Stimmung in Teilen der Wehr vergiftet
Es ist ein Szenario, das man in einer kameradschaftlich geprägten Gruppe, in der alle aufeinander im Einsatzfall zu 100 Prozent angewiesen sind, nicht braucht. In der Stützpunktwehr „Unter der Schaumburg“ gibt es offensichtlich Tendenzen einzelner Kameraden, die Stimmung in der Wehr zu vergiften. Und das ist so ausgeprägt, dass Ortsbrandmeister Roman Stasitzek und seine neue Stellvertreterin Jessica Nolting dies auch öffentlich auf der Jahreshauptversammlung der Wehr verkündeten. Die Stützpunktwehr ist 2019 aus der Fusion der Wehren aus Deckbergen und Schaumburg hervorgeganen, dann kamen noch die Kameraden der aufgelösten Wehr Westendorf dazu. Verunglimpfende Briefe gegen die Führung und der Rücktritt des stellvertretenden Ortsbrandmeisters Andreas Neudörfer sind die Folge der Unstimmigkeiten in Teilen der Wehr. Dieter Nolting als Sprecher der Aktiven zeigte besonders klare Kante: „Bei uns Aktiven läuft alles rund, nur in der Gesamtwehr spielen sich einige merkwürdige Sachen ab. Auf Querulanten können wir gut verzichten!“ Dabei steht die Wehr gut da, hat 14 Kinder in der Kinderfeuerwehr, 26 in der Jugendfeuerwehr, 58 in der Einsatzabteilung („...auf 48 kann ich zählen“, so Roman Stasitzek) und 26 Mitgliedern in den beiden Altersabteilungen. Auch die Ausrückzeiten der Wehr mit durchschnittlich drei Minuten sind vom Feinsten und Ausbildungsleiter Jan Bradt ist sich sogar sicher: „Unsere Wehren sind fachlich und menschlich zusammengerückt!“ Wer hinter den Anfeindungen der Führung steckt: Öffentlich kein Statement! Doch klar ist auch: „Von den 58 Aktiven kann ich auf 48 zählen“, so Roman Stasitzek. Und das ist schon eine beachtliche Zahl. Bürgermeisterin Andrea Lange mahnte daher auch: „Wer im Team gut arbeitet, kann so manchen Sturm bewältigen!“ Und sinnbildlich „Stürme“ gab es genug für die Wehr, denn die Aktiven mussten zu 33 Einsätzen ausrücken, darunter auch acht Brandeinsätze im eigenen Zuständigkeitsbereich.