Mit einem Statement meldet sich die Schaumburger Schüler Union (SU) anlässlich der 80. Wiederkehr der Befreiung des KZ-Auschwitz, des Gedenktages an die Opfer des Nationalsozialismus, dem Holocaust-Gedenktag, zu Wort. „Dieser Tag ist zum Gedenken und Innehalten“, heißt es in der Erklärung. Es wird die Bereitschaft vieler Schülerinnen und Schüler begrüßt, sich aktiv zu engagieren und Gedenkveranstaltungen durch Redebeiträge zu bereichern. Es seien „echte Lichtblicke, die zeigen, wie Erinnerungskultur auch bei jungen Menschen lebendig gehalten werden kann“, so Annabelle Korb. Gleichzeitig wird dies von der Schüler Union als „Einzelfälle von Schülern“ gesehen. Die Schüler Union stellt mit Besorgnis fest, dass die Gefahren des Holocaust in der breiten Schülerschaft offenbar nicht ausreichend präsent sind.
Laut einer aktuellen Umfrage der „Jewish Claims Conference“ würden vierzig Prozent der befragten jungen Erwachsenen den Begriff „Holocaust“ nicht kennen. Für die Umfrage der Jewish Claims Conference wurden 1000 Menschen in acht Ländern – darunter Deutschland – zwischen 18 und 29 Jahren befragt. Darüber hinaus sind zwanzig Prozent der Meinung, dass im Holocaust lediglich zwei Millionen Juden ermordet wurden. Das sind für die Schüler Union „alarmierenden Zahlen“. Gerade in einer Zeit, in der Falschinformationen über den Holocaust immer wieder im Internet kursieren, sei es von entscheidender Bedeutung, „dass jeder Schüler über das nötige Wissen verfügt, um antisemitischem Hass und Hetze entgegenzutreten“. Dies sei nur möglich, „wenn der Geschichtsunterricht in Niedersachsen nicht aufgrund der unzureichenden Unterrichtsversorgung ausfällt“, fordert SU-Mitglied Luca Krämer. „Nur wenn Schülerinnen und Schüler in der Lage sind, Quellen kritisch zu hinterfragen und den historischen Kontext zu verstehen haben Fake News keine Chance.“ Der Vorsitzende der Schüler Union Schaumburg, Jannik Haschke, warnt: „Nicht nur die Erinnerungskultur steht auf dem Spiel - unser ganzes demokratisches System gerät ins Wanken, wenn die Bereitschaft fehlt, sich klar zu positionieren.“