„Wenn wir es jetzt nicht tun, wird es immer schwerer und schwerer“, hob Johann Richter in seiner Ansprache auf dem Stadthäger Marktplatz hervor. Er hatte zunächst erklärt, dass heute die Lage schon etwas besser aussähe, wenn die Ampel und die vorherigen Regierungen bereits weitergehende Maßnahmen zum Klimaschutz ergriffen hätten.
Der jetzige Kurs bleibe jedoch noch immer weit hinter dem Notwendigen zurück, so seine Argumentation. „Es werden offensichtlich notwendige Klimaziele einfach abgeschafft, man baut lieber neue LNG-Terminals, als das Geld für erneuerbare Energien in die Hand zu nehmen“, so Johann Richter. Selbst wenn es nach den Klimazielen der Regierung gehe, würde bis 2030 rund 300 Millionen Tonnen CO2 zu viel ausgestoßen, um das Pariser Klimaabkommen einzuhalten. Dabei würden die Lösungen seit Jahren auf dem Tisch liegen.
Der Klimawandel sei auch verbunden mit der Frage der sozialen Gerechtigkeit. Seine Folgen würden vor allem ärmere Menschen treffen. Für die Regierung gelte es, „sich aus dem Sessel von Nichtstun, Lobbyismus und eventuell sogar Korruption zu erheben und Veränderung voranzubringen“.
Marten Peereboom, Mitglied des Organisationsteams der Demonstration, forderte die Mitwirkenden auf, nicht den Mut zu verlieren. Sicher sei die Teilnehmerzahl überschaubar. Wenn sich nur 3,5 Prozent der Menschen einer Gesellschaft einer Bewegung anschließen würden, erreiche diese auch politische Effekte, so Peereboom. Die Schwelle sei als gar nicht so groß. Jeder Teilnehmer solle bis zur nächste Kundgebung drei Bekannte zum Mitmachen auffordern, so sei schon eine Vergrößerung zu erreichen.
Während der Demonstration und in einer Pressemeldung wiesen Vertreter von FFF-Stadthagen darauf hin, dass sie für die Stärkung der Bahnverbindung zwischen Bielefeld und Hannover auf die Neubauvariante setzen würden. Die Erfahrungen würden zeigen, dass der Ausbau im Bestand letztlich länger dauern würde und komplizierter sei, als ein Neubau. So verzögere sich die dringend benötigte Steigerung der Transportkapazität auf der Schiene. Die vorhandene Bebauung an der Bestandsstrecke erschwere ein solches Vorgehen, wie Kay Rabe von Kühlewein von FFF auf Nachfrage erläuterte. So sei eine längere Bauzeit zu erwarten. Zudem führe der „Bau unter dem Rad“ zu ungünstigen Bauabläufen und komme nicht ohne Eingleisigkeiten aus. Dieses wiederum habe zur Folge, dass über viele Jahre sowohl im Güter- als auch im Personenverkehr Kapazitäts- und Angebotseinschränkungen aufträten. Darauf wieder würden Reisenden und Transportunternehmen reagieren und vermehrt auf LKW und Auto setzen. Dies wirke sich wiederum negativ auf die Klimabilanz aus, wie FFF-Stadthagen in einer Pressemitteilung ausführt.
Hinzu komme ein weiterer Vorteil bei einer Neubaustrecke entlang der Autobahn, so Kay Rabe von Kühlewein. Hier könnten eben nicht nur ICEs rollen, sondern zusätzlich schneller Regionalverkehr zwischengetaktet werden mit einem Bahnhof zum Beispiel im Auetal. So lasse sich auch die regionale Verkehrswende unterstützen. Dies sei keine Nebelkerze sondern sei auf anderen Strecken in Deutschland verwirklicht worden.
Ein Eintrag in der Facebook-Seite von „Wir lieben Bückeburg“, der Initiative, die sich gegen den Bau des Hochregallagers in der Bückeburger Niederung einsetzt, wirft FFF-Stadthagen vor, sich nicht gegen dieses Projekt positioniert zu haben. Kay Rabe von Kühlewein erklärte dazu, dass sich die Gruppe in diese Thematik bisher nicht eingearbeitet habe. Entsprechend habe sie hier auch noch