Diese Personen wollen sich zur Wahl stellen - Nicht alle haben sich bei uns zurück gemeldet | Schaumburger Wochenblatt

Im Vorfeld der bevorstehenden Wahlen im Wahlkreis Nienburg-Schaumburg stehen die politischen Ambitionen und Programme der Kandidaten im Rampenlicht, die sich um die Gunst der Wähler in unserer Region bemühen. Dieser Artikel widmet sich der vielschichtigen politischen Landschaft, die sich im Wahlkreis Nienburg-Schaumburg entfaltet. Wir stellen heute die Bürger vor, die sich für eine Kandidatur entschieden haben und sich auf Bundesebene politisch engagieren wollen. Noch steht im Übrigen nicht fest, ob diese Kandidaten und Parteien auch die nötigen Voraussetzungen mitbringen, diese Entscheidung, ob sie zur Wahl antreten können, fällt erst in der kommenden Woche.
Für diese Vorstellung haben wir alle Parteien angeschrieben, aber nicht von allen potenziellen Kandidaten oder deren Parteien eine Rückmeldung erhalten. In dieser Übersicht fehlen daher die potenziellen Bundestagskandidaten Rolf Sieling, der für die Freie Wähler antritt, sowie Rocco Kever der sich für die AfD aufstellen lässt.
Aus Platzmangel haben wir zudem einige der eingesendeten Antworten zusammengefasst. Online auf schaumburger-wochenblatt.de finden Sie in der kommenden Woche dann aber alle Steckbriefe auch ungekürzt, sodass sie die Antworten der Politiker noch einmal vollständig lesen können.

Marja-Liisa Völlers, 40 Jahre, SPD

Vision für den Wahlkreis:

Bundesfördermittel für unsere Heimat: Bundesfördermittel aus Förderprogrammen des Bundes wie schon für den Stadthäger Schlossgarten, Kirchen oder Blaulichtorganisationen für den Wahlkreis. Mehr (Ruf)Busse und Bahnen, die den ländlichen Raum und die Stadt verbinden. Keine ICE-Neubautrasse Hannover-Bielefeld durch das Schaumburger Land! Stattdessen ein nachhaltiger und effizienter bestandsnaher Ausbau der bestehenden Strecke. Weiterer Ausbau von Breitbandinternet.

Matthias Wehrung, 43 Jahre, CDU

Vision für den Wahlkreis:

Um eine spürbare Entlastung unserer Unternehmen und landwirtschaftlichen Betriebe sowie den Abbau überbordender Bürokratie, denn ein starker Mittelstand ist die Grundlage unseres Wohlstands. Um eine bessere finanzielle Ausstattung unserer Gemeinden durch eine Reform des Finanzgeflechts zwischen Bund, Ländern und Kommunen, denn handlungsfähige Kommunen sind die Voraussetzung für gute Lebensbedingungen vor Ort. Um die Verbesserung der Verkehrsinfrastruktur unserer Region anstatt einer ICE-Neubautrasse durch unsere Heimat, denn eine solche wäre eine massive Beeinträchtigung unserer Natur- und Kulturlandschaft, die den Großstädtern nutzt, die Anrainer aber erheblich belastet.

Sven Frings-Michalek, 47 Jahre, Bündnis 90/Die Grünen

Vision für den Wahlkreis:

Ich möchte den ländlichen Raum stärken, besser anbinden und attraktiv für junge Menschen, Familien und Firmen, sowie Start-Ups machen. Hierzu sind unter anderem Digitalisierung und Infrastruktur die Schlüssel. So entstehen mehr Arbeitsplätze. Ebenso muss die ärztliche Versorgung verbessert und langfristig ausgebaut werden. Die Kommunen brauchen mehr finanzielle Unterstützung von Land und Bund, um ihrem Mehr an Aufgeben gerecht zu werden. Was das Thema Bildung angeht, braucht es Schulen, die wieder Lernlandschaften sind, in denen sich die Schüler*innen gerne aufhalten und lernen können. Auch hier ist die Digitalisierung ein wichtiger Punkt.

Anne-Mieke Bremer, 33 Jahre, Die Linke

Vision für den Wahlkreis:

Die von der Linken geforderte Vermögenssteuer fließt direkt in die Kassen der Kommunen und ermöglicht uns so den Investitionsstau nachhaltig zu bekämpfen. Für die Straßen, Freibäder, Jugendzentren und Schulen direkt vor Ort.

Maximilian Ochs, 31 Jahre, Volt

Vision für den Wahlkreis:

Der Bund muss den Kommunen mehr Vertrauen entgegenbringen und ihre Eigenständigkeit stärken. Dafür braucht es: Weniger Vorschriften und bürokratische Hürden. Und mehr finanzielle Spielräume. Föderalismusreform zur besseren Verteilung von Zuständigkeiten und mehr Gestaltungsmacht für die Kommunen. Stärkung kommunaler Finanzen durch einen konjunkturunabhängigen Ersatz für die Gewerbesteuer. Flexible ÖPNV-Angebote, z.B. Rufbusse. Flächendeckender Glasfaser- und Mobilfunk-Ausbau.
Stärkung regenerativer Landwirtschaft durch Gemeinwohlprämie. Förderung lokaler Kulturangebote. Bildung endlich als gemeinsame Aufgabe begreifen und umfassende Reformen anstoßen

Marcel Rudolf, 37 Jahre, Die Partei

Vision für den Wahlkreis:

Eine Dönerbude in jedem Dorf – als Indikator für gute lokale Wirtschaft und soziale Treffpunkte. Ein Bundestag auf Tour – mit regelmäßigen Sitzungen im Wahlkreis, um die Menschen direkt einzubinden und den Berliner Elfenbeinturm zu umgehen. Dies fördert die gesamte Infrastruktur. Mehr Freude am Behördengang – mit humorvollen Formularen, die Bürger*innen nicht nur ernst nehmen, sondern zum Schmunzeln bringen. Ruhe für alle – mit gesetzlichen Mittagspausen und Hängematten in öffentlichen Einrichtungen.

Dr. Fabian Horn, 39 Jahre, FDP

Vision für den Wahlkreis:

Der Bahnstreckenausbau zwischen Bielefeld und Hannover soll am bestehenden Schienennetz erfolgen, ergänzt durch Überholgleise und die Digitalisierung des Zugleitsystems, um Engpässe zu beseitigen. Eine neue Hochgeschwindigkeitsstrecke lehne ich ab. Nienburg muss durch eine vierspurige Straßenverbindung besser an Bremen und Minden angebunden werden. Zudem sollte eine direkte Zugverbindung zwischen Hannover und Bielefeld über Hameln und Rinteln eingerichtet werden. Unsere Bundeswehrstandorte müssen ausgebaut werden, beispielsweise durch die Einrichtung eines modernen Drohnenzentrums.
Der Hochwasserschutz muss höchste Priorität erhalten. Gleichzeitig ist eine erstklassige medizinische Versorgung vor Ort sicherzustellen. Unser Bildungssystem muss durch vergleichbare Abschlüsse wieder zur Weltspitze aufschließen. Ich setze mich für ein modernes und digitales Nienburg und Schaumburg ein, wo wir gut und gerne leben.