Bei mir und sicher Vielen, die es mitverfolgt haben, bleibt aber besonders eine Geschichte haften: die von Yemisi Ogunleye, die im letzten Versuch des Kugelstoßfinales genau 20 Meter erreicht und so zur großen Überraschung Gold für Deutschland gewinnt.
Ihre Leistung und die Medaille sind aber nur ein Teil der Geschichte. Besonders macht sie das drum und dran: Während der Berichterstattung wird immer wieder der tiefe und offen gelebte Glaube von Yemisi Ogunleye betont, sichtbar im Kreuz, das sie trägt und vor allem in den Gebeten, die sie vor jedem Versuch spricht.
In Interviews antwortet sie auf Fragen dazu sehr offenherzig und erzählt ihre Geschichte mit Gott: Ihre Mutter hat sie als Kind und Jugendliche immer mit in die Kirche geschleppt, doch das gab ihr wenig. Als sie dann Erfahrungen von Rassismus und Mobbing machte, hatte sie das Gef¸hl: „Ich bin nicht genug.” In diesen dunklen Gedanken hörte sie Gottes Stimme: „Ich liebe dich, ich habe einen Plan für dich.” Das hat ihr Freiheit und Freude geschenkt und sie ihren Weg im Sport gehen lassen.
Diese Freude und dieses Getragensein versprühte sie im Wettkampf wie in den Interviews. Gott hat sie aus der Dunkelheit ins Licht geführt, so beschreibt sie ihren (Glaubens-) Weg. Das gibt ihr Kraft und das möchte sie weitergeben.
Sicher haben wir nicht alle solche „tollen” Geschichten zu erzählen. Aber sich von Gott geliebt und getragen zu wissen, das gibt vielen Menschen Halt, Trost und Stärkung. Das zu suchen, wahrzunehmen und auch mit anderen zu teilen, könnte ansteckend wirken: Glaube hilft zu einem Leben in Freiheit, Freude und Hoffnung. Und mit Yemisi Ogunleye: Manchmal versetzt er sogar Berge.