„Da die Politik in unserer fünften Sitzung wiederum nicht vertreten ist, müssen wir in unserer Sitzung über sie reden, statt mit ihr reden zu können“, stellte Jannik Haschke als Vorsitzender des Jugendbeirats der Samtgemeinde Rodenberg sichtlich enttäuscht in der jüngsten Versammlung des Jugendbeirats fest. Aber gerade dem Austausch zwischen Politik, Verwaltung und dem Jugendbeirat sollte diese Sitzung dienen. Trotz gegebener Zusagen der Teilnahme, war niemand seitens der politischen Parteien oder aus dem zuständigen Samtgemeinderat erschienen.
Das Verhalten der Politik dem Jugendbeirat gegenüber, „zeigt schon negative Folgen“, schilderte Haschke. „Aktive Jugendliche haben sich bereits aus dem Jugendbeirat zurückgezogen, weil sie mit dem Verhalten der Politik gegenüber der Jugend nicht einverstanden sind und damit auch keine Chance sehen, etwas mitzugestalten.“ Ständig werde der Jugendbeirat übergangen. Vor allem bei Entscheidungen der Politik, über einen Antrag des Jugendbeirats, zur Einrichtung eines Jugendtreff. „Wieso kommunizieren die Parteien hierzu nur über Pressemeldungen in die Öffentlichkeit hinein, ohne zuvor mit uns über ihre Position zu sprechen, zumindest aber uns ihre Pressemitteilung zuzustellen?“, fragt der Jugendbeirat.
„Bis zum heutigen Tage haben wir keine direkte Antwort auf unseren – vor vielen Monaten gestellten – Antrag zum Jugendtreff erhalten.“ Haschke weiter: „Selbst auf meine Anfrage im Samtgemeinderat hin, erhielt ich lediglich eine abweichende und somit unklare Auskunft.“ Über die Presse konnte er mehr erfahren. „Nur dadurch, dass das Schaumburger Wochenblatt meine Anfrage im Rat aufgriff und bei der Verwaltung nachfragen konnte, erfuhren wir, dass die angedachten Räumlichkeiten für einen Jugendtreff anders als zunächst erklärt, nicht zur Verfügung stehen würden. Auch, dass die von uns gewünschte Finanzierung in Höhe von 20.000 Euro, durch Entscheidung des Samtgemeindeausschuss, auf 5.000 Euro reduziert werden soll, haben wir nur aus dem Zeitungsartikel erfahren.“ Viele Jugendlichen stünden daher auf dem Standpunkt, dass die Politiker sie gar nicht ernst nehmen und die mitwirkende Jugendarbeit der Zielgruppe gar nicht wollen. „Was uns als Jugendbeirat sehr verletzt.“
Bürger seien auf den Jugendbeirat zugegangen, um ihm ihre Unterstützung zuzusagen und ihrerseits Vorschläge für einen Jugendtreff zu machen. Inzwischen wurden dem Gremium drei andere Möglichkeiten für diese Einrichtung benannt, die aber noch nicht öffentlich gemacht werden sollten, so Haschke. Somit bleibt die Standortfrage weiterhin völlig offen. Das angestrebte Ziel, in den Sommermonaten den Jugendtreff zu eröffnen, läuft ins Leere. Haschke deutlich: „Wir bauen keine Luftschlösser, sondern bleiben auf dem Boden der Realität.“ (Lesen Sie hierzu auch den Kommentar.)