(Landkreis Schaumburg) | Schaumburger Wochenblatt

Golfsport wird häufig mit artenlosem Kurzrasen in Verbindung gebracht. Die Schaumburger Golfclubs, wie hier „Am Harrl“, zeigen, dass Golf ein sehr naturnaher Sport ist mit viel Potenzial für Natur- und Artenschutz. (Foto: ste)

Golf und Naturschutz: Früher Konfrontation – heute Kooperation

In Deutschland gibt es derzeit 722 Golfplätze mit rund 480 Quadratkilometern Fläche. Eine Fläche, die von Menschenhand geformt und für den Golfsport optimiert wurde. Grund also, um nachzuforschen, wie es mit der Artenvielfalt auf den Fairways, den Roughs oder den Greens aussieht, die landläufig eher als leblose Kurzrasenflächen mit eintöniger Flora und kaum Fauna wahrgenommen werden. Sind sie das wirklich? Das Schaumburger Wochenblatt wollte es wissen und besuchte die beiden Schaumburger Golfplätze „Am Harrl“ in Bad Eilsen und den Golfclub Schaumburg in Obernkirchen. Hintergrund ist, dass es seit dem 19. Oktober eine Kooperation zwischen dem NABU Niedersachsen und dem Golf-Verband Niedersachsen-Bremen e.V. (GVNB) gibt. NABU-Landesvorsitzender Dr. Holger Buschmann sieht es so: „Früher Konfrontation – heute Kooperation!“ Und auch Gerhard Michalak, Präsident des GVNB, unterstreicht das: „Mit dem Umweltprogramm GOLF & NATUR setzen wir uns seit Jahren dafür ein, die Umweltverträglichkeit und Nachhaltigkeit auf deutschen Golfanlagen zu stärken. Nun gehen wir einen weiteren bedeutsamen Schritt, um unsere Golfplätze zu Orten der Artenvielfalt und des Naturschutzes zu machen.“
Dr. Uwe Krismann erläutert Colette Thiemann, Matthias Wehrung und Michael Wöbse, wie innovativ „Stüken“ aufgestellt ist.  (Foto: ste)

Klare Botschaft an die Politik: „Schluss mit Störungen am Markt!“

„Stüken“, so die Bekenntnis von Philipp Wohlert als geschäftsführender Gesellschafter des Familienunternehmens, sei in Rinteln verwurzelt und wolle das auch bleiben! Beim Besuch der beiden CDU-Landtagsabgeordneten Colette Thiemann und Sebastian Lechner forderte Wohlert aber auch ein verantwortliches Handeln der Politik in Fragen der Wirtschaft: „Wenn der Markt durch falsche Anreize gestört wird, dann verunsichert es die Verbraucher und die Wirtschaft leidet!“ „Stüken“, auch international in den USA, Tschechien, China und demnächst Indien aufgestellt, investiert in Rinteln in den kommenden Jahren 30 Millionen Euro in eine neue Galvanikanlage: „Und damit sind wir in Deutschland das einzige Unternehmen, das so etwas baut“, zeigte sich Stüken-Geschäftsführer Dr. Uwe Krismann stolz auf die Leistungsfähigkeit des Tiefziehspezialisten. Krisman zeigte sich selbstbewusst: „Wir können Innovation und fertigen Teile, die in anderen Unternehmen das Potenzial zum Scheitern haben!“ Mit 08/15 könne man heute kein Geld mehr in Deutschland verdienen. Ganz neu sind beispielsweise Tiefziehteile aus Titan, einem Stoff, der besonders in der Medizintechnik große Einsatzbereiche habe und dessen Eigenschaften eigentlich ein Verformen für Tiefziehteile unmöglich mache. „Stüken“ kann es allerdings! Sollten allerdings durch anhaltende politische Fehlsignale Firmen wie „Stüken“ in Deutschland nicht mehr wirtschaftlich arbeiten können, dann wäre das auch für die Haushalte der Kommunen ein herber Rückschlag, wie Philipp Wohlert prophezeite. Deshalb, da waren sich Wohlert und Krismann einig, sei man bei „Stüken“ auch nicht traurig über das Scheitern der Ampelregierung. Für die kommende Regierung wünsche man sich vor allem Verlässlichkeit und keine Schnellschüsse wie Heizungsgesetz oder plötzlicher Wegfall von E-Auto-Zuschüssen. Auch die Energiekosten müssten drastisch runter: „Derzeit haben wir Mehrkosten für Öl, Gas und Strom von 1,8 Millionen Euro pro Jahr.“ Colette Thiemann und Sebastian Lechner nahmen die Anregungen aus dem Unternehmen mit nach Hannover und versprachen, weiter im Kontakt zu bleiben mit „Stüken“. Als vorrangige Aufgaben nach einem Regierungswechsel in Berlin sahen sie den Ausbau der Infrastruktur und den Netzausbau, hin zu einem integrierten europäischen Strommarkt: „Das wird die Energiekosten senken!“ Außerdem müssten wieder Anreize für den Konsum gesetzt werden, statt auf Verbote und Vorschriften zu setzen.
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Protest der Bürgerinitiative Auetal mit roten Karten auf der Bürgerveranstaltung. „Keine ICE-Trasse durch das Auetal!“ (Foto: ste)

