Jugendtreff Rodenberg: Politik und Verwaltung rudern zurück | Schaumburger Wochenblatt

Jugendtreff Rodenberg: Politik und Verwaltung rudern zurück

Eine große Nummer kleiner: Nach Ansicht der SPD ist der Raum „Rodenberg Mitte” geeignet für einen Jugendtreff. (Foto: gk)
Eine große Nummer kleiner: Nach Ansicht der SPD ist der Raum „Rodenberg Mitte” geeignet für einen Jugendtreff. (Foto: gk)
Eine große Nummer kleiner: Nach Ansicht der SPD ist der Raum „Rodenberg Mitte” geeignet für einen Jugendtreff. (Foto: gk)
Eine große Nummer kleiner: Nach Ansicht der SPD ist der Raum „Rodenberg Mitte” geeignet für einen Jugendtreff. (Foto: gk)
Eine große Nummer kleiner: Nach Ansicht der SPD ist der Raum „Rodenberg Mitte” geeignet für einen Jugendtreff. (Foto: gk)

Die Freude über das positive Votum für die Einrichtung eines Jugendtreffs für die Samtgemeinde, in Haus „Im Jagdgarten 2” in Rodenberg, konnte bei der Jugend nicht lange anhalten. Denn der „Wind“ in den folgenden politischen Diskussionen, nach der klaren Zustimmung im Ausschuss für Jugend, Kindergarten, Sport- und Kulturangelegenheiten, hat sich inzwischen deutlich gedreht. Auslöser hierfür ist sicherlich eine vom Sprecher der SPD, Hans-Dieter Brand, geforderte „kritische Reflexion der Jugendarbeit in der Samtgemeinde“, dessen Schreiben dieser Zeitung vorliegt. Aber auch veränderte Gegebenheiten bezüglich der angestrebten Immobilie spielen hierbei eine Rolle.

Die SPD-Fraktion sieht Handlungsbedarf, „um die Öffentlichkeit und die betroffenen Jugendlichen über notwendige strukturelle und konzeptionelle Änderungen zu informieren“, so ein Teil der Begründung. Eine zentrale Frage hierbei sei, wie eine effektive Jugendarbeit innerhalb der Samtgemeinde ausgestaltet sein sollte, „da die Herausforderungen zwischen den sechs Gemeinden, zu denen unter anderem Apelern, Pohle und Messenkamp gehören, variieren. Auch kleinere Siedlungen wie Groß-Hegesdorf und Reinsdorf dürfen nicht übersehen werden“, heißt es weiter. Nach Informationen dieser Zeitung machte die SPD diesen Handlungsbedarf auch im Samtgemeindeausschuss zum Thema. Dieser Ausschuss tagt immer unter Ausschluss der Öffentlichkeit. In der vergangenen Woche unmittelbar vor der Sitzung des Samtgemeinderates, in der sich Jannek Haschke – Vorsitzender des Samtgemeinde-Jugendbeirats – mit einer Nachfrage zu Beschlüssen zum Jugendtreff zu Wort meldete, da er diesen Tagesordnungspunkt in der aktuellen Sitzung vermisste. „Gibt es dazu keine Beschlüsse?“, wollte er wissen. Ratsvorsitzender Börries von Hammerstein gab nur eine knappe Antwort gab. „Wir haben im Samtgemeindeausschuss darüber gesprochen.“ Genaueres wurde nicht mitgeteilt.

Eine Nachfrage dieser Zeitung in der Verwaltung bringt mehr Klarheit. „Die Politik der Samtgemeinde hat die Einrichtung eines Jugendtreffs in dem Haus Im Jagdgarten 2 in Rodenberg abgelehnt. Grund ist, dass dieses Grundstück wohl jetzt doch kurzfristig für eine Interimslösung im Hinblick auf den Ganztag an der Julius Rodenberg Grundschule benötigt wird“, erklärt Samtgemeindebürgermeister Dr. Thomas Wolf gegenüber dieser Zeitung. Es mache daher keinen Sinn, „jetzt in diesen Räumlichkeiten einen Jugendtreff einzurichten“. Das habe am Anfang noch anders ausgesehen. Trotzdem habe die Politik das Engagement des Jugendbeirates, sich so sehr für den Jugendtreff einzusetzen, durchaus gewürdigt. „Deswegen sind die weiteren Anträge des Jugendbeirats, Mittel für eine mögliche Ausstattung zur Verfügung zu stellen, auch beschlossen worden“, so Wolf weiter. Aber das mit deutlicher Kürzung: Der Jugendbeirat hatte 20.000 Euro für die Ausstattung des Jugendtreffs beantragt. Diese Summe wurde im oben genannten Fachausschuss auf 10.000 Euro gekürzt. „In der jüngsten Samtgemeindeausschusssitzung hat man sich angesichts der jetzt unklaren Lokalität dann darauf verständigt, zunächst nur 5000 Euro dafür in den Haushalt zu stellen.“ Gemeinsam mit dem Jugendbeirat müsse die Verwaltung schauen, „ob es nicht doch eine andere Lokalität gibt, wo wir einen Jugendtreff in Rodenberg einrichten können. Da machen wir uns jetzt auf die Suche“, kündigte Wolf an. Eigentlich wollte der Jugendbeirat bereits im Sommer den Jugendtreff eröffnen. Mit diesen Entscheidungen hat die Politik der Jugend einen deutlichen Strich über ihre Planung gemacht. Die SPD-Fraktion votiert für die Einrichtung eines Jugendtreffs im Veranstaltungszentrum „Rodenberg-Mitte“, zwischen den Straßenzügen „Allee“ und „Lange Straße“. Diese Räume, so die Argumente weiter, seien barrierefrei, möbliert und technisch gut ausgestattet. Daher wäre der geforderte finanzielle Betrag auch nicht notwendig. Welche Auswirkungen diese Entscheidungen auf das Engagement des Samtgemeindejugendbeirats haben wird, ist zu beobachten und zu begleiten.


Winfried Gburek
Winfried Gburek

Freier Redakteur Schaumburger Wochenblatt

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