Die Samtgemeinde Nenndorf hat beschlossen, eine Kommunale Wärmeplanung aufzustellen. Einen Fahrplan, für einen entsprechenden Transformationsprozess, „ohne rechtliche Auswirkungen“. Die Fertigstellung soll Ende 2024 erfolgen. Im Rahmen der Konzepterstellung ist auch eine „Akteursbeteiligung“ vorgesehen. Daher wurde der bisherige Stand der Planungen durch die Planungsbüros IP SYSCON GmbH und die EKP Energie. Klima. Plan. GmbH aus Osnabrück im Ausschuss für Umwelt und Klimaschutz der Samtgemeinde Nenndorf zum ersten Mal und somit öffentlich vorgestellt sowie diskutiert. Ein Maßgeblicher Beschluss wurde am Ende nicht gefasst, sondern erklärt, dass die Fraktionen dazu ausführlicher den Austausch suchen müssten.
Begeisterung sieht auf jeden Fall anders aus, als die Reaktionen auf die visualisierte Vorstellung der Planung durch Julian Lübbehüsen und Detlef Vagelpohl von der EKP Energie. Stirnrunzeln, Kopfschütteln, nachdenkliches Scrollen am Laptop und langes Schweigen prägte die Atmosphäre im Ausschuss, was sicherlich nicht verwunderlich war, angesichts der Informationen, die als erste Ergebnisse der Planer mitgeteilt wurden. Sie stellten den Istzustand in der Samtgemeinde Nenndorf vor, den sie aufgrund von eingeholten Daten von Energieversorgern und Schornsteinfegern zusammenfassten.
Mit der Feststellung von Julian Lübbehüsen: „Man sieht anhand der Daten ganz klar, dass der Verbrauch von Erdgas in der Samtgemeinde dominiert, gefolgt von Heizöl“, wurde längst bekanntes Wissen mitgeteilt. Auch die Feststellung, dass die Wohnhäuser die größten Anteile an Energieverbrauch aufzeigen, brachte nichts Neues. Allerdings wurden speziellere Energieverbraucher aus Einzelhandel, Handwerk, Industrie und Bäderbetrieb nicht näher beleuchtet. Moderne Wärmequellen seien aufgrund der Datenerfassung in der Samtgemeinde eher weniger bisher vorzufinden, so die Ausführungen weiter. „Wir müssen an die Energieverbraucher und ihren Wärmebedarf heran, um etwas zu verändern“, so der Appell von Detlef Vagelpohl.
Energetische Potentiale, um das Ziel einer „klimaneutralen Kommune“ zu erreichen, gebe es. Zum Beispiel durch Solarflächen auf Dächern und Freiflächen, Windkraft, Biogas und Biomasse sowie Wasserkraft. Die Planer betonten während der Vorstellung mehrfach, dass der Plan noch nicht fertiggestellt sei. Auch wenn sie einige Schritte für die Umsetzung in der Samtgemeinde benannten. Langes Schweigen folgte den Ausführungen im Ausschuss, bevor Reaktionen und Nachfragen folgten, die letztlich dazu führten, sich zunächst näher mit der Thematik zu befassen, bevor weitreichende Beschlüsse gefasst werden könnten.