Tatverdächtiger ist bekannter Rechtsextremist | Schaumburger Wochenblatt

Tatverdächtiger ist bekannter Rechtsextremist

Blumenkränze zerstört: Vandalismus in der Gedenkstätte Ahlem. (Foto: Stefanie Burmeister, Region Hannover)
Blumenkränze zerstört: Vandalismus in der Gedenkstätte Ahlem. (Foto: Stefanie Burmeister, Region Hannover)
Blumenkränze zerstört: Vandalismus in der Gedenkstätte Ahlem. (Foto: Stefanie Burmeister, Region Hannover)
Blumenkränze zerstört: Vandalismus in der Gedenkstätte Ahlem. (Foto: Stefanie Burmeister, Region Hannover)
Blumenkränze zerstört: Vandalismus in der Gedenkstätte Ahlem. (Foto: Stefanie Burmeister, Region Hannover)

Ende Januar ist es in der Gedenkstätte Ahlem zu einem erneuten Fall von Vandalismus gekommen. Vor der „Wand der Namen“ auf dem Außengelände der Gedenkstätte wurden die dort am Holocaust-Gedenktag (27. Januar) abgelegten Blumenkränze zerstört, teils in die Gartenanlage geworfen und einige davon auch entwendet. Die Polizei konnte einen Tatverdächtigen aufgrund von Videoaufnahmen schnell ausfindig machen. Nun hat sich herausgestellt, dass es sich bei dem Verdächtigen um einen bekannten Rechtsextremisten handelt.

Demnach haben Ermittlungen des polizeilichen Staatsschutzes des Zentralen Kriminaldienstes Hannover ergeben, dass es sich um einen 25-Jährigen handelt, der bereits in der Vergangenheit durch politisch motivierte Straftaten aufgefallen war. Es ist zudem bekannt, dass sich der Mann unter anderem im Kreise von rechtsextremen Organisationen engagiert. Im Jahr 2019 trat er erstmals im Zusammenhang mit Ermittlungen gegen die bereits inaktive, rechtsextreme Gruppe „Calenberger Bande” staatsschutzpolizeilich in Erscheinung. Darüber hinaus wurde bei einer Wohnungsdurchsuchung am 5. Februar unter anderem eine mutmaßlich funktionsfähige, vollautomatische Maschinenpistole mit dazugehöriger Munition gefunden. Die kriminaltechnischen Untersuchungen zur Waffe dauern an. Die Herkunft der Waffe und die Hintergründe des Waffenbesitzes sind Gegenstand der Ermittlungen.

Regionspräsident Steffen Krach wertete den Ermittlungserfolg vor ein paar Tagen bereits als positives Zeichen: „Dass der Tatverdächtige anhand der Videoaufzeichnungen identifiziert werden konnte, belegt, dass unsere Sicherheitsvorkehrungen greifen und der Staatsschutz gute Arbeit leistet. Wer auf solch beschämende Weise die Opfer des Holocaust und die Erinnerung an sie verhöhnt, muss dafür zur Verantwortung gezogen werden.” Die Tat war nicht die erste dieser Art. Auch im Nachgang zum Holocaust-Gedenktag am 27. Januar 2023 wurden die an der Wand der Namen niedergelegten Kränze zerstört und die Gedenktafeln bzw. Ausstellungsflächen mit nationalsozialistischen und antisemitischen Parolen beschmiert.


André Tautenhahn (tau)
André Tautenhahn (tau)

Freiberuflicher Journalist

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