Der Bundestagskandidat der CDU im Wahlkreis Schaumburg/Nienburg Matthias Wehrung hat im Gespräch mit dem Schaumburger Wochenblatt die für ihn aktuell wichtigsten politischen Handlungsfelder und Herausforderungen erläutert. Er schlug dabei einen Bogen von der Wirtschaftspolitik bis zu Themen mit besonderem Bezug zum Landkreis wie dem Verlauf der ICE-Trasse.
Er betrachte es als „reizvolle Aufgabe und Ehre“, im Falle eines Wahlsieges die Menschen in Schaumburger und Nienburg auf Bundesebene zu vertreten, erklärte Matthias Wehrung. Der CDU-Kreisverband Schaumburg hatte die Idee an ihn herangetragen, sich um die Kandidatur zu bewerben. Seit 20 Jahren engagiert sich der verheiratete Vater dreier Kinder in seiner Heimatstadt Rinteln in der Lokalpolitik. Nach Abstimmung mit seiner Frau zu der Frage habe er sich gesagt: „Die Chance musst du nutzen.“
Zu den Themen, die derzeit für den Wahlkreis besonders wichtig seien, zähle sicherlich im Schaumburger Raum die Frage des Baus der zusätzlichen Bahntrasse. Hier positionierte sich Wehrung klar auf der Linie des trassennahen Ausbaus. Die Planungen würden bisher an den Interessen des ländlichen Raumes komplett vorbeilaufen. Wichtig sei es in diesem Zusammenhang zu einer Flexibilisierung des angepeilten Deutschlandtaktes zu kommen, um den trassennahen Ausbau zu ermöglichen, so der als Studienrat (KGS Schwarmstedt) lehrende Wehrung.
Vordringliche Aufgabe sei es zudem, die Projekte der Ortsumgehungen im Raum Steinbergen voranzutreiben. Auch gelte es, den ländlichen Raum grundsätzlich zu stärken. Es sei unter anderem die Lage für die Landwirte zu verbessern, diesen mehr Planungssicherheit zu geben.
Die Wirtschaft leide unter den „höchsten Stromkosten“ der Welt. Eine Senkung sei unter anderem über eine Reduktion der Netzentgelte zu erreichen. Wichtig sei zudem die Rückkehr zu einer Technologieoffenheit. Die Auferlegung des Ausstiegs aus dem Verbrennungsmotor in der Automobilindustrie, das Heizungsgesetz mit seiner Starrheit und engem Zeithorizont, dies sei „Klimaschutz mit der Brechstange“. Diese Herangehensweise gefährde wirtschaftliche Strukturen und überfordere viele Bürger. Auch sei eine Konzentration allein auf Windkraft und Solar zur alternativen Energieerzeugung zu eng gedacht. Möglichkeiten wie die Nutzung Geothermie würden im Raum Schaumburg-Nienburg kaum ins Auge gefasst. Immer mehr Dokumentationspflichten und andere bürokratische Auflagen würden die Wirtschaft belasten, hier seien Erleichterungen dringend nötig.
Reformbedürftig seien zudem die Finanzbeziehungen zwischen Bund, Ländern und den Kommunen mit ihren in schwere Schieflage geratenen Haushalten. Den Städten und Gemeinden seien von den übergeordneten staatlichen Ebenen eine Vielzahl von Aufgaben zugeordnet, für die ihnen jedoch nicht genügend Geld zur Verfügung gestellt werde. Problematisch sei zudem der im Laufe der Jahrzehnte entstandene „Förderungswust“. Hier sei es sinnvoll, die Programme deutlich zu reduzieren und die so freiwerdenden Gelder lieber den Kommunen direkt zur eigenverantwortlichen Verwendung zukommen zu lassen, erklärte Wehrung.
Nötig sei zudem eine Begrenzung der Zuwanderung. Das Ausmaß der Migration in den letzten Jahren überfordere Deutschland personell, finanziell, infrastrukturell und kulturell, so Wehrung. Die Bundesrepublik habe hier im letzten Jahrzehnt eine „riesige humanitäre Leistung“ erbracht, sei nun aber an Grenzen geraten. Klar zu trennen vom Thema Asylrecht sei die Fachkräftezuwanderung.
Was er jungen Menschen mit auf den Weg geben wolle, die erstmals die Möglichkeit hätten, zur Wahl zu gehen? Sich bewusst zu sein, dass es ein großes Vorrecht sei, in einer Demokratie zu leben und wählen gehen zu dürfen, erklärte Matthias Wehrung. Entsprechend sollten sie dieses Recht auch nutzen, so seine Empfehlung. Dazu ermunterte er junge Leute, sich darüber hinaus einzubringen und sich zum Beispiel an ihren Bundestagskandidaten zu wenden, um auf ihre Anliegen aufmerksam zu machen.
Foto: bb