Umzug ist unumgänglich | Schaumburger Wochenblatt

Der Besitzer des Hauses an der Kreuzung Schaumburger Straße/Alte Dorfstraße hat das Storchennest auf dem großen Schornstein entfernt. „Natürlich ist es bedauerlich, dass das Nest entfernt wurde, es gibt es vermutlich seit den 1980er Jahren“, sagte der Storchenbeauftragte der Region Hannover Reinhard Löhmer unserer Zeitung auf Nachfrage. Das Nest war nicht nur für die Einheimischen, sondern auch für die Durchfahrenden immer ein Hingucker. Löhmer kann die Maßnahme des Eigentümers verstehen, die Störche haben viel Dreck hinterlassen. So lagen auch Reste der Nahrung wie Frösche, Mäuse oder Maulwürfe in der Dachrinne. Regelmäßig seien auf Kosten der Naturschutzbehörde Reinigungsarbeiten erfolgt, auch wurde das Nest dabei abgenommen.

„Es hat einen ständigen Kontakt zwischen der Familie Baudach und der Naturschutzbehörde gegeben“, berichtete Löhmer. Das Bokeloher „Mittelpunkt“-Brutpaar war als Überwinterer bekannt und wohl auch das älteste Brutpaar. Beide Störche sind beringt, der Storch wurde jetzt bei Darmstadt unter 200 Störchen „identifiziert“. Der „Metusalem“ ist 30 Jahre alt, Löhmer geht davon aus, dass er demnächst hier wieder einfliegen wird. Von Darmstadt bis Bokeloh sind es circa 300 Kilometer, der Storch wird einen Flugtag brauchen. Seine Partnerin stammt aus dem Elsass und wurde 1999 beringt. Der Storch ist seit 2001 hier ansässig und die Störchin seit 2006. In der Region gibt es über 150 Störche, der Schutzaspekt sei nicht mehr so hoch, berichtete Löhmer.

Für die Mittelpunktstörche wurde ein Mast Am Aueweg aufgestellt. „Ich gehe davon aus, dass die beiden Störche die Umsiedlung ohne Probleme annehmen“, ist sich Löhmer sicher. Die ersten Störche sind schon eingetroffen, allein in Mesmerode gibt es 18 Nester, beringt sind rund 80 Störche.