Auf dem Grundstück in der Langen Straße 93, ehemals Pelz, ist ein Neubauprojekt geplant. Um mögliche Altlasten (Milzbrand) auszuschließen, sind in dieser Woche auf dem Grundstück, insbesondere in den bestehenden Gebäuden, aber auch in den angrenzenden Bereichen des Grütte-Grabens und der Graben-Aue vorsorglich Bodenproben entnommen worden, die in einem Labor untersucht werden.
Die Probenentnahmen sind mit dem Fachbereich Umwelt, Team Bodenschutz der Region Hannover und dem Gewerbeaufsichtsamt abgestimmt. Eine Gefährdung der Öffentlichkeit bestand demnach nicht, wie die Verwaltung mitteilt.
Auf dem Areal war bis Mitte der 1930er Jahre eine Gerberei ansässig, in der im Rahmen der Lederproduktion tierische Häute/Felle verarbeitet wurden. Im Rahmen einer historischen Recherche konnte nicht ausgeschlossen werden, dass resultierend aus dieser Nutzung in Teilbereichen eventuell Milzbrandsporen im Boden sind, die auch nach so langer Zeit noch lebensfähig und bei Kontakt gesundheitsschädlich sein könnten.
Auf dem Grundstück plant das Bauunternehmen Nordisbau aus Seelze ein Mehrfamilienhaus mit insgesamt 24 Wohneinheiten und zwei Büroflächen. Die 1-4-Zimmer Wohnungen werden sowohl barrierefrei als auch nach neustem energetischen Standard geplant und sollen dadurch Menschen aller Altersgruppen ansprechen. Ein Teil des Strombedarfs wird über die quartierseigene Photovoltaikanlage auf dem begrünten Flachdach gedeckt werden. Großzügige Balkone, ein kleiner Spielplatz, sowie ein ansprechend begrünter Innenhof runden das Projekt ab.
Für das Bauvorhaben sind zunächst Abrissarbeiten des vorhandenen Gebäudes notwendig. Der Beginn ist noch in diesem Jahr vorgesehen. Ein genaues Datum steht jedoch noch nicht fest. Da sich auf einem Teilareal des Grundstückes in der Vergangenheit auch ein jüdischer Friedhof befand (Grabsteine wurden 1940/1941 entfernt), ist die Bauplanungen im Vorfeld mit dem Landesverband der Jüdischen Gemeinden aus Niedersachsen besprochen worden. Etwaige Interessen des Landeverbandes sollen demnach bei dem Neubauvorhaben berücksichtigt werden. Vereinbart wurde, die Fläche des entsprechenden Areals nicht mit Gebäuden zu überbauen, sondern zukünftig als Gemeinschaftsfläche zu nutzen.