Suchergebnisse (BBS Rinteln) | Schaumburger Wochenblatt

Berufe mit Zukunft. WeserGold ist bei den Jugendlichen heiß begehrt. (Foto: ste)

Berufliche Karriere geht auch in der Region

Der Kernsatz für den Rintelner „Tag der Berufsorientierung“ lautet schlicht und einfach: „Für eine berufliche Karriere muss niemand die Stadt oder die Region verlassen!“ Bürgermeisterin Andrea Lange brachte es damit auf den Punkt, denn heimische Firmen buhlen um die Schülerinnen und Schüler, um die Ausbildungsplätze zu besetzen. Damit man im breiten Angebot den Überblick behält, erkennt, wo man sich im Berufsleben gut aufgehoben fühlt und welche Möglichkeiten es gibt, wurde jetzt zum zwölften Mal der Orientierungstag in den Berufsbildenden Schulen Rinteln durchgeführt. 60 Firmen, Institutionen und Organisationen stellten sich den Fragen der jungen Menschen, vom traditionellen Handwerksberuf über innovative Technologiefelder bis zu dualen Studiengängen. Dabei reichte die Bandbreite von Berufen im Metall- und Maschinenbau über Gesundheitsberufe, Wirtschaft und Verwaltung, Produktion, Soziales, Dienstleistung, Transport und Verkehr, Pädagogik, Bau & Architektur, Gastrogewerbe, Fahrzeugtechnik bis hin zu Berufen bei der Justiz oder dem Zoll. Schulleiter Thomas Piepho freute sich bei der Eröffnung ganz besonders, dass auch die ehemalige Schulleiterin Lita Gooßen, heute im Regionalen Landesamt für Schule und Bildung in Hannover, die Veranstaltung besuchte. Desweiteren begrüßte er Cornelia Kurth von der Agentur für Arbeit, Katharina Lampe als Leiterin des Bildungsbüros, Kreishandwerksmeier Dieter Ahrens, Andrea Stüdemann vom Landkreis Schaumburg, Martin Wrede von der IHK Schaumburg sowie Torsten Rudolf als Schulleiter der IGS Rinteln. Die Plattform des Berufsorientierungstages biete den Schülern die Möglichkeit, sich im Dschungel der Angebote zurecht zu finden, Neigungen und Interessen zu ergründen und vielleicht schon einmal einen Fuß in die Tür eines Unternehmens zu setzen. Großer Andrang herrschte unter anderem am Stand der Aerzener Maschinenfabrik, deren Maschinen überall dort zu finden sind, wo Luft oder Gase gefördert, verdichtet oder gemessen werden. Klar, dass auch die Stadt Rinteln und die Stadtwerke Rinteln mit ihrem großen Portfolio an Möglichkeiten vertreten waren. Bei Stephan und Doreen Kehlenbeck wurden bereits Adressen ausgetauscht, da sich einige Interessenten für eine Berufsausbildung im Unternehmen fanden. Auch Rintelns Safthersteller „WeserGold“ war heiß begehrt. Auch hier gibt es ein breites Angebot an fachlich qualifizierten Ausbildungsmöglichkeiten mit Aufstiegspotenzial. Zoll, Ardagh Glas, die Residenz am Harrl, die Rintelner Lebenhilfe, Sparkasse, Volksbank, Unternehmensgruppe Reese, die Bundeswehr, das Finanzamt, Hubert Stüken, Sander Maschinenbau und viele weitere starke Akteure des heimischen Arbeitsmarktes zeigten an ihren Ständen die Leistungsfähigkeit ihres Unternehmens und die Berufsmöglichkeiten. Damit am Ende niemand sagen kann: „Das haben wir ja gar nicht gewusst, welche Chancen der heimische Arbeitsmarkt bietet!“
Büro Völlers: Mitgliederinnen und Mitglieder des SPD-Ortvereins Rinteln, Mitarbeitende der BBS Rinteln sowie der Telepräsenz-Roboter „Tim”, Constantin Grosch und Marja-Liisa Völlers (letzten drei mittig von links). (Foto: Privat)

