Blickrichtung wechseln – auf Jesus sehen | Schaumburger Wochenblatt

05.07.2024 07:59

Blickrichtung wechseln – auf Jesus sehen

Pastor Jürgen Wiegel. (Foto: privat)
Pastor Jürgen Wiegel. (Foto: privat)
Pastor Jürgen Wiegel. (Foto: privat)
Pastor Jürgen Wiegel. (Foto: privat)
Pastor Jürgen Wiegel. (Foto: privat)

Da sind doch die zwölf Jünger in schlimme Seenot geraten. Doch so schnell kann solchen vier gestandenen Fischern unter ihnen auf dem See Genezareth nichts erschüttern! Immerhin waren die Brüderpaare Petrus und Andreas sowie Jakobus und Johannes mit diesem See und seinen Winden vertraut! Doch in dieser Nacht scheint es besonders schlimm. Und das inzwischen so Ungewohnte kommt noch hinzu: Ihr Meister Jesus war an Land geblieben, um in der Stille zu beten. Sie waren mal wieder ganz auf sich gestellt. Doch in der vierten Nachtwache kommt Jesus auf dem Wasser gehend auf sie zu. Die Jünger schreien ihre Angst heraus, denn sie meinen, es sei ein Gespenst. Doch Jesus ruft ihnen zu: „Seid getrost, ich bin's, fürchtet euch nicht!“ Sie, liebe Leserin, lieber Leser, wissen, wie es weiter geht: Petrus steigt auf die Aufforderung von Jesus hin aus dem Boot und wagt es, Jesus auf dem Wasser entgegen zu gehen. Und das geht! Doch der gestandene Fischer sieht plötzlich die großen Wellen und kriegt es mit der Angst zu tun, sinkt und schreit es heraus: „Herr, hilf mir.“ Und Jesus zieht ihn hoch und sagt zu ihm: „Du Kleingläubiger, warum hast du gezweifelt?!“ Dann steigen sie ins Boot und der Wind legt sich.

Man kann aus dieser schönen Geschichte so viel mitnehmen. Ich möchte heute nur auf eine Sache hinweisen: Petrus sieht plötzlich die großen Wellen und ihm wird richtig bange. Ob ihm die Knie geschlottert haben? – Nun denn. Es gibt heute so viele Gefahren, so viele Ereignisse, vielleicht auch so viel persönliches Leid und Schicksal, dass einem das angst und bange macht: die Kriege in der Ukraine, in Israel, in Syrien, im Jemen, in Afrika und wo sonst noch: Wer sind die Leidtragenden? Die Bevölkerung, und mancherorts trifft es immer die Ärmsten dieser Welt! Unglaublich! Die Naturkatastrophen, in manchen Regionen: Viel zu viel Sonne. In anderen: viel zu viel Regen. Vielleicht ist auch der Klassenabschluss oder Schulabschluss nicht so geworden, wie erhofft. Bei der Arbeit droht Kurzarbeit oder gar das Aus. Die Beziehung in Ehe und Familie war auch schon mal besser. Der Tod eines lieben Menschen. Diese Ängste und Sorgen sind alle so unterschiedlich, aber eines haben sie gemeinsam: Sie drücken und lähmen, sie machen Angst.

Ich wünsche Ihnen und mir, dass wir den Blickwechsel hinkriegen, dass wir auf Jesus sehen und zu ihm schreien: „Herr, hilf mir!“ Wir sollten nicht auf die Probleme starren, sondern den Blick auf Jesus wagen. Und das ist kein psychologischer Trick. Es ist viel mehr, weil Jesus viel mehr kann als wir denken und meinen. Nicht umsonst hat er vor seiner Himmelfahrt seinen Nachfolgern zugerufen: „Mir ist gegeben alle Macht, im Himmel und auf Erden.“ Damals im Zeltlager der Jungschar haben wir gesungen: „Petrus, sieh nur zu Jesus, schau nicht auf dich selbst, den Wind und das Meer!“ Das habe ich nie vergessen. Und diesen Blick auf Jesus und Schrei zu Jesus lasst uns immer wieder wagen.


Dirk Sassmann
Dirk Sassmann

DS

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