Pünktlich wie die Bahn und transparent wie Milchglas

An zwei Terminen informierten Volker Vorwerk und Marvin Jekel von der DB-InfraGo AG die Bürger und die Politik über die Frage, wie und auf welcher Strecke der Deutschland-Takt zwischen Bielefeld und Hannover realisiert werden soll. Zumindest war das ihr Ansatz, denn so richtig viel Erkenntnisgewinn hatten die Veranstaltungen nicht. Am Dienstag bei der Vorstellungsveranstaltung für die Bürger, dominierte die Bürgerinitiative aus dem Auetal. Die forderte: „Keine ICE-Trasse durch das Auetal!“ Mit roten Karten ausgestattet machten sie auf der Veranstaltung mobil für ihr Anliegen. Peinlich wurde es am Mittwoch für die beiden Planer, denn sie kamen nicht nur eine halbe Stunde zu spät zu ihrer eigenen Einladung, sondern hatten sich auch nicht um die Vorbereitung der technischen Voraussetzungen für ihren angekündigten Vortrag gekümmert. Bürgermeisterin Andrea Lange las den Bahnmitarbeitern dann auch die Leviten: „Ich erwarte heute von ihnen auf die Fragen keine Worthülsen, sondern konkrete Antworten!“ Und Lange weiter: „Bringt uns endlich in die Lage nachzuvollziehen, was ihr macht!“ Lange drang auf ein transparenteres Verfahren, musste im Laufe der Veranstaltung allerdings ebenso wie die anderen Teilnehmer aus Politik, Verwaltung und interessierten Bürgern feststellen, dass es an den Basics für ein nachvollziehbares Verstehen der Planungen fehlt. Weder Vorwerk noch Jekel konnten oder wollten die Kriterien, die die Gewichtung der Einschränkungen für die Menschen durch den Bau der Trasse darstellen, offen legen. Ganz konkret heißt das: Was zählt wie viel? Kann man das Kloster in Möllenbeck mit dem Schloss in Bückeburg in Relation setzen? Gibt es eine Gewichtung bei der Entscheidung zur Frage des Kiesabbaus oder bei Naturschutzgebieten? Und wenn ja, in welchem Verhältnis stehen diese zueinander? Gibt es ein Zusammenwirken der Bahnplaner mit beispielsweise Straßenplanern? Das alles werde bis Jahresende auf der Homepage (https://www.hannover-bielefeld.de/) nachgeliefert, versprach Jekel, der der neue Projektleiter der Strecke Bielefeld-Hannover ist.
Niedersachsens Umweltminister Christian Meyer zeigte sich bei seinem Impulsvortrag als Verfechter umweltbewusster E-Antriebe auch bei Schiffen. (Foto: ste)

