Der Satz stammt aus einem Brief des Apostels Paulus und ist ursprünglich an die neu gegründete Gemeinde in Thessaloniki gerichtet.
Der Satz stammt aus einem Brief des Apostels Paulus und ist ursprünglich an die neu gegründete Gemeinde in Thessaloniki gerichtet.
Paulus musste nach nur drei Wochen die Gemeinde wieder verlassen und sorgte sich, wie es dort nun weitergeht. So ermahnte er die Menschen, dranzubleiben, den eingeschlagenen Weg weiter zu gehen und weist nochmal ausdrücklich auf das Wichtigste in einem gottesfürchtigen christlichen Leben hin.
Auch wenn die ökumenische Jahreslosung in einem Kontext entstanden ist, in dem es um Glaubensfragen ging, richtet sich der Satz aber heute auch an uns und lässt sich auf viele Bereiche des täglichen Lebens anwenden. Immer wieder sind wir im Alltag bei wichtigen, aber manchmal auch banalen Dingen gefordert, zu prüfen, zu sortieren, einzuteilen in gut oder schlecht, gut oder böse. Täglich treffen wir solche Entscheidungen, ob kleine oder große. Aber was ist „gut“? Wer entscheidet das? Liegt es nicht manchmal in der Sichtweise des Betrachters? Die Zeitungen und die Nachrichten sind voll von Informationen, die uns nicht nur die Laune verderben können, sondern in uns Zukunftsängste oder vielleicht auch Wut oder Resignation wecken.
Paulus appelliert in seinem Brief an Sitte und Moral, daran Frieden zu halten, Böses nicht mit Bösem zu vergelten, geduldig sein, sich zu jeder Zeit freuen, ohne Unterlass zu beten, dem Heiligen Geist Raum zu geben. Und dann kommt die Schlüsselstelle: „Verachtet prophetisches Reden nicht! – Prüft alles und behaltet das Gute!“ Sie sollen also offen sein, aber nicht alles ohne zu überlegen hinnehmen. „Prüft alles und behaltet das Gute!“ - Dieser Satz lädt uns ein, bewusst und kritisch zu sein, während wir durch unser Leben gehen. Wobei hier nicht gemeint ist, dass ich für mich das Beste behalte und das Schlechte den anderen überlasse. Behaltet das Gute, das für alle gut ist und gut tut, das Miteinander fördert und die Gemeinschaft stärkt, ohne, dass es anderen schadet. Vielleicht muss das Gute ja auch erst wiederbelebt werden, damit wir im fairen Miteinander optimistisch in die Zukunft blicken.