„Innen- und Außenansicht“ | Schaumburger Wochenblatt

Stefan Kolb tritt als parteiloser Kandidat zur Wahl für das Amt des Samtgemeindebürgermeisters an, er wird dabei von der SPD und den Grünen unterstützt. Der 37-jährige ist derzeit als stellvertretender Fachbereichsleiter des Rechnungsprüfungsamtes der Landkreise Nienburg und Schaumburg tätig, zuvor arbeitete er auch in der Samtgemeindeverwaltung Nienstädt.

Die Umsetzung der eingeleiteten Umstrukturierung im Feuerwehrwesen und eine gewisse Umgestaltung der Verwaltung nicht zuletzt im Zeichen der Digitalisierung bezeichnete Kolb als zwei von mehreren Hauptaufgaben, die anzugehen seien. Am 9. Juni findet die Wahl zum Samtgemeindebürgermeister in der Samtgemeinde statt, parallel zur Europawahl.
Zwei Bewerber stehen zur Auswahl, eben Stefan Kolb sowie Sascha Gomolzig, der von WGSN, FDP und CDU ins Rennen geschickt wird. Nach Gomolzig stellt das Schaumburger Wochenblatt nun auch Stefan Kolb vor.
Dieser betonte im Pressegespräch, dass er mit den Vorgängen in der Samtgemeindeverwaltung eng vertraut sei, gleichzeitig jedoch auch einen Außenblick mitbringe. Dazu verwies er auf seinen Karriereweg. Seit 2018 ist er im Rechnungsprüfungsamt beim Landkreis Nienburg/Weser tätig, das in interkommunaler Zusammenarbeit auch für den Landkreis Schaumburg zuständig ist. Hier erhält er also auch Einblick in die Finanzen der heimischen Kommunen. Zudem war er zuvor über 13 Jahre in der Samtgemeindeverwaltung tätig. Er absolvierte hier seine Ausbildung zum Verwaltungsfachangestellten, war später unter anderem Leiter der Samtgemeindekasse und Gemeindedirektor in Hespe. So arbeitete er auch mit dem scheidenden Samtgemeindebürgermeister Ditmar Köritz eng zusammen. Sicherlich habe es in den vergangenen Jahren Veränderungen gegeben aber mit den grundlegenden Strukturen sei er sehr eng vertraut, betonte Stefan Kolb.
Ohnehin sei er fest in der Samtgemeinde verwurzelt. In Stadthagen geboren wuchs er in Hespe auf und lebt seitdem in dieser Mitgliedsgemeinde der Samtgemeinde. Nach der Realschule folgte die Höhere Handelsschule und die Berufsfachschule Informatik, bevor es in die Ausbildung in der Samtgemeindeverwaltung ging. 26 Jahre sei er als Ehrenamtlicher in der Freiwilligen Feuerwehr Hespe-Hiddensen tätig, so Stefan Kolb.
Über sein Hobby verfüge er auch über die Sicht der Ehrenamtlichen im Brandschutz. Neubau von Gerätehäusern, Beschaffung von Fahrzeugen und organisatorische Umstrukturierungen würden anstehen, die Maßnahmen seien in enger Abstimmung mit den Wehren umzusetzen. Wichtig sei es, im Haushaltswesen Wert auf die langfristige Stabilität der Finanzen zu legen. Zum Glück sei die Verschuldung niedrig. Es sei jedoch festzuhalten, dass die notwendige Modernisierung des Brandschutzes nicht ohne Kreditaufnahme zu schultern sei. Mit der baulichen Ertüchtigung der Grundschule für den Ganztagsunterricht sei die Samtgemeinde bereits weit vorangeschritten. Hier sei man in der Infrastruktur anders als im Feuerwehrwesen vergleichsweise gut aufgestellt. Insgesamt gehe es um die richtige Balance bei Erhalt und Verbesserung der Infrastruktur sowie niedriger Verschuldung.
Auch gelte es, die Verwaltung umzustrukturieren. Ohnehin müsste mit dem Ausscheiden von Köritz und zuvor schon der Ersten Samtgemeinderätin Sandra Wiechmann ein Wandel auf der Führungsebene vollzogen werden.
Foto: bb