Innovative Pflegeausbildung

Zusammen mit dem SPD-Landtagsabgeordneten für Rinteln Constantin Grosch und Vertreterinnen und Vertretern des SPD Ortsvereins Rinteln besuchte die heimische SPD-Bundestagsabgeordnete Marja-Liisa Völlers während ihrer Sommerreise die Berufsbildenden Schulen Rinteln. Im Mittelpunkt des Besuches stand die zukunftsorientiere Pflegeausbildung. Gemeinsam mit Abteilungsleiterin Sabine Nolte, Fachbereichsleiterin Hildegard Ahmann, Bildungsgangleiterin Anna-Lena Janz und Melanie Schutzka, Fachberaterin für Soziales und Pflege gab die komm. Schulleiterin Beate Schulze Einblicke in die Ausbildung zur Pflegefachkraft. In der ehemaligen Hausmeisterwohnung konnte mit dem „House of Care“ im Jahr 2022 ein innovatives Zentrum für die zukunftsorientierte Pflegeausbildung am Schulstandort Burgfeldsweide integriert werden. Das Projekt gilt, vorwiegend finanziert durch den Landkreis Schaumburg, als Leuchtturmprojekt. Seit Beginn des Jahres 2020 ist die Ausbildung in der Pflege auf die generalistische Pflegeausbildung umgestellt worden. Sie führt die drei Pflegefachberufe „Altenpflege“, „Gesundheits- und Krankenpflege“ sowie die „Gesundheits- und Kinderkrankenpflege“ in einer Ausbildung zusammen. Unter dem Motto „Technik trifft Pflege“ präsentierte Björn König, Abteilungsleiter Technik an der BBS Rinteln, die unterschiedlichsten Möglichkeiten zur technischen Unterstützung im Pflege- und Ausbildungsalltag.Dabei geht das Spektrum vom Transport-Roboter, der einfache Handreichungen wie den Transport von Wäsche oder Pflegematerialien leisten kann, über den Roboter zur Anreichung der Mahlzeiten bis hin zum Einsatz einer AR-Brille. Von den Vorzügen der Technik konnte sich der Landtagsabgeordnete Constantin Grosch, selbst körperlich behindert, überzeugen, indem er die Begehung des „House of Care“ über den Telepräsenz- Roboter „Tim“ aktiv verfolgen konnte. Über eine App ist der Roboter steuerbar. So war Grosch stetig visuell und akustisch mit der Besuchergruppe verbunden. Das absolute Highlight der Pflegeausbildung bildet der „Nursing Anne Simulator Geriatric“ der Firma Laerdal. Dabei handelt es sich um eine Simulationspuppe, die speziell für die Ausbildung von Pflegekräften im Bereich der Geriatrie entwickelt wurde. Sie kann diverse Szenarien simulieren, wie z.B. die Pflege älterer von Menschen mit chronischen Erkrankungen, Demenz oder Mobilitätsproblemen. Die Puppe kann verschiedene Vitalparameter messen, wie z.B. Blutdruck, Puls, Atmung und Temperatur. Das alles passiere, erläuterte Janz weiter, unter Videoaufzeichnung, so dass im Nachhinein im Gespräch mit der Schülerin und dem Schüler Fehler analysiert und behoben werden können. Völlers und Grosch zeigten sich denn auch beeindruckt von dem „House of Care“. Besonders im Pflegebereich sei es wichtig, aufgrund von Fachkräftemangel die Ausbildung attraktiv zu gestalten und damit das Interesse an diesem systemrelevanten Berufsbild zu wecken. Gleichzeitig, so waren sich am Ende alle einig, muss der Seite 3 Berufsalltag in der Pflege durch innovative technische Entwicklungen unterstützt werden, damit Pflege auch zeitliche Ressourcen für soziale Komponenten im Umgang mit Patienten hat.
Abordnungen der Gewinnerklassen mit Lehrern, Dieter Ahrens und Andre Harting. (Foto: ab)

1.500 Euro für die Klassenkassen

Eingeladen waren die Schulklassen zu einer „Erlebnistour Handwerk“, mit der die einzelnen Berufssparten ihr Handwerk präsentierten, Werbung für die verschiedenen Berufe machten und auch die Frage beantworteten: „Was ist hier möglich?“ Nach der Regionalschau wurden per Zufallsgenerator drei Gewinner für drei Geldpreise gezogen – es sollte niemand bevorzugt werden. Gemeinsam mit dem Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Niedersachsen-Mitte, zuständig für Stadthagen und Hameln, Andre Harting, sowie Julia Wolf aus der Abteilung Projekte und Serviceleistungen, überreichte Ahrens den Abordnungen der Gewinnerklassen die symbolischen Schecks. Den ersten Preis mit 750 Euro für die Klassenkasse erhielt die Fachoberschule Gestaltung (FOG 21 A) der Berufsbildenden Schulen (BBS) Stadthagen. Der zweite Preis, 500 Euro, ging an die BBS-Klasse (BEG 21) in Rinteln. Über 250 Euro freuten sich die Schülerinnen und Schüler der Klasse 8b der Integrierten Gesamtschule (IGS) Stadthagen. Auf die Frage, wofür die Jugendlichen das Geld nutzen werden, wollen die Erstplatzierten die Abschlussball-Karten finanzieren und“… der Schule etwas hinterlassen…“, die 8b möchte das Geld für eine Abschlussfahrt in die Niederlande nutzen. Während ihres Besuches auf der Regionalschau konnten die Schulklassen einzelne Handwerksberufe nach Beliebtheit bewerten. „Gewinner waren natürlich die Bäcker,“ so Dieter Ahrens.“ Kein Wunder, bei denen gab es gefüllte Krapfen.“ Besonders gefreut hat den Handwerksmeister, dass sein Gewerbe – die Dachdecker – auf Platz zwei landeten.
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