Millionen werden bewegt | Schaumburger Wochenblatt

Millionen werden bewegt

Auf der Baustelle: Spezialkran hält die Träger der Dachkonstruktion.  (Foto: tau)
Auf der Baustelle: Spezialkran hält die Träger der Dachkonstruktion. (Foto: tau)
Auf der Baustelle: Spezialkran hält die Träger der Dachkonstruktion. (Foto: tau)
Auf der Baustelle: Spezialkran hält die Träger der Dachkonstruktion. (Foto: tau)
Auf der Baustelle: Spezialkran hält die Träger der Dachkonstruktion. (Foto: tau)

Im Haushalt für dieses Jahr sind Investitionen von rund 41 Millionen Euro vorgesehen. Das Volumen der Baumaßnahmen beträgt rund 31 Millionen Euro, davon entfallen rund 21,5 Millionen Euro auf Hochbaumaßnahmen und rund 9,5 Millionen Euro auf Tiefbaumaßnahmen. Hinter den Zahlen verbergen sich konkrete Projekte. Hier eine Auswahl der Vorhaben, die in diesem Jahr umgesetzt oder weiter vorangetrieben werden sollen.

Schulzentrum Barne

Eines der größten Projekte ist die Überplanung und Umgestaltung des Barne-Schulzentrums. An der neuen Dreifachsporthalle wird bereits gebaut. Die alte Sporthalle der Otto-Hahn-Schule II (Baujahr 1966) wurde dafür abgerissen. Im Rahmen dieses Projekts sind über 30 Meter lange und 40 Tonnen schwere Betonträgerelemente für die Dachkonstruktion angeliefert worden. Die Gesamtkosten für die neue Sporthalle betragen rund 14,5 Millionen Euro. Nach der Fertigstellung wird die westliche Turnhalle an der Fröbelschule (Baujahr 1969) zurückgebaut.

Das gesamte Schulzentrum befindet sich im Umbruch. Die ehemalige Fröbelschule (Förderschule Lernen) wurde zum Schuljahr 2021/22 aufgehoben. Aufgrund der Raumnot der Otto-Hahn-Schule (OHS) wird ein Großteil der Räumlichkeiten der ehemaligen Fröbelschule von der OHS mitgenutzt. Für dieses Jahr ist die Ausquartierung aus der Fröbelschule geplant, zudem der Planungsstart für den Neubau der Albert-Schweitzer-Grundschule. Konkret soll die Objekt- und Fachplanung im ersten Quartal beauftragt werden. Die Kosten für die Neustrukturierung der Schulen in der Barne liegen bei insgesamt rund 27,7 Millionen Euro.

Hölty-Gymnasium

Am Hölty-Gymnasium geht es mit der Umgestaltung des Haupteingangs ebenfalls weiter. Hier steht die vollständige Umsetzung des Inklusionskonzeptes im Fokus. Das heißt, dass ein Aufzug installiert wird, um die Zugänglichkeit und Nutzung des Gebäudes für alle zu ermöglichen und zu verbessern. Hierfür wird ein Teil des bestehenden Daches abgebrochen, um Platz für die Aufstockung zu schaffen. Dies ermöglicht es, den benötigen Aufzug zu installieren und bietet gleichzeitig auch Platz, um den Eingangsbereich großzügiger zu gestalten. Die zweiflügelige Eingangstür wird die vormals vorhandenen getrennten Einzeltüren ersetzen und somit einen barrierefreien Zugang zum Schulgebäude ermöglichen. Abgängige Tür- und Fensterelemente werden in diesem Zusammenhang gleich mit erneuert. Die Hausmeisterloge wird durch die Bauunterhaltung verändert und auf einen aktuellen Stand der Technik gebracht. Zwei vorhandene Bäume im Eingangsbereich müssen allerdings entfernt werden. Es fallen Gesamtkosten von rund 850.000 Euro an. Parallel wird die Dach- und Fassadensanierung im Bereich der Musikschule weitergehen, die Planung läuft bereits.

Feuerwehrgerätehaus

Das Investitionsvolumen für das neue Feuerwehrhaus Bokeloh/Mesmerode beträgt rund 5,8 Millionen Euro. Die Inbetriebnahme werde in der 9. Kalenderwoche angestrebt. Es sei aber fraglich, ob dieser Termin eingehalten werden könne, so Stadtbrandmeister Martin Ohlendorf kürzlich auf Dienstversammlung der Ortswehr Bokeloh. Es müsse erst ein wichtiger Handwerker seine Arbeiten zur Erledigung bringen. Darüber hinaus laufe eine Ausschreibung für Garderobenschränke. Ein Ergebnis dazu werde in Kürze erwartet.

Ein weiteres Vorhaben im Butteramt, das in diesem Jahr abgeschlossen werden soll, ist die Sanierung der Mehrzweckhalle in Mesmerode. Das Grün an der Außenfassade wird entfernt, das Dach erneuert und eine Photovoltaikanlage installiert. Weiter erfolgt der Einbau einer Wärmepumpe, in der Halle werden die Decke und der Fußboden total erneuert und eine neue Heizungsanlage eingebaut. Die Gesamtkosten liegen bei rund 1,5 Millionen Euro. Das Projekt wird gefördert. Für dieses Jahr stehen noch 550.000 Euro bereit.

