Es war ein herausforderndes Jahr
„Ich stehe immer noch gerne auf und gehe zur Arbeit!“ Mit diesen Worten startete die Samtgemeindebürgermeisterin von Niedernwöhren, Aileen Borschke in das Gespräch mit dem Schaumburger Wochenblatt. Die direkte Nachfrage, ob die seit Anfang 2021 im Amt befindliche Samtgemeinde-Chefin, denn schon wisse, ob sie 2026 wieder kandidieren würde, bejahte sie sofort. Den Job mache sie mit sehr viel Leidenschaft, so die 40-jährige, und das hänge wesentlich mit der ausgezeichneten Zusammenarbeit mit den handelnden Personen in der Verwaltung und der Politik zusammen, erklärte sie. Die große Herausforderung auch in Niedernwöhren ist die Haushaltslage, die aber alle Kommunen betrifft. Die Finanzen werden immer knapper und keiner hat eine Lösung, bedauerte Borschke. „Wir können nicht sparen – alles ist wichtig“, antwortete sie auf die Frage nach Einsparpotential. Etwa 30.000 Euro habe die Samtgemeinde an klassischen freiwilligen Leistungen aufgebracht und Kürzungen sind nicht geplant. „Das Ehrenamt hält die Gesellschaft zusammen“, betonte Aileen Borschke und will auch weiterhin den Anrufbus, die Museumslandschaft, AWO und DRK unterstützen. Meilensteine im abgelaufenen Jahr waren die Zusammenlegung der Bauhöfe (ohne Wiedensahl) zum 1. Januar sowie die umfangreichen Planungen zum Neubau der Sporthalle und Sanierung der Grundschule in Lauenhagen. Beide Projekte zusammen werden vermutlich circa neun Millionen Euro kosten. 400.000 Euro aus einer Landesförderung konnten von Niedernwöhren nach Lauenhagen umgebucht werden und etwa 273.000 Euro KfW-Förderung erhält die Samtgemeinde durch die Zertifizierung zum „Silberstatus“ für die Erfüllung von mehr als 50 Prozent der Anforderungen der Deutschen Gesellschaft für nachhaltiges Bauen. Auf jeweils 400 Quadratmeter Fläche werden Container in Lauenhagen und Niedernwöhren während der Sanierungsphase aufgestellt. Glücklicherweise konnten die Container gebraucht aus Burgdorf besorgt werden, was etwa ein Drittel der Kosten für neue Container eingespart hatte. Eine ganz besondere Freude hatte Borschke der Handglocken-Chor Wiedensahl gemacht. Der dritte Platz beim Kulturpreis Westfalen-Weser 2024 brachte 6.000 Euro in die Vereinskasse. Stolz ist die Samtgemeindebürgermeisterin, dass der Vorschlag aus der Mitgliedsgemeinde Pollhagen kam: „Ich merke, dass wir (die sechs Mitgliedsgemeinden, Anm.d. Red.) immer mehr zusammenwachsen. Eine eventuelle Fusion – Stichwort Einheitsgemeinde – ist für Borschke derzeit kein Thema. „Das muss von unten nach oben kommen. Wir verstehen uns jetzt schon ganz hervorragend und es herrscht ein großes Vertrauen untereinander“, bewertet Aileen Borschke die Situation. Ihr ganz persönlichen High-Light war die Wahl zur Erntebäuerin des Erntefestes 2024. „Ich hatte so viel Unterstützung aus allen Richtungen, dass ich manchmal gar nicht genug Arbeit für alle hatte“, bemerkte sie schmunzelnd. Der Spatenstich für das neue Feuerwehrhaus in Wiedensahl wird vermutlich erst 2026 erfolgen können und das tut ihr ausdrücklich leid. Auf die Frage, was sie sich für 2025 wünscht, antwortete Aillen Borschke:“ Die vielen Krisen, Corona, die Kriege, Klima-Krise, Energie-Krise, Finanz-Krise und und und – Ich wünsche mir einfach manchmal etwas mehr Ruhe!“