Der Arbeitskreis Asyl und Integration lässt sein Internationales Café wieder aufleben. Dafür stellt der Wunstorfer Ortsverband der Grünen erneut seine Geschäftsstelle in der Küsterstraße 4 jeden Freitag zwischen 10 und 12 Uhr zur Verfügung. Los geht es mit dem Café am 12. April.
Das Angebot richtet sich an alle. ”Jeder ist willkommen”, sagt der Vorsitzende des Arbeitskreises, Sami Aiyoubi. Natürlich werden insbesondere Geflüchtete mit ihren Familien angesprochen. Das Café lebt von einer gewissen Eigendynamik, so Aiyoubi. So war es zumindest in der Vergangenheit.
Zwischen 2015 und 2018 gab es das Internationale Café bereits. Inzwischen hat sich die Flüchtlingslage durch Kriege und internationale Krisen wieder verschärft. Bis Ende März hat Wunstorf 146 geflüchtete Menschen aufgenommen. Die Quote sah eine Aufnahme von 233 Personen vor. Gut möglich, dass die Differenz von 87 in die nächste Aufnahmequote einfließen wird. Eine neue Zahl gibt es aber noch nicht, so Stadtsprecher Alexander Stockum auf Nachfrage. Allerdings habe die Landesaufnahmebehörde eine weitere Zuweisung für den 18. April angekündigt.
Gemessen an den freien Kapazitäten könnte Wunstorf noch 64 Menschen in Gemeinschaftsunterkünften und Wohnungen unterbringen. Im Wohnheim am Luther Weg sind derzeit 107 von rund 125 Plätzen belegt, in der Notunterkunft Steinhude 132 von 160 Plätzen. Dort wird ab 1. Juni die Gesamtkapazität auf 200 Plätze steigen. In Großenheidorn wird eine weitere Wohnanlage in Modulbauweise mit rund 125 Plätzen eingerichtet. Sie soll die provisorische Unterkunft im ehemaligen Steinhuder Schulzentrum langfristig ersetzen. Die Beschaffung der Module kostet rund 4 Millionen Euro und dauert voraussichtlich bis Herbst.
Die Stadt rechnet also weiterhin mit steigenden Flüchtlingszahlen. Der Arbeitskreis Asyl und Integration möchte mit seinem ehrenamtlichen Team einen Beitrag leisten. Im Internationalen Café soll es daher auch wieder Hilfe bei der Beschaffung von Haushaltsgeräten und Möbeln geben. ”Wir haben natürlich kein Lager, vermitteln aber gerne zwischen Spendern und Empfängern oder sind beim Transport von Möbeln behilflich”, so Aiyoubi. Die Geflüchteten sollen auch bei Behördengängen und Arztbesuchen unterstützt werden. Die Nähe zum Rathaus hilft dabei.