Schützenfest – mit Herzblut dabei | Schaumburger Wochenblatt

Noch bevor wir das Pfarrhaus bezogen, teilte uns der Malermeister mit, dass immer am zweiten Wochenende im Juli Schützenfest sei, gleichgültig wie die Ferien liegen. Und nun steht es bevor, mein erstes Schützenfest in Rodenberg!
Im Laufe der Zeit habe ich gelernt, dass es sich dabei um ein Bürgerschützenfest handelt, also unabhängig von Vereinszugehörigkeit. Für das umfangreiche, dreitägige Programm gibt es ein Komitee, das die Organisation übernimmt und sich dafür bereits Wochen und Monate vorher trifft.
Am Sonntag feiern die Rodenberger Kirchen im Schützenzelt einen ökumenischen Gottesdienst, und hier sorgt das Komitee ebenfalls für den passenden Rahmen. Auch wenn ich die Vorbereitungen nur am Rande mitbekomme, so habe ich eine Ahnung davon erhalten, mit wie viel Elan, wie viel Begeisterung, ja wie viel Liebe die Ausrichter bei der Sache sind. Ihr Ziel ist es, ein besonderes Fest auf die Beine zu stellen, bei dem für jeden etwas angeboten wird, egal ob alt oder jung. Eine Auszeit vom Alltag.

Wie passend, dass die Jahreslosung gleichsam die Überschrift über dem diesjährigen Gottesdienst im Festzelt ist: „Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe.“ Paulus schreibt dies der Gemeinde in Korinth, die er durch die gemeinsame Zeit besonders gut kennt. Im letzten Kapitel stehen noch ein paar Ratschläge für die Christen in Korinth, zusammengefasst in dieser kurzen Aufforderung.
Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe. Wenn wir diesen Ratschlag beherzigen, so übersetze ich es für mich, dann wird unser Leben gelingen, was wir auch tun oder wo wir sind, und das geht über die (christliche) Gemeinde hinaus: Es gilt für das Leben in der Familie genauso wie am Arbeitsplatz oder in der Schule, aber auch im Verein, egal ob im Sport, bei der Feuerwehr, im Schützenclub oder beim Roten Kreuz, … und eben beim Schützenfest.
Hier tun Menschen etwas für andere, sie bringen sich ein, und davon profitieren alle. Und ich wage zu behaupten, vielleicht gerade diejenigen am meisten, die ihre Zeit und ihre Fähigkeiten einsetzen, denn sie erleben, wie es ist, wenn man mit Herzblut ans Werk geht. Foto: Sven Sülflow