Nicht umsonst stehe diese mittlerweile fünfte Tag für Flüchtlingshilfe unter dem Motto „Es ist uns eine Ehre“, wie das Organisationsteam im Pressegespräch ausführte. Es gehe um Würdigung und Anerkennung der Ehrenamtlichen, die eine Arbeit von „unschätzbarem Wert“ für die Gemeinschaft leisten würden, in dem sie sich für die Stärkung des Zusammenhaltes vor Ort einsetzten. Ohne Ehrenamt wäre die Betreuung von Flüchtlingen in dieser Form gar nicht möglich, wie Jolanta Pupalaigyte-Cerne von der Koordinierungsstelle für Migration und Teilhabe ausdrückte. So gehe es auch darum, für die Teilnehmer als Zeichen der Wertschätzung einen schönen Tag zu organisieren, wie Petra Uhe, Integrationsbeauftragte der Stadt Rinteln ergänzte. Sie sowie die Integrationsbeauftragte der Stadt Stadthagen Britta Kunze unterstützen bei der Organisation der von der Koordinierungsstelle des Landkreises, des AWO-Kreisverbandes und des Diakonischen Werkes der Landeskirche auf die Beine gestellten Veranstaltung im Kreishaus in Stadthagen.
Diese soll um 14 Uhr beginnen und neben der Möglichkeit zum Austausch mit Hauptamtlichen und Zugewanderten wichtige Informationen bieten. So wird über den Stand der Situation der geflüchteten Menschen in Schaumburg berichtet. Unter dem Motto „Es ist uns eine Ehre“ sollen Impulse und Anregungen geliefert werden. Drei Workshops stehen zur Auswahl: „Grundsätze des ehrenamtlichen Arbeitens“, „Selbstfürsorge und Resilienz“ sowie „Haltung, Mut und Dialog im Ehrenamt“. Es folgen ein Abschlussplenum sowie ab 17.45 Uhr ein Buffet zum Ausklang. Chancen und Hindernisse einer gelingenden Integration sollen diskutiert werden.
Sozialdezernent Klaus Heimann unterstrich, dass der Landkreis sich sehr bewusst entschieden habe, auf eine dezentrale Unterbringung von Flüchtlingen zu setzen, mit dem Ziel damit die Integration zu erleichtern. Dabei habe die Verwaltung gehofft, über die hauptamtliche Flüchtlingssozialarbeit hinaus Unterstützung durch Ehrenamtliche zu erhalten. Dies sei in 2015 und den folgenden Jahren in hohem Maße geschehen und erneut bei den Flüchtlingen aus der Ukraine. Weil Niedersachsen in der ersten Phase des Krieges bereits in hoher Zahl Ukrainer aufgenommen habe würden derzeit keine Flüchtlinge aus dem Osteuropäischen Land für Schaumburg zugeteilt. Sehr wohl gebe es jedoch jede Wochen rund 20 Zuweisungen von Menschen anderer Nationen an den Landkreis. Angesichts der Weltlage sei davon auszugehen, dass dies sich noch fortsetze. Unterstützung für die Eingliederung werde also weiter dringend gebraucht. „Es geht darum, Menschen, die in Not sind und Hilfe brauchen, bestmögliche Unterstützung zukommen zu lassen“, so Heimann.
Aus der Zeit von 2015 bis 2017 gebe es viele Beispiele gelungener Integration. Hinzugezogene, „die richtig durchgestartet sind“, so Heimann. Dies unterstrich das Organisationsteam, verwies dabei auch auf ehemalige Flüchtlinge, die sich heute in der Integrationsarbeit ehrenamtlich engagieren. Immer wieder werde zudem von Migranten betont, wie wertvoll die Unterstützung durch Ehrenamtliche sei. Anna-Marie Kampczyk, die Studentin der Sozialwissenschaften absolviert derzeit ein Praktikum bei der Diakonie, bestätigte dieses. In Interviews, die sie mit Zugewanderten führten, hätten diese die Bedeutung des Austausches mit ehrenamtlichen Helfern betont.
Die Teilnahme am Ehrenamtstag am 16. Juni ist kostenfrei, eine Anmeldung muss bis Montag, den 12. Juni, erfolgen bei der Diakonie (0176/19930011 / JFischer@diakonie-sl.de), der AWO (05721/939833 / integration@awo-schaumburg.de) oder der Koordinierungsstelle Migration und Teilhabe (05721/7033156 / integration@schaumburg.de). Foto: bb