„Weserbund“ verabschiedet Memorandum für die Oberweser

Der wichtigste Satz im Oberweser-Memorandum 2024 lautet: „Die Bedeutung der Oberweser in der Region als sauberes Fließgewässer, als attraktives Ziel des Wassertourismus und als unverzichtbare Binnenwasserstraße für gewerbliche Schifffahrt gilt es zu sichern!“ Uwe Beckmeyer, Parlamentarischer Staatssekretär a.D. und Vorsitzender des Weserbund e.V., stellte beim „Wesertag 2024“ diesen Dreiklang an Forderungen in den Mittelpunkt der Ziele des Weserbund, der sich als Lobby der Weser sieht. Doch wie lässt sich das alles in Einklang bringen? Dazu waren beim Wesertag in Rinteln zahlreiche Akteure entlang der Weser nach Rinteln eingeladen, um bei Impulsvorträgen ihre Sicht auf die Weser als Bundeswasserstraße, als ökologischer Raum für Artenvielfalt, als Fluss mit Hochwassergefahren und Motor für wirtschaftliche und soziale Impulse für die Anrainer zu schildern. Was an Grundvoraussetzungen für die Binnenschifffahrt auf der Weser vorhanden sein muss, das schilderte Beckmeyer sehr eindringlich: „Verlässlichkeit für einen regelmäßigen Fahrplan der Frachtunternehmen, zuverlässig funktionierende Schleusen möglichst rund um die Uhr, ausreichend tiefe Fahrwege und der Erhalt der Binnenwasserstraße Weser auf ganzer Flusslänge: „Wer über das Blaue Band der Weser spricht, muss auch an die Binnenschifffahrt denken“, so Beckmeyer. Diese wirtschaftliche Lebensader brachte auch Rinteln einst Güter und Geld in die Stadt. Bürgermeisterin Andrea Lange sah in Rinteln einen sehr guten Ort für den Wesertag, zumal Rinteln Weihnachten 2023 nicht nur Stadt „an“ sondern „in“ der Weser gewesen sei. Regierungspräsident Mark Weinmeister aus Kassel ist zwar nicht direkter Weseranlieger, aber die Frage, wie viel Wasser die Edertalsperre über die Eder in die Fulda und somit auch in die Weser abgibt, bewegt viele Menschen in der Region mit ihren unterschiedlichen Interessen. Und die liegen nicht nur in der Frage, ob man den Pegelstand für die Binnenschifffahrt garantiere, sondern auch im Hochwasserschutz und in der Stromerzeugung. Staatsrat Kai Stührenberg aus Bremen sah das Spannungsfeld der Weser in ihrer ökologischen Funktion und der optimalen Nutzung durch die Binnenschifffahrt. Er hoffte darauf, dass das bereits lange anhaltende Verfahren zur Vertiefung der Weser noch vor seinem Ruhestand als erledigt angesehen werden könne und stellte fest: „Was die Infrastruktur angeht, wurden Jahrzehnte verschlafen; jetzt müssen wir investieren, sonst sind wir die Verlierer im internationalen Wettbewerb!“ Seine Forderung: Man müsse Schwerpunkte setzen und beispielsweise bei der Konkurrenz von Klimaschutz und Naturschutz Entscheidungen treffen, die einer Seite nicht gefallen. Anhaltender Beifall signalisierte Unterstützung für Stührenbergs Auffassung. Udo Sieversding ist Abteilungsleiter im Ministerium für Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen. Sein Interesse ende allerdings nicht in Minden am Hafen, wo durch die Weser und den Mittellandkanal ein reger Umschlag von Gütern stattfindet: „Da ist sogar noch Potenzial nach oben!“ Er sah in der Binnenschifffahrt Zukunftschancen für den Güterverkehr am Beispiel Wasserstofftransport, Transport von Amoniak, von CO2 zur Verpressung im Boden und in der Kreislaufwirtschaft. Allerdings: „Unsere Binnenhäfen haben einen enormen Investitionsbedarf und den Bund kümmern erst einmal nur die Seehäfen!“ Niedersachsens Umweltminister Christian Meyer wohnt im Landkreis Holzminden und ist mit der Weser und ihren Problemen vertraut. Als echter „Motor“ für die Binnenschifffahrt outete sich Meyer zwar nicht, dennoch hält er Binnenschifffahrt für klimafreundlich und freute sich, dass er zusammen mit Ministerpräsident Stefan Weil die erste E-Fähre zwischen Norddeich und Norderney einweihen konnte. In solchen klimaneutralen Antriebsmethoden sah er auch die Zukunft der Binnenschifffahrt auf der Weser. Er sah Probleme in der Weser durch die starke Salzbelastung durch Kali & Salz sowie durch die durch Starkregenereignisse stark schwankenden Wasserstände. Es müsse eine Balance zwischen Nutzung und Schutz der Weser geben, so Meyer reichlich unbestimmt. Das Memorandum für die Oberweser ist eine Art Wunschliste, Willenserklärung des Weserbundes. Nicht weniger, aber auch nicht mehr. Die realen Chancen darauf, dass auf der Weser wieder wie früher die Frachtschiffe rauf und runter fahren, dürften marginal sein.
Almuth Breier (links) und Annette Weber erfahren durch ihre Familienpatenschaft auch selbst eine hohe Wertschätzung und haben neue soziale Kontakte knüpfen können. Sie machen neuen Paten Mut, selbst eine Patenschaft zu übernehmen.  (Foto: ste)

