Wasser marsch! | Schaumburger Wochenblatt

30.10.2024 15:55

Wasser marsch!

Elisabeth Schacht-Wiemer, Pastorin in Exten-Hohenrode und Krankenhagen. (Foto: privat)
Elisabeth Schacht-Wiemer, Pastorin in Exten-Hohenrode und Krankenhagen. (Foto: privat)
Elisabeth Schacht-Wiemer, Pastorin in Exten-Hohenrode und Krankenhagen. (Foto: privat)
Elisabeth Schacht-Wiemer, Pastorin in Exten-Hohenrode und Krankenhagen. (Foto: privat)
Elisabeth Schacht-Wiemer, Pastorin in Exten-Hohenrode und Krankenhagen. (Foto: privat)

Rauch steigt aus einem Fenster des Kirchturms auf. Ein Mensch wird vermisst. Es ist eine gespenstische Stimmung.

Rauch steigt aus einem Fenster des Kirchturms auf. Ein Mensch wird vermisst. Es ist eine gespenstische Stimmung.

Warum nur sind Menschen so im Innersten berührt, wenn Kirchen brennen und warum empfinden sie es als besondere Bedrohung? Vielleicht weil unsere Kirchen Symbole für etwas ewig Bestehendes sind, für etwas Unzerstörbares. An der Extener Kirche war es am vergangenen Freitag, 25.10.24 nur eine Übung. Mit hoher Effizienz und Tatkraft wurde diese von der Ortsfeuerwehr durchgeführt. Alles war vorher durchgesprochen worden und da kann man noch so einiges lernen. Wie man einen Hydranten findet, z.B. und wie die Zeichen auf dem Hinweisschild zu deuten sind. In Kürze ist die Feuerwehr da: Kinder, Jugendliche, Frauen und Männer. Und das an einem Freitagabend. In Windeseile werden Schläuche ausgerollt und angeschlossen, das Wasser läuft. Das ist schon erstaunlich in einer Gesellschaft, in der ja oft gefragt wird: Was wird für mich getan, was springt für mich dabei heraus und was habe ich davon?

Das Engagement in der Feuerwehr ist ehrenamtlich und freiwillig. Es dient dem Schutz der Menschen und Tiere. Es dient dem Gemeinwohl. „Gott zur Ehr, dem Nächsten zur Wehr”, so lautet das langjährige Motto der Feuerwehr. Im Dienst von etwas Größerem zu stehen, ist ihr Anliegen. Und im Dienst von uns Menschen, den Nahen und weniger Nahen. Ohne Ansehen der Person tun die Feuerwehrleute ihren Dienst. Bei Alarmierung kommen sie zu jedem und jeder. Gemeinnützigkeit nennt man das. Wahrscheinlich denken viele von uns gar nicht darüber nach. Die Feuerwehr ist wie selbstverständlich da und schützt unsere Häuser.

Wieviel Zeit und Vorbereitung für diesen Dienst die Feuerwehrleute in ihrer Freizeit aufwenden, das sollten wir alle wertschätzen und immer mal wieder dafür danke sagen. An der Extener Kirche ging alles gut aus. Das Feuer wird gelöscht. Die Atemschutzträger- und trägerinnen dringen in den verqualmten Turm ein und tragen mit ihrer schweren Ausrüstung die (vermeintlich) vermisste Person die steilen Treppen hinunter. Langsam legt sich der Rauch. Die Bedrohung ist vorbei. Der 850 Jahre alten Kirche ist nichts passiert. Ein großes Dankeschön an alle Feuerwehrmänner und-frauen!


Dirk Sassmann
Dirk Sassmann

DS

north