Mehr Nährstoffe durch Starkregen | Schaumburger Wochenblatt

Mehr Nährstoffe durch Starkregen

Starke Regenfälle sorgen für hohen Wasserstand und getrübtes Seglervergnügen. (Foto: wb)
Starke Regenfälle sorgen für hohen Wasserstand und getrübtes Seglervergnügen. (Foto: wb)
Starke Regenfälle sorgen für hohen Wasserstand und getrübtes Seglervergnügen. (Foto: wb)
Starke Regenfälle sorgen für hohen Wasserstand und getrübtes Seglervergnügen. (Foto: wb)
Starke Regenfälle sorgen für hohen Wasserstand und getrübtes Seglervergnügen. (Foto: wb)

Starke Niederschläge haben bereits zum Jahreswechsel vielerorts für Überschwemmungen gesorgt. So auch rund um das Steinhuder Meer. Dies führte einerseits zu einer Erhöhung des Grundwasserspiegels, andererseits aber auch zu einem erhöhten Nährstoffeintrag ins Meer. Stellt sich die Frage, welche Auswirkungen diese Konstellation auf das Steinhuder Meer haben könnte. Auch wenn die Daten für das Monitoring für das laufende Jahr noch nicht abschließend vorliegen, so konnte der Niedersächsische Betrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) auf Nachfrage dieser Zeitung bereits eine erste Einschätzung abgeben.

Auswirkungen

Durch die hohen Niederschläge im Winter 2023/24 ist von einem erhöhten Nährstoffeintrag aus dem oberirdischen Einzugsgebiet ins Steinhuder Meer auszugehen. Allerdings haben die kontinuierlich erfassten Daten der Messboje im Steinhuder Meer zunächst keine Verschlechterung des Zustandes im Verlauf des Sommers angezeigt. Die gemessene Menge an mikroskopischen schwebenden Trübungsalgen (gemessen als Chlorophyll-a-Konzentration) ist vergleichbar mit den Vorjahren und nicht ungewöhnlich hoch. Auch die etwas stärkere Entwicklung von „Blaualgen“ (Cyanobakterien) im August ist vergleichbar mit den Vorjahren. Der Grund hierfür könnte im gleichzeitig angestiegenen Grundwasserzufluss im Zuge der Niederschläge liegen. Man geht dabei von einem Verdünnungseffekt aus. Inwiefern es im Steinhuder Meer in Folge der Niederschläge zu Veränderungen der Konzentration von Phosphor oder anderen Trübstoffen gekommen ist, kann ganz genau erst nach Abschluss des Monitorings bestimmt werden.

Schutzmaßnahmen

Seitens der Region Hannover wurde ein Antrag über die Förderrichtlinie NEOG (Naturnahe Entwicklung der Oberflächengewässer) für Rückhaltemaßnahmen im Bereich der nährstoffbelasteten Zuflüsse aus dem Teileinzugsgebiet Totes Moor gestellt, der mittlerweile bewilligt wurde und sich derzeitig in der Umsetzung befindet. Auch seitens der Stadt Wunstorf engagiert man sich für den Schutz des Steinhduer Meeres. So wurde ein Antrag über die Förderrichtlinie NEOG zur Planung und zum Bau einer Anlage zur Behandlung von belastetem Oberflächenwasser aus dem Bereich Steinhude/Großenheidorn gestellt, der sich aktuell noch im Bewilligungsverfahren befindet. Wie Stadtsprecher Alexander Stockum auf Nachfrage dieser Zeitung weiter mitteilt, wird das Niederschlagswasser nicht flächendeckend ins Steinhuder Meer geleitet sondern anteilig auch in das Regenrückhaltebecken Am Bruchdamm.

Wo aus Platz- und Gefällegründen eine direkte Einleitung in das Steinhuder Meer wie in den Straßen Am Knick oder auch Hafenstraße erfolgt, wurden Sedimentbauwerke eingebaut, die die Schadstoffe zurückhalten. Darüber hinaus wurde für den Bau einer Regenwasserbehandlungsanlage an der Einleitstelle für den östlichen Bereich der Niederschlagswasserkanalisation circa 1 Million Euro im Haushaltsplanentwurf 2025 veranschlagt und 692.500 Euro im Finanzplan 2026.


Verena Walter-Bockhorn (wb)
Verena Walter-Bockhorn (wb)

Freie Journalistin

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