In Kooperation mit dem Präventionsrat Rodenberg/Nenndorf erinnert das Bündnis gegen Rechtsextremismus am Montag, 27. Januar, in Bad Nenndorf an die Schrecken des Faschismus und der Shoah. In diesem Jahr jährt sich zum 80sten Mal die Befreiung des Konzentrationslagers Ausschwitz-Birkenau im Jahr 1945. Gemeinsam mit Schulen, Glaubensgemeinschaften, Stadt und Samtgemeinde wird der Opfer des Holocaust ab 17 Uhr am Mahnmal für die verfolgten und ermordeten Juden in der Kurhausstraße gedacht. Alle Bürgerinnen und Bürger sind eingeladen, am Gedenken teilzunehmen.
Die Soldaten trafen im Konzentrationslagers Ausschwitz-Birkenau auf wenige Überlebende, die Trümmer der Gaskammern, auf Tote und die Asche der Ermordeten. In Auschwitz allein wurden etwa 1,1 Millionen Menschen ermordet. Die allermeisten, etwa 90 Prozent, waren Juden - und Auschwitz war nur eine von zahlreichen Stätten der Internierung und Massenmorde durch das nationalsozialistische Deutschland in Europa. Bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs 1945 starben mehr als sechs Millionen Juden, hunderttausende Sinti und Roma, Menschen mit Behinderungen, politische Gegner, Menschen, die man als Homosexuelle verfolgte, als Kriminelle oder „Asoziale”, Zwangsarbeiter, Kriegsgefangene, Zeugen Jehovas und zahllose weitere Menschen in solchen Lagern.
Im Jahr 2005 wurde der 27. Januar von den Vereinten Nationen als Internationaler Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocaust offiziell eingeführt. UN-Generalsekretär Kofi Annan betonte: „Das Erinnern ist auch eine Absicherung für die Zukunft. Der Abgrund, der in den Todeslagern der Nazis erreicht wurde, begann mit Hass, Vorurteilen und Antisemitismus. Das Erinnern an diese Ursprünge kann uns vergegenwärtigen, stets nach Warnzeichen Ausschau zu halten.”
Im Anschluss an die Gedenkfeier besteht die Möglichkeit gemeinsam die Ausstellung „Tell Their Stories” in der St. Godehardi-Kirche aufzusuchen. Sie zeigt auf Text- und Bildtafeln die Biografien von 21 jungen Menschen bis zum Alter von 27 Jahren, die im Zeitraum von 1943 bis 2020 durch rechte Gewalt ermordet wurden. So verdeutlicht die Ausstellung die Kontinuität von rechter Gewalt bis in die Gegenwart, während sie zugleich die Einzelschicksale der Opfer fokussiert.