Fahrradparcours Reiterkuhle

Der Bau einer Mountainbike- und BMX-Anlage neben dem Spielplatz Reiterkuhle an der Erich-Kästner-Straße soll nun im Sommer beginnen. Das Planungsrecht ist mittlerweile gegeben. Die modellierte Fahrrad-Geländestrecke umfasst dann Rampen, Schanzen und Hügel. So etwas gab es bisher im Stadtgebiet Wunstorf nicht. Die Strecke soll zu 75 Prozent aus dem Leader-Topf mit Geld der Europäischen Union finanziert werden, 290.000 Euro sind im Haushalt veranschlagt. Für den Bau wird unter anderem das Mineralgemisch vom Weg im Barnewäldchen genutzt. Das wäre dann nachhaltig und ressourcenschonend. Der Rückbau des Weges im Barnewäldchen soll also erst dann erfolgen, wenn der Fahrradparcours im Wendfeld gebaut wird. Der Weg bleibt aber als „Trampelpfad“ weiterhin nutzbar. Die Stadt will dort auch für die Verkehrssicherheit sorgen.

Barrierefreie Bushaltestellen

Der barrierefreier Ausbau der Bushaltestellen im Stadtgebiet geht weiter. An der „Bischof-Dietrich-Straße“ soll eine Wartehalle errichtet werden, wobei eine uneingeschränkte Nutzung des getrennt verlaufenden Fuß- und Radwegs weiterhin möglich ist. Die Umsetzung wird voraussichtlich in diesem Jahr stattfinden. Im vergangenen Jahr sind für Grunderneuerung und Neubau von sechs Haltestellen in Blumenau, Steinhude, Kolenfeld und Mesmerode rund 400.000 Euro investiert worden. Das Land hat dafür einen Zuschuss von rund 300.000 Euro gewährt. Der barrierefreie Ausbau von Bushaltestellen wird auch weiterhin gefördert.

Flüchtlingsunterbringung

Der Ausbau von Unterbringungsmöglichkeiten für Flüchtlinge geht in diesem Jahr ebenfalls weiter. So wird die Gemeinschaftsunterkunft am Luther Weg um 70 Plätze erweitert. Hier sind rund 1,3 Millionen Euro veranschlagt. Das ehemalige Büro- und Verwaltungsgebäude ist zum Teil auch als Schulaußenstelle genutzt worden. Diese Räume werden nicht mehr benötigt und stehen nun für Wohnzwecke zur Verfügung. Außerdem plant die Stadt den Neubau einer Gemeinschaftsunterkunft in Großenheidorn mit 120 Plätzen für circa 4,4 Millionen Euro. Die Ausschreibung des Projekts wird allerdings noch abgewartet, da man zunächst die allgemeine Entwicklung in Bezug auf die Situation in Syrien und der Ukraine beobachten und bewerten wolle.

Entwässerung

Viel Geld wird auch beim Neubau und der Sanierung von Druckrohrleitungen bewegt. So soll eine neue Druckrohrleitung vom Gewerbegebiet Wunstorf Süd nach Luthe für Entlastung des städtischen Netzes sorgen. Das Investitionsvolumen beträgt rund 1,65 Millionen Euro. Die Druckrohrleitung erlaubt die Erschließung weiterer Gewerbeflächen im Bereich Wunstorf, Kolenfeld, Luthe (Niedere Wanne/ Luther Forst). Sie muss allerdings die Bahnlinie queren und wird dann bis zur Kläranlage geführt. Eine Kostenoptimierung konnte demnach durch eine gemeinsame Vereinbarung mit dem Wasserverband erzielt werden. Parallel dazu wird die Druckrohrleitung von Kolenfeld nach Wunstorf saniert. Hier stehen 570.000 Euro zur Verfügung. Die Pumpstation Kanalstraße in Kolenfeld wird ebenfalls erneuert, voraussichtlich im März, wenn es die Witterung zulässt. Mit dem Neubau wird auch die Druckrohrleitung bereits teilweise erneuert.

Als weitere vorbereitende Maßnahme im Zuge des Baus der Nordumgehung werden neue Kanäle verlegt, unter anderem im Abschnitt Bahnquerung bis zur Kreuzung. Die Maßnahme soll ab dem Spätsommer 2025 umgesetzt werden. Ebenfalls umgesetzt werden soll in diesem Jahr die Toilettenanlage in den Ellern/Schützenplatz. Das kostet rund 180.000 Euro. Dabei wird auch die Frischwasserversorgung sowie die Grauwasserentsorgung für den Wohnmobilstellplatz berücksichtigt.


André Tautenhahn (tau)
André Tautenhahn (tau)

Freiberuflicher Journalist

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