„Meine Vision für den Wahlkreis” | Schaumburger Wochenblatt

Die vorgezogene Bundestagswahl findet am 23. Februar statt. In dieser Woche endet die Einspruchsfrist für die Kandidatenaufstellung. Das heißt, dass der offizielle Stimmzettel erst Anfang Februar feststeht und gedruckt werden kann. Bekannt ist bereits, dass sich im Wahlkreis 43 (Hannover Land I), zu dem auch Wunstorf gehört, Rebecca Schamber (SPD), Hendrik Hoppenstedt (CDU), Jessica Peine (Grüne), Jelger Tosch (FDP), Dirk Brandes (AfD) und Volker Napp (Linke) um ein Direktmandat bewerben. Wir haben bei diesen Kandidaten daher angefragt und sie um eine kurzes Statement gebeten. Thema war: „Meine Vision für den Wahlkreis”. Die Beiträge haben wir zum Teil gekürzt.

”Mit seinen rund 300.000 Menschen und seiner sowohl städtischen als auch ländlichen Prägung hat der Wahlkreis viele Facetten. Mir liegt die Stärkung einer guten und vielfältige Schullandschaft, die wir in Wunstorf mit den unterschiedlichen Schulformen, sowie im gesamten Wahlkreis mit den zwei berufsbildenden Schulen in Neustadt und Burgdorf finden, am Herzen. Investitionen in unsere Bildung ist Investition in unsere Zukunft und in einen starken Wahlkreis mit gut ausgebildeten Menschen - ein wesentlicher Grundstein für wirtschaftliche Stärke einer Region und Teilhabechance für jeden einzelnen. Als Bundestagsabgeordnete begrüße ich die Stärkung des Fliegerhorstes und die Investitionen in den Wirtschaftsstandort Wunstorf, der aktuell und perspektivisch Arbeitsplätze bringt und sichert.”

”In den kommenden Jahren gilt es, die Weichen für die Verkehrswege auf Straße und Schiene in und um Wunstorf richtig zu stellen. Im Zuge des Ausbaus und der Ertüchtigung der Strecke Hamburg-Hannover-Bremen und des Bahnprojektes Hannover-Bielefeld müssen die damit verbundenen Belastungen für Mensch und Landschaft so schonend wie möglich gestaltet werden. Die Planungen für die Aufhebung der höhengleichen Bahnübergänge sind fast überall angestoßen. Danach muss es zügig an die Realisierung der Tunnel- und Brückenbauwerke gehen. Nach jahrzehntelangen Debatten und Planungen schreitet der Bau der Nordumgehung voran und das Airbus-Werk für die Wartung des A400M nimmt sichtbar Formen an. Es entstehen zusätzliche hochwertige Arbeitsplätze.”

”Meine Vision für den Wahlkreis 43 ist eine Region, in der soziale Gerechtigkeit, Bildungschancen und nachhaltige Entwicklung Hand in Hand gehen. Schulen mit modernen, barrierefreien Einrichtungen ermöglichen allen Kindern, ihr Potenzial zu entfalten – unabhängig von Herkunft oder sozialen Voraussetzungen. Unsere Städte und Gemeinden sollen Vorreiter für Umwelt- und Klimaschutz sein, mit erneuerbaren Energien, mehr Grünflächen und einer klimaschonenden Infrastruktur. Ein ausgebauter, erschwinglicher Nahverkehr stärkt Mobilität und verbindet die Region nachhaltig. Gemeinsam gestalten wir einen Wahlkreis, der sozial gerecht, zukunftssicher und lebenswert ist. Lassen Sie uns diese Vision Wirklichkeit werden lassen!”

Jelger Tosch hat auf eine Anfrage dieser Redaktion nicht reagiert. Auf seiner Webseite steht: ”Die Bundestagswahl wird nicht irgendeine Wahl. Es wird eine Richtungsentscheidung für unser Land. Darum möchte ich [...] über meine Vision für ein Deutschland im Jahr 2050 sprechen. Einige Reformen müssen bis dahin umgesetzt sein. Das Motto dieser Reformen muss lauten: „Zutrauen statt Zumuten.” Ich möchte bis dahin in einem Land leben, das auch meiner Generation ein echtes Aufstiegsversprechen geben kann. [...] Studien zufolge wird die Generation Z unabhängig von Bildungsabschlüssen die erste sein, die weniger Wohlstand haben wird als ihre Eltern. Sorgen wir dafür, das diese Studien Unrecht behalten werden.”

”In den Wahlkampf bin ich gestartet unter dem Motto: Mit Sicherheit für Deutschland, mit Sicherheit für die Region Hannover. Hannover hat einen der kriminellsten Bahnhöfe und ist eine der kriminellsten Städte Deutschlands. Bürger der Region berichten, abends nicht mehr auf die Straße zu wollen, gleiches gilt für das Umland. Zum Thema Verkehr setze ich mich für die Erhaltung des Individualverkehrs ein. Ideologischen Zwang für bestimmte Verkehrsträger lehne ich ab. Parkplatzabbau in Wunstorf halte ich auch für den Erhalt des Einzelhandels für kontraproduktiv. Auch im „Speckgürtel“ muss die Mobilität der Bürger erhalten bleiben. Das Auto ist unverzichtbar.”

”Vision für den Wahlkreis: Ein erhöhtes Engagement für den (sozialen) Wohnungsbau, keine weiteren Kürzungen bei Kultur- und Freizeiteinrichtungen sowie mehr Frauenhäuser in der Region Hannover, entsprechend der Istanbuler Vereinbarung. Vision für Wunstorf: Verwaltung und Parteien sollen sich nicht dem Sparzwang ergeben, sondern auf ihren Wegen wie Städtetag, Landesregierung und Parteivorstand die Reaktivierung der Vermögenssteuer erkämpfen. Es soll eine Sozialwohnungsquote verbindlich für alle Neubauvorhaben festgeschrieben werden. Abschaffung jeglicher Gebühren für Kitas und der Gebühr an der IGS sowie Einführung eines kostenlosen, warmen Mittagessens in allen Kitas und Schulen. Maßnahmen des Umweltschutzes bei der Städteplanung stärker berücksichtigen.”

Außerdem tritt Alexandra Pogorzelski für die Partei Volt im Wahlkreis Hannover Land I ein. Das geht aus einer Pressemitteilung vom 24. Januar hervor. Ihre politischen Herzensthemen sind Gleichberechtigung, Digitalisierung und Transformation sowie Migration und Integration. Pogorzelski ist zugleich Spitzenkandidatin ihrer Partei in Niedersachsen. „Die Unterstützung aus der Bevölkerung übertrifft alle bisherigen Wahlkämpfe”, sagt sie.