Mit diesem Projekt solle heimischen Kleinunternehmen die Möglichkeit gegeben werden, sich auszuprobieren und zu prüfen, ob ihre Geschäftsidee tragfähig ist, erklärte Holger Rabe von der Weserbergland AG, der das Programm gemeinsam mit dem Team der städtischen Wirtschaftsförderung umsetzt. Das könne zum Beispiel der Imker sein, der hier die Möglichkeit erhält, seinen Honig zu vermarkten. Es zeige sich, dass es für solche Anbieter in der Startphase schwierig sei, eine passende, bezahlbare Immobilie für Stadthagen zu finden. Hinzu komme, dass in der Umfrage zu Beginn dieses Fortentwicklungsprozesses der Stadthäger Innenstadt viele Bürger den Wunsch nach einer Art Regionalkaufhaus geäußert hätten. Die Erfahrung in anderen Städten zeige, dass solche Vorhaben sich oftmals nicht erfolgreich entwickeln würden, so Rabe.
Deshalb soll das „Kaufhaus“ in Stadthagen als eine Art Testraum einen etwas anderen Charakter haben und zunächst auf etwa ein Jahr beschränkt sein. Dazu wird die Immobilie in der Niedernstraße 50 derzeit hergerichtet. Die nahe dem Marktplatz gelegenen Geschäftsräume (vormals Boutique „Die Zwei“) werden für den Bezug durch eine Reihe von Anbietern vorbereitet, die hier dann nebeneinander ihr Angebot präsentieren können. Dafür müssen diese nur eine geringe Miete zahlen, die in erster Linie der Abdeckung der Nebenkosten dient.
Es gehe darum, Geschäftsideen für die Innenstadt zu testen, wie Holger Rabe erklärte. Insofern sei ein gewisser, wenn auch niedriger Mietbetrag sinnvoll. Schließlich gehe es darum, zu überprüfen, ob die Vermarktung für den jeweiligen Anbieter in einem Ladengeschäft auch tatsächlich sinnvoll ist. Erweise sich die Geschäftsidee als tragfähig, könne er dann in eine andere Immobilie in der Innenstadt wechseln. „Geeignete Leerstände dafür haben wir genug“, so Rabe. Interessierte Kleinanbieter, die sich in diesem Kaufhaus probieren wollen, könnten sich gern melden. Die Umsetzung ist relativ weit fortgeschritten, die Einrichtung der Räumlichkeiten soll im Oktober abgeschlossen werden. So ist auch die Eröffnung auf die nächsten Wochen angepeilt, ein genaues Datum steht noch nicht fest. Den Mietern solle die Möglichkeit gegeben werden, „das Weihnachtsgeschäft mitzunehmen“, so Rabe. Anschließend sollen sie über mehrere Monate die Möglichkeit haben, sich in den Räumlichkeiten auszuprobieren. Gleichzeitig soll die Innenstadt direkt durch eine neues, vielfältiges Angebot belebt werden.