Auch die SPD Bückeburg fühlt sich von der Art und Weise, wie die Deutsche Bahn ihre Pläne kommuniziert, buchstäblich überfahren. Seit Jahren setzt sich die Region für einen verträglichen Ausbau der Trasse ein und aus dem Nichts werden plötzlich 12 Varianten zum Trassenneubau Hannover-Bielefeld veröffentlicht. Für die Fraktionsvorsitzende der SPD Bückeburg, Sandra Schauer-Bolte ist es ein Kommunikationsdesaster und ein totaler Widerspruch zu dem, was die Deutsche Bahn sich mit ihrer „Charta für einen verantwortungsvollen Umgang“ auf die Fahnen geschrieben hat. „Hier hat weder ein partnerschaftlicher Dialog stattgefunden, noch wurden Informationen kontinuierlich und transparent weitergegeben. Diese 12 Trassenkorridore zerschneiden ohne Rücksicht auf Verluste den Landkreis und unsere Natur.
Aber das Schlimmste ist, dass alle Trassenkorridore für Bückeburg und die Menschen, die hier leben, erhebliche Auswirkungen bedeuten.“ Aber sie ist sich sicher, dass sich die Schaumburger diese Trassenvarianten nicht einfach vor die Nase setzen lassen. „Das komplette Ignorieren unserer Bedenken und der Vorschläge aus dem Landkreis, sowie das nicht stattgefundene Dialogverfahren werden eher Ansporn und Motivation, dass wir gemeinsam für einen verträglichen Ausbau in der Region kämpfen. Bürgerinnen und Bürger, Politiker aller Parteien und natürlich die Bürgerinitiativen werden zusammen stehen, um unsere Interessen durchzusetzen.“
Auch der SPD-Ortsvereinsvorsitzende aus Evesen, Thomas Rippke, bezeichnet die 12 Trassenvarianten für Bückeburg als einen wahren Albtraum, denn damit trägt Bückeburg die größte Belastung.
Steffi Winkelhake, SPD-Ortsvorsteherin Achum, befürchtet, dass die Auetal-Strecken mit den riesigen Tunneln erst recht unbezahlbar sind und man dann leider durch die Niederung muss, was die größte Katastrophe wäre. Das befürchtet auch der SPD-Ortsbürgermeister aus Scheie, Jens Meier: „In Scheie herrscht Fassungslosigkeit, aber auch Wut, wie rücksichtslos die Planer der Bahn vorgehen und wie wenig Interesse die Planer an der Situation der betroffenen Menschen vor Ort haben.“ Aus Scheier Sicht befürchtet man die Zerstörung des Scheier Bruch mit dem Naturschutzgebiet Bückeburger Niederung. Besonders am Herzen liegt den Scheiern aber auch der Rethof. Eine Trasse durch die Niederung bedeutet, dass Existenzen und Lebensmittelpunkte einfach zerstört werden.
„Die Bahn sollte zunächst ihre vorhandenen Infrastrukturprobleme lösen, bevor sie Milliarden in neue
Projekte investiert,“ so Marita Döhler, SPD-Ortsvorsteherin Müsingen. Für die SPD Bückeburg ist klar, so Döhler, dass die 31 min vom Tisch müssen. Das Vertrauen der Kunden kann die Deutsche Bahn eher durch Pünktlichkeit, Sauberkeit, Servicequalität und bezahlbare Ticketpreise zurückgewinnen.
Zudem sieht die SPD mit dem Bau von neuen Schienenstrecken in ökologisch und geologisch sensiblen Gebieten einen Widerspruch zu den Zielen des Umweltschutzes und den Anforderungen des Klimawandels.