Platzregen führt zu Überschwemmungen | Schaumburger Wochenblatt

Platzregen führt zu Überschwemmungen

In Bad Nenndorf muss ein Becken angelegt werden, um die Folgen des Platzregens zu mindern. (Foto: Feuerwehr Schaumburg)
In Bad Nenndorf muss ein Becken angelegt werden, um die Folgen des Platzregens zu mindern. (Foto: Feuerwehr Schaumburg)
In Bad Nenndorf muss ein Becken angelegt werden, um die Folgen des Platzregens zu mindern. (Foto: Feuerwehr Schaumburg)
In Bad Nenndorf muss ein Becken angelegt werden, um die Folgen des Platzregens zu mindern. (Foto: Feuerwehr Schaumburg)
In Bad Nenndorf muss ein Becken angelegt werden, um die Folgen des Platzregens zu mindern. (Foto: Feuerwehr Schaumburg)

Ein kurzes, schweres Unwetter hat in mehreren Orten in Schaumburg zu überfluten und verschlammten Straßen und Kellern geführt. Feuerwehrleute leisteten an rund 120 Einsatzstellen Hilfe, besonders betroffen waren die Stadt Bückeburg, die Stadt Stadthagen, die Samtgemeinden Bad Nenndorf, Rodenberg, und Lindhorst.

„Das ging wirklich sehr schnell“, zeigten sich Anwohner aus Soldorf, Teil der Gemeinde Apelern, betroffen. Der niedergehende Starkregen am vergangenen Wochenende hatte den Soldorfer Bach, sonst ein kleines Gewässer, binnen Minuten ganz erheblich anschwellen lassen. Der Bach trat über die Ufer, lief über Grundstücke und Fahrbahnen. Vielerorts drückte das Wasser in die Keller oder lief in manchen Häusern durch das Erdgeschoss. Schlamm blieb auf Fahrbahnen zurück.
Wie in Soldorf kam es zu in weiteren Orten Schaumburgs zu solchen Überschwemmungen. So in Bad Nenndorf, wo der Starkregen zu Überflutungen und Schlammablagerungen im Bereich Erlengrund auf der Straße und in den Wohnhäusern führte. Mit Hilfe eines Baggers wurde ein provisorisches Becken gebaut und zusammen mit den Anwohnern die Schadensstelle geräumt, wie die Kreisfeuerwehr in einer Pressemitteilung berichtete. Das Technische Hilfswerk lieferte in dem Zuges Sandsäcke nach Bad Nenndorf und später nach Soldorf. In der Samtgemeinde Rodenberg war es neben dem Gebiet Soldorf auch Groß Hegesdorf, das stark betroffen wurden. Feuerwehrleute halfen mit dem Auspumpen von Kellern
Bis in die Nacht arbeiteten die Einsatzkräfte rund 120 Einsatzstellen ab.
Verletzt wurde nach ersten Erkenntnissen niemand. Aufgrund des hohen Einsatzaufkommens wurden zur Unterstützung der Integrierten Regionalleitstelle Schaumburg/Nienburg die Einsatzleitung Ort in den Feuerwehrhäusern der betroffenen Kommunen besetzt.
Zu viel Schlamm im Soldorfer Bach?
Anwohner in Soldorf äußerten, dass der Bach zu verschlammt sei, deshalb das Wasser nicht abfließen könne und so zu einer Zuspitzung der Lage geführt habe. Jannik Sandner, Geschäftsführer und Verbandsingenieur des zuständigen Unterhaltungsverbandes Nummer 53 „West- und Südaue“, ordnete ein, dass auch solche Maßnahmen nicht zu einer hundertprozentigen Sicherheit bei starkem Platzregen führen würden. Die Regenmengen würden zum Abtrag von großen Mengen von Erdreich von den Feldern führen, die oftmals dann gar nicht allein in das Gewässer abfließen würden, sondern ebenso direkt auf die Straßen oder in Siedlungen. In der Hanglage am Ortsausgang von Soldorf seien auch keine Hecken oder ähnliches vorhanden, welche den Wasserabfluss bremsen könnten, so Sandner. Dieser Abtrag von Erdreich stellen auch für die Landwirte ein schwerwiegendes Problem dar, weil damit Teile gerade der fruchtbaren oberen Bodenschichten weggeschwemmt würden.
Der Verband werde in den nächsten Tagen die Situation vor Ort überprüfen. Die Samtgemeinde Rodenberg habe einen Teilabschnitt des Baches nach dem Starkregenereignissen am vergangenen Freitag ausbaggern lassen. Solche Platzregen könnten in kurzer Zeit große Mengen von Sediment in die Gewässer eintragen. Der Verband vertiefe die Gewässer stets wieder auf die einstmals festgelegte Tiefe. Damit sei aber nicht sichergestellt, dass sich solche Ereignisse nicht wiederholen könnten, wie Jannik Sandner nochmals festhielt. Zum Risiko des direkten Abflusses von den Feldern komme, dass vor allem Brückenbauten oftmals Engstellen seien, an denen es zu Aufstauungen komme. Ihre Beseitigung würde einen weit höheren Aufwand verlangen, als das Entfernen von Verschlammungen im Bachbett. Das Mähen von Böschungen könne nun nach Ende der Brut- und Setzzeit wieder aufgenommen werden.
Foto: privat/bb


Bastian Borchers
Bastian Borchers

Redakteur Schaumburger Wochenblatt

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