Die Kirchengemeinden im Schaumburger Land freuen sich in diesen Wochen nach dem Osterfest an den festlichen Konfirmationen. Was für ein Privileg ist es, junge Menschen auf dem Weg zum Erwachsenwerden begleiten zu dürfen. Miteinander werden wichtige Fragen des Lebens und des Glaubens bewegt, Kirchgebäude und Friedhöfe erkundet und viele praktische Dinge in Sachen Religion diskutiert, gelernt und eingeübt. Besonders viel Freude machen mir dabei gemeinsame Aktionen mit den Jugendlichen, etwa Waffeln backen beim Seniorencafé oder Arbeitseinsätze in der Grünpflege und natürlich die Freizeiten - ein paar Tage Gemeinschaft gestalten und genießen. In der Regel gibt es von den jungen Leuten ein positives Feedback für die Konfizeit und all die Erfahrungen: „Die Angebote waren interessant und vielfältig und haben sogar Spaß gemacht“, schrieb ein Konfirmand dieses Jahr als Rückmeldung.
Für mich als Pastor sind die festlichen Konfirmation-Gottesdienste immer mit zwei Wünschen verbunden: Hoffentlich finden die frisch Konfirmierten weiterhin einen Platz in unserer Kirche. Wir haben ihre Fragen, Ideen und Kreativität so nötig, um unseren Glauben zeitgemäß zu leben und die Kirche weiterzuentwickeln. Vor allem aber wünsche ich ihnen, dass sie Glaube, Hoffnung und Liebe mitten im Leben erfahren und Jesus an ihrer Seite wissen. Es wäre doch schade, wenn er ganz hinten im Regal verschwindet wie eine Konserve. In den meisten Speisekammern stehen ja doch immer ein paar Konserven ganz hinten im Regal für den Ernstfall: „Wenn wir mal was brauchen, haben wir es da.“ So richtig schmackhaft wird der Glaube aber doch erst da, wo man die Konserve öffnet, probiert, nach seinem Geschmack verfeinert, etwas schmeckt und davon zehrt. Ich wünsche mir, dass wir alle im Leben immer wieder anklopfen und die Dose des Glaubens öffnen. Dass wir suchen und finden, wie es die Bibel verspricht: „Wer bittet, der empfängt; wer sucht, der findet; und wer anklopft, dem wird aufgetan“ (Lukas 11,10). Und dass wir erleben, dass auch Jesus raus will aus der Konserve und rein in unser Leben: „Ich stehe vor der Tür und klopfe an; wenn jemand meine Stimme hört und die Tür auftut, so werde ich bei ihm eintreten und das Mahl mit ihm halten und er mit mir.“ (Offenbarung 3,20). Guten Appetit!