Jugendpräventionsarbeit soll gestärkt werden | Schaumburger Wochenblatt

Jugendpräventionsarbeit soll gestärkt werden

Verwaltung und Politik werden weiterhin beraten, wie die Jugendpräventionsarbeit in Stadthagen zu stärken ist.  (Foto: bb)
Verwaltung und Politik werden weiterhin beraten, wie die Jugendpräventionsarbeit in Stadthagen zu stärken ist. (Foto: bb)
Verwaltung und Politik werden weiterhin beraten, wie die Jugendpräventionsarbeit in Stadthagen zu stärken ist. (Foto: bb)
Verwaltung und Politik werden weiterhin beraten, wie die Jugendpräventionsarbeit in Stadthagen zu stärken ist. (Foto: bb)
Verwaltung und Politik werden weiterhin beraten, wie die Jugendpräventionsarbeit in Stadthagen zu stärken ist. (Foto: bb)

Die Stadtverwaltung hat die Bildung eines Jugendpräventionsbeirates vorgeschlagen. Zudem die Schaffung einer halben Stelle für aufsuchende Jugendarbeit sowie einer halben Stelle für Beteiligungsprozesse von Kindern und Jugendlichen. Die Ideen bildeten den Einstieg in eine Diskussion, wie die Präventionsarbeit im Einzelnen gestärkt werden könnte.

Hintergrund sind nicht zuletzt die Debatten über das Sicherheitsgefühl in Stadthagen. Der Stadtrat hatte zusätzliches Geld im aktuellen Haushalt bereitgestellt, um in diesem Feld mehr Aktivitäten entwickeln zu können. Iris Freimann, Leiterin des Fachbereichs Bürgerdienste der Stadtverwaltung erklärte bei der Sitzung des Ratsausschusses für Jugend, Soziales, Kultur und Integration, dass die vorgeschlagenen Maßnahmen nicht isoliert zu betrachten seien. Vielmehr sei das Verwaltungsteam in vielen Bereichen tätig, die miteinander verknüpft zu einer Stärkung des Sicherheitsgefühls in der Kreisstadt führen sollen.

„Brennendes Engagement”

Maximilian Keitel, Mitarbeiter im Fachbereich Bürgerdienste, stellte gemeinsam mit Freimann die Vorschläge des Verwaltungsteams für die Jugendpräventionsarbeit vor. Ein zentraler Punkt war dabei die Idee der Bildung eines Jugendpräventionsbeirates. Viele Akteure in der Stadt seien in diesem Bereich bereits tätig, wie Keitel ausführte. Auch würden eine Reihe von Maßnahmen im Feld der Jugendprävention, „eine Daueraufgabe”, laufen. Bei Abstimmungsgesprächen habe sich gezeigt, dass die Aktiven geradezu ein „brennendes Engagement“ einbringen würden und eine Vielzahl von Ideen hätten, die sie gern umsetzen würden. Dabei sei aber auch geäußert worden, dass die Möglichkeiten zu Austausch und Abstimmung unter den Aktiven vermisst würde, ebenso ein festeres Organisationsgerüst. Hier könne die Bildung eines Präventionsbeirates helfen, der die Akteure über eine festere Struktur unterstütze.

„Nicht verzetteln”

Der Ausschussvorsitzende Thomas Pawlik (SPD) zeigte sich kritisch. Er warnte vor dem Aufbau von Doppelstrukturen. Schließlich sei mit dem Präventionsrat WIR+ ein Gremium vorhanden, dass in diesem Feld über viele Jahre aktiv gewesen sei. Dies unterstrich auch Ausschussmitglied Renate Junklewitz (SPD). Der Aufbau einer neuen Struktur drohe eher zu Verwirrung unter den Akteuren zu führen und bringe die Gefahr der Verzettelung mit sich, so Pawlik und Junklewitz. Iris Freimann entgegnete, dass die Stadt mit der Form von Beiräten gute Erfahrungen gemacht habe. Diese böten die Möglichkeit, das Wirken durch hauptamtliche Kräfte zu stärken. Keitel ergänzte, die in der Sozialarbeit Engagierten hätten nicht die Kapazitäten einen dauerhaften organisatorischen Rahmen für die einen Austausch zu stellen. Hier könne die hauptamtliche Unterstützung greifen, als eine Art Motor für die Arbeit dienen.

Verbindlicher Rahmen

Christel Varrelmann (Grüne) hielt diesen Gedanken eines Motors für eine grundsätzlich gute Idee. Es sei wichtig, dass Treffen in Zukunft wieder verbindlich stattfänden. Auch Lothar Biege (FDP) bezeichnete diese „Lotsenfunktion“ als einleuchtend. Tom Götz (SPD) warnte davor, etwas „von oben aufzusetzen“, entscheidend scheine ihm, die Einbindung der Aktiven sowie die Kinder und Jugendlichen nicht zu vernachlässigen.

Zwei halbe Stellen

Die Verwaltung schlug zudem die Schaffung einer halben Stelle für einen „Streetworker“ für die aufsuchende Jugendarbeit vor, sowie einer weiteren halben Stelle für den Bereich Kinder- und Jugendbeteiligung. Alternativ könne beides auch extern vergeben werden. Zur Finanzierung könnten die vom Rat eingestellten Haushaltsmittel dienen. Über diese Stellen, sowie den Vorschlag des Beirates werden die Fraktionen zunächst intern weiter beraten. Dann soll das Konzept weiterentwickelt werden.
Thomas Pawlik betonte abschließend, dass es wichtig sei, die Diskussion nicht so zu führen, dass die Jugendlichen in Stadthagen als Problem dargestellt würden. Es gehe darum, ein Klima zu schaffen, in dem sich möglichst alle, auch alle Jugendlichen, in der Stadt sicher fühlen.
Foto: archiv bb


Bastian Borchers
Bastian Borchers

Redakteur Schaumburger Wochenblatt

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