96 gerät gleich zu Saisonbeginn kräftig ins Stolpern. Mit zwei Unentschieden in der Liga ist das Team zwar hinter den Erwartungen zurückgeblieben. Eigentlich jedoch nichts, was sich im Laufe der jungen Saison nicht noch umbiegen ließe. Nun kam noch das Ausscheiden im Pokal gegen Drittligist Sandhausen hinzu. Sorgen bereitet besonders, dass Hannover Probleme offenbart, die der Mannschaft schon in der Vorsaison zu schaffen machten. Sieben Gegentreffer fing sich 96 in drei Pflichtbegegnungen, die Defensive bleibt löchrig.
Gegen Aufsteiger Elversberg lief am ersten Spieltag kaum etwas rund. Immerhin bog Hannover einen 0:2-Rückstand noch zum 2:2 um. In der zweiten Partie gegen Nürnberg startete 96 sehr ordentlich. Diesmal ließ sich das Team jedoch einen 2:0-Vorsprung noch aus der Hand nehmen. Dabei spielte eine Fehlentscheidung beim Elfmeter eine wichtige Rolle, die zum Gegentreffer führte. Allerdings hatte 96 die Möglichkeit, die Partie zuvor endgültig für sich zu entscheiden. Ähnliches geschah im Pokal gegen den klassentieferen SV Sandhausen.
Die Roten erwischten einen Auftakt nach Maß, Louis Schaub hatte die „Roten“ früh mit 1:0 nach guter Kombination in Führung gebracht. Kurz vor der Halbzeit durfte Marcel Halstenberg das Leder per Freistoß durch die lückenhafte Mauer der Sandhausener zum 2:0 in die Maschen jagen. 96 begeisterte nicht, aber schien auf solidem Kurs. Phil Neumann hielt jedoch kurze Zeit später im Strafraum ungeschickt, Rouwen Hennings brachte Sandhausen noch vor dem Pausenpfiff zum 1:2 heran. Im zweiten Durchgang kam es zu wenig Torraumszenen, Hannover konnte die Partie nicht auf seine Seite kippen. Torwart Leo Weinkauf hatte am 2:2 seinen Anteil. Auch wenn Cedric Teuchert die „Roten“ per sehenswerter Einzelleistung nochmals in Führung brachte, schieden die Hannoveraner aus. Symptomatisch, dass 96 kurz vor Schluss einen Eckball nicht wirksam verteidigen konnte und Tim Knipping zum 3:3 einköpfte. In der Verlängerung hatte Drittligist Sandhausen die besseren Chancen und setzte sich auch im Elfmeterschießen durch.
Das Pokalaus in Runde eins bleibt ärgerlich. In der Liga würde mit einem Sieg in Rostock vieles schon deutlich besser aussehen. Allerdings bleibt das Problem der mangelnden Entwicklung. In der mäßigen Rückrunde leistete sich 96 auch schon immer wieder Lücken in der Defensive. Diese kosteten Punkte und Nerven, selten dominierten die „Roten“ eine Begegnung durchgängig. So fehlt es denn auch an Selbstvertrauen. „Wir brauchen länger, um uns zu entwickeln“, räumte Trainer Stefan Leitl ein. Eigentlich ist die Zusammenarbeit mit ihm sehr bewusst auf drei Jahre angelegt. Nach dem mäßigen Auftakt signalisiert Club-Boss Martin Kind nun jedoch deutlich seine Unzufriedenheit.
Gastgeber Rostock ist optimal in die Saison gestartet und steht mit zwei Siegen (eingefahren gegen die 96-Gegner Elversberg und Nürnberg) an der Tabellenspitze. Wobei Rostock in den beiden Begegnungen nicht gerade glänzte, aber in den entscheidenden Momenten zuschlug. Im Pokal gegen den Regionalligisten FSV Frankfurt brauchten die Rostocker das Elfmeterschießen zum Weiterkommen. Foto: bb/Archiv