Internationale Verbindungen | Schaumburger Wochenblatt

Sofia Menezes aus Brasilien, Constanza Bouroncle aus Peru und Johanna Senst aus Wunstorf verbindet eine Gemeinsamkeit: alle drei Mädchen sind Teilnehmerinnen des internationalen Austauschprogramms von Rotary International, an dem sich der Rotary Club Garbsen-Wunstorf seit vielen Jahren beteiligt.

Alleine aus Deutschland nehmen jedes Jahr 650 Jugendliche an dem weltweiten Austausch teil. Eine davon ist Johanna Senst, die in dieser Woche beim regelmäßigen Club-Meeting in Frielingen verabschiedet wurde. Die Schülerin hatte sich für das Austauschprogramm beworben und wird ab Juli für ein Jahr nach Polen reisen - ein eher ungewöhnliches Austauschziel.

Für die junge Brasilianerin Sofia und die Peruanerin Constanza endet in diesen Tagen ein fast einjähriger Aufenthalt fernab der Heimat des südamerikanischen Kontinents. Beide Schülerinnen nutzten das Meeting des Rotary Clubs Garbsen-Wunstorf, um sich bei den Mitgliedern zu verabschieden und zu bedanken. Aus dem Rotary Club standen die beiden Counselorinnen Ilona Buttle und Brigitte Naber, regelmäßig mit den Mädchen in Kontakt und unterstützten auch die Gasteltern mit Rat und Tat.

Zum wöchentlichen Meeting der Clubmitglieder hatte der Jugenddienstbeauftragte des Rotary Clubs, Holger Böttger, die Austauschschülerinnen in das Hotel Bullerdieck geladen. Hier berichteten Sofia und Constanza über die zurückliegenden elf Monate ihres Aufenthaltes mit sehr persönlichen Geschichten. Böttger lobte den Willen und das Engagement beider Mädchen die deutsche Sprache zu lernen und in die deutsche Kultur kennenzulernen. „Wir haben hier zwei ganz großartige und fleißige Gastschülerinnen erlebt. Es gab keine Beschwerden oder Probleme - eher genau das Gegenteil. Es wurden Freundschaften fürs Leben geschlossen und beide Mädchen betonten, dass sie hier in Deutschland eine zweite Familie und ein zweites Zuhause gefunden hätten. Das ist das schönste und größte Kompliment für unseren Jugendaustausch und macht uns sehr stolz“, so der Schloß Ricklinger Böttger.

Neue Freundschaften möchte Johanna Senst in den nächsten 12 Monaten auch gewinnen und Dank Rotary wird sie demnächst auf den Spuren ihrer Familie in Breslau unterwegs sein. Johannas Großmutter kommt aus Oberschlesien. „Wenn ich ihnen erzähle, dass ich nach Polen gehe, sind viele Leute erst total überrascht - vielleicht weil es unser direkter Nachbar ist und deshalb nicht exotisch oder fremd wirkt. Aber nur weil Polen geografisch nah gelegen ist, heißt das noch lange nicht, dass man dieses Land auch kennt. Tatsächlich habe ich festgestellt, dass ich viel zu wenig über Polen weiß und ich wünsche mir, mehr darüber zu erfahren und mit den neuen Kontakten und Freundschaften die Verbindung zwischen unseren beiden Ländern zu stärken. Das ermöglicht mir nun der Rotary-Langzeitaustausch. Außerdem liebe ich die polnische Kultur und Sprache, auch wenn ich im Augenblick noch mit der Grammatik kämpfe“, so die Schülerin des Hölty-Gymnasiums.

Schon ihre Schwester Luise, die heute Sinologie mit Politikwissenschaften als Nebenfach an der Uni Hamburg studiert und Mandarin spricht, hatte sich für einen Rotary Austausch mit Taiwan entschieden, der allerdings der Corona Pandemie zum Opfer gefallen war.

Die Jugendaustauschprogramme stehen grundsätzlich allen schulpflichtigen Jugendlichen zwischen 15 und 18 Jahren in über 30 Gastländern offen. Die Eltern müssen kein Mitglied bei Rotary sein. Nähere Informationen zum Austauschprogramm sind unter www.rotary-austausch.de nachzulesen. Interessierte aus Garbsen oder Wunstorf können sich auch direkt den Jugenddienstbeauftragten des Clubs per Mail wenden: HolgerBoettger@t-online.de.