(Stadthagen) | Schaumburger Wochenblatt

Der Rat fasst den Beschluss zur Sanierung und Wiederinbetriebnahme der Festhalle. (Foto: archiv bb)

Sanierung der Festhalle beschlossen

Die Stadt Stadthagen wird die Sanierung der Festhalle angehen, um die Wiederinbetriebnahme zu ermöglichen. Der Rat fällte diese Entscheidung mit klarer Mehrheit gegen die Stimmen der FDP, die angesichts der leeren Stadtkasse große Bedenken gegen diese Entscheidung formulierte.
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Immer den „Elbsegler” auf dem Kopf. (Foto: ab)

„Was macht eigentlich …“ Teil 1

Mit der Fragestellung: „Was macht eigentlich…?“, startet das Schaumburger Wochenblatt eine neue Serie. In einer lockeren Reihe werden zukünftig bekannte Menschen aus dem Landkreis Schaumburg besucht und wir berichten darüber, was diese in der Vergangenheit sehr aktiven Frauen und Männer in ihrem (Un)ruhestand heute tun. Beginnen werden wir mit einem Gespräch mit einem Mann, der seit 1968 viele Schaumburger Kinder durch ihre Schulzeit begleitet hat. Die Rede ist von Rudolf Krewer. Am 11. März 1943 in Echternach, direkt an der luxemburgischen Grenze geboren, fand der spätere Fregattenkapitän der Reserve schon früh Gefallen an der Bundesmarine. Vier Jahre Wehrdienst beendete er als Stabsunteroffizier. Über eine Reihe von Verwendungen in seiner Studienzeit zum Lehrer, wurde Krewer 1999 zum Kapitän zur See der Reserve und zum Kommandeur der Marineunteroffiziersschule in Plön befördert. Eine seiner zahlreichen Ehrungen erhielt er 1997 mit dem Ehrenkreuz der Bundeswehr in Gold. In der Laudatio dazu wird deutlich, wie sehr Rudolf Krewer sich für das Wohl seiner Mitmenschen innerhalb und außerhalb der Bundesmarine eingesetzt hat. Dieses Engagement zieht sich durch sein gesamtes Leben und endet auch heute nicht. „Ich helfe, wo ich gebraucht werde – bei Nachbarn, in der Kirche und auch sonst,“ gilt für den 81-jährigen auch heute noch. Zum Ende seines Studiums 1968 heiratete Rudolf seine Gisela. Noch im selben Jahr wurde Tochter Kerstin geboren. Über die Jahre sind zwei Enkelkinder hinzugekommen. Familie ist dem rüstigen Pensionär sehr wichtig – ganz besonders „seine“ Gisela. Sie ist nicht nur sein Schutzengel, sondern auch im Alltag immer für ihn da. Im April 1968 startete der frischgebackene Lehrer in Lauenau/Deister, um danach über Tätigkeiten an der Realschule Stadthagen, dem Ratsgymnasium Stadthagen, und der Orientierungsstufe, letztlich Rektor der Haupt- und Realschule „Schule am Schlosspark“ zu werden. Auch hier zeigte Krewer seine soziale Einstellung in vielen neuen und zusätzlichen Aktivitäten. Nachdem seine Schule deutschlandweit durch die „Geburtstagsprügel“ bekannt geworden war, erhielt der Rektor ein Lob des Kultusministers für den Umgang mit Gewalt an seiner Schule. Privat engagierte sich Krewer, meistens erkennbar durch seinen „Elbsegler“, den er fast ständig trug, in vielen Bereichen. zum „Elbsegler” verriet er ein kleines Geheimnis: Die Kopfbedeckung trägt er, weil er immer am Kopf so friert. So hatte er sich in Hamburg sogar ein Fell auf die Innenseite nähen lassen. Vom Vorstand der Deutschen Kriegsgräberfürsorge, dem Vorsitz in verschiedenen kirchlichen Kommissionen und Ausschüssen, Wahlkommissionen, der Bürgerstiftung Schaumburg, dem Lions Club Stadthagen und … und … und, engagierte sich der Obernwöhrener in vielen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens. Sein ehrenamtliches Engagement wurde mit einer Reihe von Würdigungen und Ehrungen anerkannt. Neben der „Immanuel-Kant-Medaille“, dem „Niedersachsen-Ross“, dem „Melvin Jones Fellow“ (höchste Auszeichnung der Lions), der Medaille des Bundesverdienstkreuzes und des Bundesverdienstkreuzes am Bande, ehrte ihn der damalige Europaparlaments-Abgeordnete Burkhard Balz mit der Ehrenmedaille zum Friedensnobelpreis als Gründungsinitiator der „Schaumburger Initiative gegen Arbeitslosigkeit e.V. (SIGA)“. „Es schmerzt mich sehr,“ so Krewer im Gespräch, “ zu sehen, dass es die SIGA nicht mehr gibt!“ Die vielen Geschichten, an die sich Rudolf Krewer auch im Gespräch erinnerte, würden ein ganzes Buch füllen. Genau das treibt ihn derzeit um. Neben seinem Garten beschäftigt sich Rudolf Krewer mit dem Verfassen seiner „Logbücher“, eine Art Tagebücher seines Lebens. Hunderte von Seiten hat er bereits mit teilweise sehr detailliert geschilderten Erlebnissen gefüllt und ihm fällt ständig wieder etwas ein. Bis in seine früheste Kindheit, von der er sagt:“ Ich bin im Wald und auf den Bäumen groß geworden“, reichen seine Geschichten. Fit ist er offensichtlich – die Treppe in sein Arbeitszimmer im Obergeschoss, legt er in einem sehr flotten Tempo zurück. Auch wenn der „Elbsegler“ nicht mehr ganz so häufig in der Kreisstadt zu sehen ist, Rudolf Krewer ist immer noch sehr aktiv.
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