Seit dem 1. Oktober 1950, ist die Fleischerei Röbke in Enzen für ihre Sülze und eine Vielzahl weiterer Spezialitäten bekannt. Am 12. Oktober 2024 beendet Karin Röbke-Tegtmeier den klassischen Verkaufsbetrieb in ihrem Geschäft. Mit 14 1/2 Jahren hatte die heute 62-jährige ihre Lehre in der Fleischerei Röbke begonnen und gehört seitdem zum Team des Fachgeschäftes. August und Sophie Röbke hatten das Familienunternehmen am 1. Oktober 1950 in Enzen gegründet. Am 9. Oktober 1990 übernahm Karin Röbke-Tegtmeier gemeinsam mit ihrem Ehemann, dem Fleischermeister Dirk, den Betrieb. Am Samstag, 12. Oktober, können ihre treuen Kunden zum letzten Mal frische Wurst und Aufschnitt im Geschäft bekommen. Ganz auf den bekannten Service und die immer freundliche Bedienung im Geschäft, müssen Kundinnen und Kunden nicht verzichten. Ab November wird der Laden an drei Tagen die Woche, Dienstag, Donnerstag und Samstag, von 9 bis 13 Uhr, geöffnet sein. Wurst gibt es dann nur noch in Gläsern oder eingefroren. Salate bietet Karin Röbke-Tegtmeier weiterhin an. Mit der heißen Theke will die Eigentümerin auch weiterhin an den Öffnungstagen Frikadellen und andere Kleinigkeiten für das schnelle Frühstück anbieten. „Daran haben sich viele Handwerker gewöhnt,“ schilderte sie.
Das Problem ist der Personalmangel
„In dieser Form wurde es uns einfach zu viel,“ nannte Röbke-Tegtmeier zusammengefasst den Grund für die Teilschließung. Ihr Mann und sie können den Betrieb mit den vier verbliebenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern nicht mehr aufrechterhalten. Seit Jahren versuchte sie, für die Fleischerei und den Verkauf geeignetes Personal zu bekommen – leider vergeblich. Auf einer kürzlich besuchten Fortbildung erfuhr sie, dass von den 14 Teilnehmern acht ebenfalls demnächst schließen würden. An der Nachfrage oder mangelnden Kunden liege es nicht, so Röbke. Unser Markenzeichen, die „Jahrmarktsülze“, kennen und schätzen alle Generationen. Das Betreiberehepaar ist mittlerweile über 60 Jahre alt und könne den Gesamtbetrieb so nicht mehr weiterführen. Ein Nachfolger sei leider ebenfalls nicht in Sicht. „Wir haben uns schweren Herzens zu diesem Schritt entschieden,“ so Karin Röbke-Tegtmeier. „Wenn nicht das Weihnachtsgeschäft vor der Tür stehen würde, hätten wir vielleicht noch etwas gewartet, aber was soll ich machen!“
Der Party - Service bleibt!
Für ihre langjährige Stammkundschaft tut es ihr richtig leid. Sie hofft darauf, dass sie mit dem Verkauf der Wurst in Gläsern einige Kunden erhalten kann. Der Party - Service bleibt bestehen. Auf der Homepage bietet die Fleischerei dafür verschiedene Kombinationsmöglichkeiten an. Selbstverständlich kann der Kunde seine Speisen auch ganz individuell zusammenstellen. „Am Samstag ist der Fall erledigt,“ bedauert Röbke-Tegtmeier den Schritt. Eine Abschiedsveranstaltung oder ein Schlußverkauf kommt für sie nicht infrage. „Ich liebe unsere Produkte und die werden nicht verramscht!“ Auch wenn es aufgrund ihres Berufes vielleicht seltsam klingt, aber sie liebt Tiere. Dass Tiere zu unserer Ernährung gehören, sollte man respektieren, erklärte sie. Eigene Pferde bestätigen ihre Einstellung. „Ich bedanke mich bei allen Kunden für die jahrelange Treue zur Fleischerei Röbke und hoffe, sie ab November in dem dann umgestalteten Verkaufsraum wieder begrüßen zu dürfen,“ hofft die Geschäftsführerin.