Im letzten Testspiel gegen den niederländischen Erstligisten FC Groningen machten die „Roten” allerdings den Eindruck, als würde noch einiges fehlen, damit alle Rädchen in einander greifen. „Soto, Druck”, wies Kapitän Marvin Bakalorz in der ersten Hälfte der Partie im Eilenriedestadion den jungen Sebastian Soto an. 96 tat sich schwer, die Groninger in deren Spielaufbau so unter Druck zu setzen, dass Balleroberungen gelangen. Stattdessen gelang es den Gästen, sich geschickt aus der angestrebten Umklammerung heraus zu kombinieren. Mehrmals beschworen die Niederländer dann mit einem Steilpass in die Spitze höchste Gefahr vor dem Tor der Hannoveraner herauf. 96-Schlussmann Ron-Robert Zieler klärte zwei Mal stark, in der 11. Spielminute netzte jedoch Kak Sierhuis zum 1:0 für die Gäste ein. Diese wirkten in allen Belangen eingespielter und besser geordnet als Hannover. Das Spiel der „Roten” war im Vorwärtsgang von vielen Fehlpässen und Ungenauigkeiten geprägt, Überraschungsmomente blieben weitgehend aus. Im Verlauf der Partie stabilisierte sich die Slomka-Elf in der Defensive. 96 wechselte in der Pause kräftig durch, im zweiten Durchgang wurden die Hannoveraner konstruktiver, aber auch Groningen blieb gefährlich. Testspiele sind stets von begrenztem Aussagewert und Groningen ist immerhin Erstligist. Es setzte sich jedoch der Eindruck fest, dass bei 96 noch vieles unfertig ist, spielerische Abläufe noch nicht eingeschliffen sind und sich manches noch finden muss. Dies gilt auch für die endgültige Kaderzusammenstellung. Eigentlich soll noch ein Innenverteidiger her, um die Defensive zu stärken. Und die Partie gegen Groningen unterstreicht die Einschätzung in Anhang und auch im Club, dass auch ein kreativer Mittelfeldspieler und/oder ein weiterer schneller Außenbahnspieler sehr wichtig wären. Um dies möglich zu machen, müssen jedoch zuerst Akteure abgegeben werden. Wallace ist beispielsweise für einen Transfer im Gespräch. Gegner Stuttgart hat seinen Kader merklich verändert, verfügte dabei über deutlich größere finanzielle Mittel als Hannover. Der VfB gilt damit als Aufstiegsfavorit Nummer eins. Trainer Tim Walter setzt auf Offensivfußball, akzeptiert dafür Risiken. Schmerzhaft ist der Verlust von Sasa Kalajdzic, der sich im Vorbereitungsspiel schwer verletzte. Der VfB wirkt weiter als 96. In der letzten Zweitliga-Saison verfügte 96 über einen Kader, der ihn aus dem Feld heraushob zu einem der aussichtsreichsten Aufstiegskandidaten. Dies ist in dieser Serie anders. Um den Sprung in die erste Liga zu erreichen, müsste alles zusammenpassen. In Stuttgart jedenfalls tritt 96 als Außenseiter an. Vielleicht bietet allerdings die offensivbetonte Spielweise der Schwaben Lücken für Konter. Foto: bb