Schlammverlagerungen? | Schaumburger Wochenblatt

Schlammverlagerungen?

Im Austausch: Heinz Schweer (li.) und Ernst Greten. (Foto: privat)
Im Austausch: Heinz Schweer (li.) und Ernst Greten. (Foto: privat)
Im Austausch: Heinz Schweer (li.) und Ernst Greten. (Foto: privat)
Im Austausch: Heinz Schweer (li.) und Ernst Greten. (Foto: privat)
Im Austausch: Heinz Schweer (li.) und Ernst Greten. (Foto: privat)

Seit Jahren wird das Steinhuder Meer immer wieder in einzelnen Aktionen entschlammt und das entnommene Material (Mudde) in Poldern gelagert. Erst im Januar wurde die jüngste Aktion abgeschlossen (wir berichteten). Sinn und Zweck der Entschlammungen ist es, einen gewissen Status quo am Steinhuder Meer zu erhalten. Wichtig ist dabei natürlich auch die Frage, wo man entschlammt. Der Verein zum Erhalt des Steinhuder Meeres (VESM), fordert unter dem Vorsitz von Ernst Greten dagegen die Entschlammung der Deipen und macht sich aktuell große Sorgen über die Schlammentwicklung.

Ausgangspunkt waren Informationen des Fischers Heinz Schweer, der sein Fanggebiet vor Mardorf hat. Auf der letzten erweiterten Vorstandssitzung des VESM belegte er anhand eines Videos, dass die Oberflächenströmung in seinem Fanggebiet das Wasser bei starkem Wind nach Osten treibt. Seine Stellnetze sich aber entgegen der Windrichtung nach Westen ausbeulten. Den Grund für diese Entwicklung sah man übereinstimmend in der Verschlammung der Deipen. Da sie nicht mehr so funktionieren wie früher, sucht sich die Strömung neue Wege. Bis in die 1990er Jahren konnte das aufgestaute Wasser als Tiefenströmung durch die Deipen aus dem Ostenmeer zurückströmen. „Heute muss es sich andere Wege suchen, wie unter anderem die Uferströmung in Schweers Fanggebiet. Während sich dort eine schlammfreie Rinne bildete, türmt sich der Schlamm daneben auf und verstopft zum Teil seine Reusen“, so Greten. Auch an anderen Stellen des Meeres werden Schlammverlagerungen beobachtet. In der Nähe der Neuen Moorhütte und rechts und links des Meerbachs vergrößern sich die Schlamminseln. Im Ostenmeer setzt sich vermehrt Schlamm ab, wo es eigentlich immer nur einen Sandstrand gegeben hat.

Tiefenmessungen

„In der letzten umfassenden Tiefenmessung von 2019 war dieses zum großen Teil nicht zu sehen“, so Greten. Man geht daher davon aus, dass die Verlagerung des Schlammes viel schneller als früher passiert. Da sich Schlamm auch in der Mitte des Meeres ablagert, wurde der Beschluss gefasst, beim Eigentümer des Steinhuder Meeres – dem Land Niedersachsen - auf periodische Tiefenmessungen zu drängen. Außerdem wird der Verein zukünftig eigene Messungen durchführen. Wer sich weiter informieren möchte, kann dies auf der Jahreshauptversammlung des VESM am 27. März tun. Gäste sind wie bei allen anderen Veranstaltungen des Vereins herzlich willkommen.


Verena Walter-Bockhorn (wb)
Verena Walter-Bockhorn (wb)

Freie Journalistin

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