Die heimische Abgeordnete Marja-Liisa Völlers besuchte kürzlich gemeinsam mit dem Europaabgeordneten Bernd Lange (beide SPD) Ardagh Glass Packaging, das stark von der Energiekrise betroffen ist und sich mit der Inbetriebnahme der „NextGen Furnace“ als weltweiter Vorreiter der Dekarbonisierung in der Glasindustrie etabliert hat. Im Gespräch mit Vertretern von Ardagh wurden die Herausforderungen zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit und der Transformation zu einer klimaneutralen Industrie diskutiert und das Werk besichtigt. Dazu Völlers: „Ardagh Glass Packaging steht für einen traditionsreichen Betrieb in unserer Region, der seit seiner Gründung im Jahr 1799 – damals noch unter dem Namen Heye-Glas – Arbeitsplätze und Wertschöpfung schafft. Das Unternehmen ist durch die Energiekrise stark getroffen. Die Herausforderungen sind enorm. Als Politik haben wir bereits Unterstützungsmaßnahmen verabschiedet, allerdings profitieren Unternehmen wie Ardagh Glass Packaging nur minimal davon. Wir SPD-Abgeordnete setzen uns auf Bundes- und auf EU-Ebene dafür ein, dass auch kleinere energieintensive Unternehmen stärker unterstützt werden. Ich bin überzeugt, dass wir gemeinsam langfristig die Krise bewältigen werden.“ Das Werk in Obernkirchen produziert mit rund 280 Mitarbeitern täglich fast zwei Millionen Glasbehälter, hauptsächlich Getränkeflaschen. Die Energiekrise hat die gesamte Branche hart getroffen. Zusätzlich sank die Nachfrage und der Importdruck stieg aufgrund der niedrigeren Energiekosten in anderen Herstellungsländern und die Kosten für Rohstoffe stiegen deutlich an.
Trotz dieser schwierigen Herausforderungen geht das Unternehmen mit der bereits 2023 eingeführten „NextGen Furnace“, der weltweit ersten industriellen elektrifizierten Hybrid-Schmelzwanne, neue technologische Wege. Damit können pro Flasche bis zu 69 Prozent der bisherigen CO2-Emissionen eingespart werden – ein wesentlicher Meilenstein nicht nur für Ardagh, sondern insbesondere auch für die Transformation der gesamten Behälterglasindustrie. Dazu Felix Brandenburg, Governmental Affairs Manager von Ardagh: „Die Umstellung von Gas auf Strom aus erneuerbaren Quellen ist entscheidend für die Dekarbonisierung der Glasindustrie und ein zentrales Ziel von Ardagh. Hohe Strompreise und eine unzureichende Energieinfrastruktur in Deutschland behindern jedoch den Ausbau neuer Technologien zur Dekarbonisierung und die internationale Wettbewerbsfähigkeit. Wir fordern daher die Politik auf, ihrerseits die Weichen für die Transformation zu einer klimaneutralen Industrie zu stellen. Dazu gehören neben dem Ausbau der Infrastruktur auch sofortige regulatorische Anpassungen, wie z.B. bei der Regulierung der individuellen Netzentgelte.“
Auch auf europäischer Ebene werden die Herausforderungen der energieintensiven Unternehmen ernst genommen, wie der Europaabgeordnete und Vorsitzende des Ausschusses für Internationalen Handel des Europäischen Parlaments, Bernd Lange, berichtet: „Die Sicherung der industriellen Wertschöpfung und guter Arbeitsplätze in der Industrie zusammen mit dem Umstieg von fossilen Energien zu erneuerbaren, ist die zentrale Aufgabe Europas. Das globale Umfeld ist nicht einfach, Wettbewerb ist nicht fair, was auch die Glasindustrie deutlich merkt. Deswegen sind die Schritte, die hier in Obernkirchen eingeleitet worden sind mit der neuen Schmelzwanne, die fit für die Zukunft ist, so wichtig. Wir müssen alle Wege nutzen, um diese industrielle Erneuerung zu stärken.“
„Ich danke allen Anwesenden herzlich für diesen offenen und ehrlichen Austausch. Trotz der schwierigen Herausforderungen bin ich gerade wegen der guten Zusammenarbeit zwischen Unternehmensleitung und Belegschaft zuversichtlich, dass Ardagh Glass Packaging auch weiterhin ein fester Bestandteil von Obernkirchen sein wird. Als heimische Bundestagsabgeordnete stehe ich weiterhin an der Seite von Ardagh Glass Packaging und der Belegschaft und werde mich an geeigneter Stelle für weitere Unterstützung einsetzen“, so Völlers.