Kommentar Jugendbeirat: | Schaumburger Wochenblatt

Kommentar Jugendbeirat:

Dass man im Samtgemeinderat Rodenberg nicht gerade zimperlich miteinander umgeht und keine Chancen auslässt, um den politischen Gegner und vor allem die Verwaltung zu attackieren, ist hinlänglich bekannt. Und wie es scheint, hat man seitens der Volksvertreter in der kommunalpolitischen Ebene dafür einen weiteren Schauplatz ausgemacht: den Samtgemeinde Jugendbeirat von Rodenberg.

Der Schüler Jannik Haschke folgte dem Verwaltungsaufruf, einen Jugendbeirat zu gründen. Inzwischen hat er fünfzehn Mitstreiter gefunden, die gemeinsam etwas für die Jugend in Rodenberg auf die Beine stellen wollen. Sie und ihre Bedarfe waren zu lange gar nicht im Blick der Politik. Ganz oben auf den Zielen der Jugendvertretung steht die Einrichtung eines Jugendtreff. Sach- und fachgerecht reichten sie dazu einen Antrag ein. Und dann? – Politische Funkstille. Sie bekommen den langen Arm der Politiker zu spüren. Parteivertreter veröffentlichten lange Pressemitteilungen. Seitens der SPD wurde darin sogar ein politischer Vorbehalt gegenüber dem Vorsitzenden Haschke formuliert, weil er der CDU zu nahestehen würde. Direkte Gespräche mit den Jugendlichen wurden ebenso vermieden, wie konkrete Antworten auf ihren Antrag.

Im nächsten Jahr sind Kommunalwahlen. Was geschieht dann in Rodenberg? Der Samtgemeinderat zeichnet sich bereits jetzt mit einem hohen Altersdurchschnitt aus. Aber woher sollen Nachfolger kommen, wenn der engagierte Nachwuchs nur negative Erfahrungen mit Politikern und politischen Gremien macht? Jugendbeiratsmitglieder könnten Nachfolger sein. Doch statt Begeisterung, macht sich durch das Verhalten der Ratsmitglieder Frust und Enttäuschung in ihrem Engagement für Rodenberg breit. Die landauf und landab beschworene politische Teilhabe und Förderung demokratischer Prozesse mit Jugendlichen, wird auf diese Weise in Rodenberg derzeit mit Füßen getreten. Die beste Voraussetzung, um engagierte Jugendliche aus der Mitverantwortung und Mitgestaltung in der Samtgemeinde zu verprellen – oder sogar an den rechten Rand zu drängen. Liebe Kommunalpolitikerinnen und Kommunalpolitiker, wacht auf. Von Winfried Gburek


Winfried Gburek
Winfried Gburek

Freier Redakteur Schaumburger Wochenblatt

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