Aufgrund der allgemeinen weltpolitischen Lage und der aktuellen Krisenherde ist nicht davon auszugehen, dass sich die Zahl ankommender Flüchtlinge in absehbarer Zeit verringern wird. Auch in Wunstorf sind die vorhandenen Kapazitäten in Kürze erschöpft. Folglich plant die Verwaltung die Errichtung einer neuen Unterkunft in Modulbauweise in Großenheidorn, über die der Ortsrat in seiner Sitzung am kommenden Mittwoch abstimmen wird.
Bis zum 31. März 2024 müssen noch 159 Geflüchtete (Stand: 22. Januar) gemäß aktueller Zuweisungsquote aufgenommen werden. Nach den Erfahrungen der letzten Jahre kommen circa 50 Prozent von der aufzunehmenden Personenzahl dann tatsächlich. Hierfür würden die aktuell zur Verfügung stehenden Kapazitäten noch ausreichen. Allerdings ist mit einer neuen Zuweisungsquote zum 1. April zu rechnen. Als kurzfristige Übergangsmöglichkeit plant man das Anmieten von weiterem Wohnraum – notfalls auch von Hotels und Pensionen - und die Erweiterung der Notunterkunft in Steinhude von 160 auf 200 Plätze.
Nach aktuellem Stand gibt es nur im Luther Weg eine langfristige und verlässliche Unterkunft für Flüchtlinge, denn für das ehemalige Schulzentrum in Steinhude ist längst eine Überplanung als Sport- und Freizeitzentrum beschlossen. Außerdem ist das ehemalige Schulzentrum in so einem schlechten baulichen Zustand, dass man davon ausgeht, dass jederzeit unvorhergesehene bauliche Mängel am Gebäude auftreten können, die eine weitere Nutzung des Komplexes verhindern könnten.
Gemäß der Vorlage für die kommende Ortsratssitzung plant die Verwaltung nun eine verlässliche Unterkunft in Modulbauweise „An der Mehrzweckhalle“ in Großenheidorn zu errichten. Bereits vom 1. Oktober 2016 bis 30. September 2021 stand hier eine zweigeschossige Modulanlage mit 128 Plätzen. Nach Ablauf der Mietzeit und Entspannung der Flüchtlingssituation wurde die Anlage fast vollständig abgebaut. Aufgrund der veränderten Situation und Abrechnungsmöglichkeiten strebt die Verwaltung an, die neue Anlage käuflich zu erwerben.