Am vergangenen Dienstag hat ein Starkregen in Apelern zu überfluteten Fahrbahnen und vollgelaufenen Kellern geführt. Es ist das dritte größere Schadensereignis dieser Art in der Gemeinde in diesem Jahr. Manche Anwohner kritisierten, dass die Auswirkungen hätten vermindert werden können, wenn unter anderem Schlamm aus den Gräben und Bewuchs von den Böschungen entfernt worden wäre.
Die Feuerwehr rückte Dienstag nach Apelern aus, um vollgelaufene Keller auszupumpen und die überflutete Straße abzusperren. Starkregen führten zuletzt drei Mal in verschiedenen Orten der Gemeinde zu Problemen. Dies war so am 30. Juni in Soldorf, am 12. Juli wiederum in Soldorf sowie in Groß Hegesdorf und jetzt in Apelern selbst.
Manche Anwohner sowie Leser in Zuschriften kritisierten, dass die Gewässer nicht ausreichend auf solche Wetterlagen vorbereitet seien. Zu viel Schlamm habe sich in den Bachbetten angesammelt, zudem sei der Bewuchs an den Böschungen zu üppig, um einen raschen Ablauf zu ermöglichen. Teils wurde auch die Bewirtschaftungsform der Felder mit Mais als Teil des Problems vermutet. Ebenso kam der Vorwurf in Richtung der Gemeinde auf, es sei zu wenig im Bereich Hochwasserschutz unternommen worden.
Markus Jacobs, Allgemeiner Vertreter des sich im Urlaub befindlichen Samtgemeindedirektors Thomas Wolf, Wolf ist auch Gemeindedirektor Apelerns, berichtete auf Anfrage, dass der zuständige Unterhaltungsverband 53 „West und Südaue“ sich nach einer Vorortbesichtigung an das Ausbaggern des Soldorfer Baches machen werde. Tatsächlich habe sich beim Spülen eines Regenwasserkanales vor dem letzten Schadensereignis in Soldorf gezeigt, dass dessen Ausgang unter der Grabensohle gelegen habe. So sei hier kein Ablauf möglich gewesen. Ebenso könne nach Ende der Brut- und Setzzeit wieder das Mähen der Böschungen aufgenommen werden. Jannik Sandner, Geschäftsführer und Verbandsingenieur des Unterhaltungsverbandes, hatte auf Anfrage erklärt, dass auch solche Maßnahmen Überflutungen in Folge von Starkregenereignissen nicht ausschlössen. Oft laufe das Wasser bei solchen Ereignissen direkt von den Feldern auf die Straßen.
Markus Jacobs erklärte, dass in den Gremien der Gemeinderates Maßnahmen zum Hochwasserschutz erwogen würden. Hier sei einzuräumen, dass keine kurzfristige Lösung zu erwarten sei. Der Bau von Regen-Rückhaltebecken vor Soldorf und Lyhren werde geprüft. Planung und das Durchlaufen der vorgeschriebenen Verfahren würden jedoch Zeit kosten. Zudem müssten die Eigentümer dem Verkauf des benötigten Grundes zustimmen. Oder, falls eine solche Lösung realisierbar sei, sich auf eine weniger intensive Nutzung etwa für Weidetiere einlassen.
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