Familienpatenschaft: Hier kann man sinnvoll Zeit verschenken

Annette Weber aus Bückeburg war im Berufsleben Bauingenieurin und Almuth Breier aus Kleinenbremen arbeitete als kaufmännische Angestellte. Als beide in den wohlverdienten Ruhestand gingen, hatten sie plötzlich Zeit. Zeit, die sie sinnvoll nutzen wollten und sich deshalb beim Kinderschutzbund für eine Familienpatenschaft zur Verfügung stellten. Nach einem Lehrgang für Familienpaten übernahmen sie in einer Patchwork-Familie mit sieben Kindern von 4 bis 19 Jahren die Patenschaft für ein Mädchen (4) und zwei Jungen (6 und 8 Jahre). „Das gibt den Eltern die Zeit, einfach mal durchzuatmen, Kraft zu tanken, sich auf Zweisamkeit konzentrieren zu können. Vielleicht mal einen Mittagsschlaf machen, einen Kuchen backen, ins Fitness-Center gehen oder einfach mal ein Café aufsuchen oder einen Friseurtermin wahrnehmen“, so die Koordinatorin des Kinderschutzbundes in Obernkirchen, Christa Harms. Während Almuth Breier sich um das Mädchen in der Familie kümmert, übernahm Annette Weber die beiden Jungs. „Manchmal unternehmen wir auch etwas gemeinsam, immer so, wie es sich gerade ergibt!“ Der Vorteil für die beiden Patinnen: „Wir haben uns durch die Patenschaft kennengelernt und pflegen jetzt auch private Kontakte!“ Überhaupt sei man als Pate plötzlich wieder in der Lage, von „...meiner Kollegin oder meinem Kollegen“ zu sprechen, so Annette Weber. Inhaltlich ist die Arbeit als Patin mit den Kindern ganz auf die individuellen Bedürfnisse der Kinder und Möglichkeiten der Paten abgestimmt: „Meist gehen wir auf den Spielplatz, basteln oder malen“, so Annette Weber, die auf möglichst viel Abwechslung in den Angeboten setzt. Auch werden auf spielerische Art schulische Inhalte thematisiert oder es geht gemeinsam in die Stadtbücherei mit ihren vielfältigen Angeboten. Häufig seien es Menschen nach ihrem Renteneintritt, so Christa Harms, die sich als Familienpaten zur Verfügung stellen. Rund 60 sind es an den beiden Standorten Rinteln und Obernkirchen. 15 neue Familienpaten werden noch gesucht für den nächsten Lehrgang, der am 8. November mit einem Kennenlerntag im Stadthaus Bornemannstraße 4 in Obernkirchen startet. Weitere Informationen kann man bei den beiden Koordinatoren Albrecht Schäffer (05751/965218, mobil 01520/4994753) oder Christa Harms (05724/9720284, mobil 01520/5613272) bekommen. Und wenn man als Familie Hilfe bei der Bewältigung des Alltags mit den Kindern sucht, stehen die beiden auch zur Verfügung. Wenn man die Reaktionen der unterstützten Eltern abfragt, so Weber und Breier einmütig, sei es häufig die Aussage: „Es tut gut, einmal für zwei Stunden in der Woche die Verantwortung abgeben zu können!“ Die Dankbarkeit der Eltern und die Freude der Kinder sei dabei ein großer Lohn für die Arbeit.
Die Unterstüzer der „Großen Weserrunde“ freuen sich über die geknackte „1.000er“ Grenze bei den Teilnehmenden. (Foto: ste)

