Bei einem analysierenden Blick auf die Abläufe und Durchführungen der Hochwassermaßnahmen und Feuerwehreinsätze, zieht Samtgemeindedirektor Dr. Thomas Wolf die Bilanz: „Unter dem Strich haben wir mit der frühzeitigen Warnung der Bevölkerung und einer intensiven Öffentlichkeitsarbeit alles richtig gemacht. “Es hat sich zudem gezeigt, wie wichtig es ist, für solche außergewöhnlichen Einsätze vorbereitende, taktische Planunterlagen zu erstellen,“ ergänzt der stellvertretende Ortsbrandmeister Dirk Sassmann, der die ganze Zeit vor Ort im Feuerwehrhaus im Einsatz war. Demnach seien über Weihnachten bei rund 100 Einsätzen bis zu 450 Einsatzkräfte in der Stadt Rodenberg im Einsatz gewesen. „Alle Ortsfeuerwehren der Samtgemeinde haben die Kameradinnen und Kameraden in Rodenberg unterstützt. Aber auch das THW, das DRK und die DLRG waren mit eigenem Personal vor Ort, um Schächte und Keller leer zu pumpen oder Menschen zu helfen“, so Wolf. Den Höhepunkt erreichte das Hochwasser in der Nacht vom 23. auf den 24. Dezember, „als das Wasser der Rodenberger Aue über das Wehr an der Sudewiese stieg und die letzten Retentionsräume vor der Bebauung flutete“. An einigen Stellen entlang der Rodenberger Aue lief das Wasser in die Keller der benachbarten Gebäude. „So haben wir mit einem Boot den Anwohnenden der Mühlenstraße konkret angeboten, sie zu evakuieren,“ berichtet der stellvertretende Gemeindebrandmeister Michael Althammer, der in dieser Phase die Einsatzleitung übernommen hatte. In dieser Phase sei es die richtige Entscheidung gewesen, die sogenannte Technische Einsatzleitung (TEL) der Kreisfeuerwehr anzufordern. Die TEL ist eine Regieeinheit des Landkreises Schaumburg, die zur operativ-taktischen Führung der Einsatzkräfte auch bei außergewöhnlichen Ereignissen eingesetzt wird. Trotzdem erhielt auch die Samtgemeinde ihre Einsatzleitung im Ort (ELO), im Rodenberger Feuerwehrhaus die ganze Zeit aufrecht. „Die ELO dient dem Einsatzleiter als Unterstützungseinheit. Sie führt den Funkverkehr sowie die Lagekarte und dokumentiert im Einsatztagebuch wichtige Maßnahmen und Ereignisse, die an der Einsatzstelle geschehen,“ erklärt der stellvertretende Ortsbrandmeister Dirk Sassmann. Er war die ganze Zeit im Feuerwehrhaus Rodenberg vor Ort, während die anderen Führungsmitglieder der Ortsfeuerwehr im Stadtgebiet eingesetzt waren.
Ein Schwerpunkt des Einsatzes lag auf der frühzeitigen Warnung der Bevölkerung. Durch stets aktualisierte Pressemitteilungen hielt die Samtgemeinde die Menschen in Rodenberg auf dem Laufenden. Über die Kreisfeuerwehr wurden die Meldungen umgehend in die einschlägigen Warn-Apps eingespielt. „Erstmalig haben wir zum Zwecke der Bevölkerungswarnung auch das sogenannte Cell Broadcast in Rodenberg eingesetzt,“ berichtet Samtgemeindebürgermeister Wolf. Cell Broadcast ist ein Mobilfunkdienst, mit dem Warnnachrichten direkt auf das Handy oder Smartphone geschickt werden können. „Mit keinem anderen Warnkanal können wir mehr Menschen direkt erreichen. Trotzdem sind die Kameradinnen und Kameraden in den Nachstunden zusätzlich von Tür zu Tür gelaufen, um die Menschen zu warnen“, so Wolf weiter.
Zu recht entschied sich die Samtgemeinde zudem recht früh, ein besonderes Bürgertelefon einzurichten, um insbesondere den Notruf 112 und die ELO von den vielen Nachfragen der betroffenen Menschen zu entlasten. Über insgesamt drei Tage war die Rodenberger Verwaltung rund um die Uhr für Fragen ansprechbar. „Insgesamt waren es über 100 Anfragen zum Hochwasserstand, nach Sandsäcken oder Hilfe bei vollgelaufenen Kellern, die wir beantworten mussten“, erklärt der Samtgemeindedirektor. Überwältigend sei aber auch die Vielzahl von Hilfsangeboten aus der Bevölkerung gewesen, die der Verwaltungschef durchaus als Wertschätzung und Anerkennung der Leistungen der Einsatzkräfte wertet.
Insgesamt zeigt sich die Feuerwehrführung der Samtgemeinde Rodenberg und der der Samtgemeindebürgermeister zufrieden mit dem Einsatzgeschehen. „Wir können unseren Feuerwehrleuten nicht genug dafür danken, dass sie uns nicht nur in dieser schwierigen Hochwassersituation konkret geholfen haben, sondern dass wir uns bei unseren Hilfsorganisationen gut aufgehoben fühlen dürfen,“ so Wolf abschließend, in einer entsprechenden Pressemitteilung.