In den sozialen Medien tauschen Nutzer derzeit Nachrichten aus, in denen über eine Ansprache von Kindern aus einem Auto im Raum Nenndorf und Rodenberg heraus berichtet wird. Die Polizei sieht diesen Austausch nicht ohne Sorge, bestehe doch die Gefahr von Informationsverfälschungen und in der Folge Falschverdächtigungen.
Tatsächlich sei der Polizei vor rund anderthalb Wochen ein Fall gemeldet worden, in dem ein Schulkind aus einem Auto heraus angesprochen wurde, wie Jürgen Henze vom Polizeikommissariat Bad Nenndorf berichtete. Der Schüler habe gut reagiert und seinen Eltern daheim von dem Fall berichtet.
In der Folge fahre die Polizei verstärkt Streife etwa zum Schulschluss entlang der typischen Wege, welche die Kinder auf ihrem Heimweg einschlagen. In der Grundschule seien die Angehörigen im Rahmen eines Elterninformationsabends zu der Sache aufgeklärt worden, wie Henze berichtete.
„Wir nehmen solche Hinweise niemals auf die leichte Schulter“, betonte der Beamte zur grundsätzlichen Herangehensweise der Behörde. Es sei zudem wichtig, Kinder im Sinne der allgemeinen Tipps und Verhaltensregeln auf Situationen vorzubereiten, in denen sie von fremden Personen angesprochen werden. Das Landeskriminalamt (LKA) Niedersachsen gibt hierzu auf seinem Internetauftritt https://www.lka.polizei-nds.de/praevention/aktuellewarnmeldungen/wenn-fremde-kinder-ansprechen-113252.html Hinweise. Dazu gelte es, mit Kindern über derartige Situationen zu sprechen und sie daran zu erinnern, nicht mit Fremden mitzugehen oder in deren Auto zu steigen, so das LKA. Jedoch andererseits nicht unnötig Ängste zu wecken, etwa durch realitätsnahe Rollenspiele.
Henze erklärte, dass man vorsichtig sein solle, Informationen über die Ansprache von Kindern ungeprüft über die sozialen Medien weiterzugeben. Es bestehe die Gefahr, Gerüchte zu verbreiten. Oft würden bei der Weitergabe Informationen verfälscht. Nicht zuletzt gelte es auch, Falschverdächtigungen zu vermeiden.
Henze forderte dazu auf, dass Eltern oder angehörige Angehörige von Kindern, die berichten, von einem Fremden angesprochen worden zu sein, möglichst rasch beim zuständigen Polizeirevier (über die jeweilige Rufnummer) anrufen. „Wenn wir erst später oder aus den sozialen Medien von solchen Fällen erfahren, ist es schwierig noch zu ermitteln“, so Henze. Zudem sei eine möglichst genaue Beschreibung etwa von Fahrzeug und Insassen wichtig. Wobei klar sei, dass man hier „von Grundschülern nicht zu viel erwarten“ dürfe.
Auch bei einem „schlechten Baugefühl“ könne der Kontakt zur Polizei gesucht werden. Im Zweifel lasse sich die Situation ja aufklären.