Die „Große Weserrunde“ knackt die 1.000er-Grenze

Es ist ein Sport-Event, das aus dem Veranstaltungskalender der Stadt Rinteln nicht mehr wegzudenken ist. Die „Große Weserrunde“ mit Start und Ziel in Rinteln bietet Strecken von 80 bis 350 Kilometer an und Bürgermeisterin Andrea Lange, Stadtwerkechef Ulrich Karl und Matthias Gräbner vom Touristikverband Westliches Weserbergland (TWW) stellten jetzt die Eckpunkte des Sport-Großereignisses vor, das am 24. August in Rinteln startet. Bürgermeisterin Andrea Lange machte dabei sehr deutlich: „Rinteln hat diese Veranstaltung ins Herz geschlossen!“ Neu ist, dass alle Teilnehmenden eine Medaille erhalten für ihre Strecken. Einen echten Aufwärtsschwung erlebte die Veranstaltung durch das Angebot der „kleinen Strecke“ von 80 Kilometern. Das ermöglicht auch Teilnehmenden mit E-Bikes auf die Strecke zu gehen. Stolz verwies Matthias Gräbner darauf, dass die 1.000er-Grenze geknackt werden konnte. Bei 1.200 sei aber vorerst der Deckel drauf, so Gräbner. 20 Partner unterstützen diese Veranstaltung (www.weserrunde.de) und ein Grund, warum man sich in Rinteln auch so über diesen Radmarathon freut, ist, dass viele Teilnehmer das Sportevent auch für einen Wochenendausflug in die Weserstadt nutzen. Ganz neu im Unterstützerteam ist der ADAC Niedersachsen/Sachsen-Anhalt, der mit einer mobilen Fahrradreparatur Hilfe bei Pannen bieten möchte; quasi „Gelbe Engel“ für Fahrräder. Alexandra Kruse vom ADAC stellte auch die neue Servicestation am Freibad vor, die mit Werkzeug so ausgestattet ist, dass kleinere Reparaturen vor Ort erledigt werden können. Stadtwerkechef Ulrich Karl kündigte an, dass die Stadtwerke nicht nur am Start und Ziel mit Mitarbeitenden für den reibungslosen Ablauf sorgen werden, sondern auch mit zehn Fahrern im Feld vertreten sind. Wie aufwendig eine solche Veranstaltung allein in der Vorbereitung ist, stellte Matthias Gräbner heraus. Die Strecken gehen über drei Bundesländer von Porta Westfalica bis nach Hann. Münen und die „Große Weserrunde“ ist ausdrücklich keine Rennveranstaltung, sondern eine Langstreckenfahrt. Die Fahrt ist Teil des BDR-Radkalenders und dort können Teilnehmer auch Punkte sammeln über eine neue und dafür eingerichtete App. Um 5 Uhr morgens starten die ersten Teilnehmer auf die 350 Kilometer-Runde, und dafür haben sich schon 150 Sportler angemeldet.
Dr. Lu Seegers und Volker Wehmeyer von der Schaumburger Landschaft werben zusammen mit dem Team des „Eisenhammer Exten“, Christoph Ehleben und Horst Vöge, für den „Tag des offenen Denkmals“ am 8. September. (Foto: ste)

Wahr-Zeichen. Zeitzeugen der Geschichte

„Was wäre eine Welt ohne Denkmäler?“ Diese Frage stellte Dr. Lu Seegers von der Schaumburger Landschaft zu Beginn einer Pressesitzung, die in den historischen Gewölben des Unteren Eisenhammers in Exten stattfand. Auf jeden Fall wäre es eine Welt, die weitaus ärmer wäre als die unsere. Der Reichtum kulturellen Erbes ginge verloren. Zusammen mit Horst Vöge und Christoph Ehleben vom Heimatverein Exten stellten Dr. Seegers und Volker Wehmeyer als Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Regionalarchitektur in der Schaumburger Landschaft ein Programm für den „Tag des offenen Denkmals“ am 8. September vor, das es in sich hat. 26 Denkmäler, von klein bis groß, von bislang vernachlässigt bis fein aufgearbeitet, öffnen ihre Tore und stellen sich der Öffentlichkeit vor. Dabei, so Seegers, würden nicht nur die Gebäude gezeigt, es steckten auch Geschichten von Menschen dahinter, die vielfach sehr interessant seien. Schaumburg habe eine besonders hohe Dichte an Denkmälern und seit 31 Jahren würden diese beim „Tag des offenen Denkmals“ der Öffentlichkeit zugänglich gemacht: „Der Tag ist quasi das Herzstück der Schaumburger Landschaft!“ Die geöffneten Türen sorgen oft für sonst verschlossene Einblicke, wie beispielsweise in den Kellergewölben des Klosters Möllenbeck: „Gruselfaktor eingeschlossen!“ Doch der „Tag des offenen Denkmals“, in diesem Jahr unter dem Motto „Wahr-Zeichen. Zeitzeugen der Geschichte“, soll auch Menschen Mut machen, selbst ein Denkmal zu pflegen, zu erhalten, mit Leben zu füllen: „Viele Menschen können sich gar nicht vorstellen, dass man in einem alten, von außen vielleicht auch verfallen wirkenden Haus, leben kann oder es zum neuen Leben erwecken kann“, so Volker Wehmeyer. Doch besonders an den beiden offenen Häusern in der Bäckerstraße 10 und 11 könne man Einblicke dazu bekommen. Zwei echte Klassiker in historischer Industriekultur sind die beiden Eisenhämmer in Exten, für deren Besuch Horst Vöge und Christoph Ehleben warben. Besonders im oberen Eisenhammer kann man heute noch den klassischen Antrieb der Maschinen über ein Wasserrad miterleben. Geschichte wird so lebendig. An den einzelnen Stationen beim „Tag des offenen Denkmals“ wird es jeweils in den geöffneten Denkmälern ein buntes Beiprogramm geben. Einen Flyer mit allen geöffneten Denkmälern hat die Schaumburger Landschaft aufgelegt.
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