Ursula Schweer (CDU) erläuterte den Antrag der Christdemokraten, der auf die Nutzung eines Förderprogrammes „Fahrradparkhäuser an Bahnhöfen“ abzielte und eine 90-Prozent-Förderung aus Bundesmitteln ermöglichen würde. Im Ratsausschuss für Klima- und Umweltschutz, Landschaftspflege und Mobilität wies sie auf den hohen Wert gerade von E-Bikes hin, der eine entsprechende Sicherheit beim „Parken“ verlangen würde. Die Bahnhof würde rege von Pendlern genutzt, die derzeitigen Anlagen zum Abstellen seien nicht optimal. „Da müssen wir aktiv werden“, so Schweer mit Blick auf die attraktive Förderung. Allerdings sei das Zeitfenster bis zur Einreichung eines Antrages gering, dieses müsse bis zum 7. Mai erfolgen.
Die Vertreter der anderen Fraktionen lobten den Antrag in seiner grundsätzlichen Stoßrichtung als wertvolle Initiative. Thomas Pawlik (SPD) wie Tom Götz (SPD) unterstrichen dies für die Gruppe SPD/Grüne, stellten dabei die Frage nach einem geeigneten Standort. Helge Piepenburg, Bürgervertreter der „Grünen“, sah in einer überdachten Abstelleinrichtung mit hohe Sicherheitsstandart ebenfalls schlüssige Argumente. Tom Götz fragte, ob die Verwaltung die Erarbeitung eines solchen Förderantrages und die anschließend nötige Ausarbeitung und Umsetzung des Projektes angesichts der ohnehin hohen Arbeitsbelastung leisten könne.
Leon Herlt vom Fachbereich Planen und Bauen der Stadtverwaltung schüttete daraufhin Wasser in den Wein. Das Einreichen einer Skizze bis zum 7. Mai sei sicherlich möglich, deutlich schwieriger sei jedoch die erforderliche Umsetzung bis Ende 2026. Im Umfeld des denkmalgeschützten Bahnhofs ohne ausreichend große städtische Flächen im Areal würden sich viele Fragezeichen stellen. „Wir würden ins Risiko gehen“, so Herlt. Auch habe die Stadt noch keine verkehrspolitisches Gesamtkonzept Fahrrad erstellt. Es bestehe die Gefahr, dass man bei Überziehung des Verwirklichungszeitraumes mehr als den 10-prozentigen Eigenanteil zahlen müsse.
Norbert Kunze (FDP) sprach von einem „sportlichen Zeitraum bei vielen Unbekannten“, jedoch dem richtigen Projekt. Dies unterstrich Sven-Olav Benkhardt, Bürgervertreter der CDU. Er warnte, den Vorschlag „in der Versenkung verschwinden zu lassen“. Die Arbeitsbelastung werde auf absehbares Zeit im Bauamt hoch bleiben. Es sei höchste Zeit, die Abstellmöglichkeiten für Elektro-Räder im gesamten Stadtgebiet zu verbessern und dazu auch ein Konzept zu erstellen.
Tom Götz entgegnete, es gehe SPD und Grünen nicht um eine Blockade, Ziel sei nicht eine lange Verschiebung. Leon Herlt wies daraufhin, dass zu erwarten sei, dass angesichts der politischen Gesamtlage weitere ähnliche Förderprogramme aufgelegt würden. Das von der CDU in die Diskussion gebrachte sei für Stadthagen auch nicht ganz passend. Vielleicht könne die Stadt sich für geeignetere bewerben.
Ursula Schweer regte an, dass die Verwaltung zumindest schon einmal den Kauf geeigneter Fläche in Bahnhofsnähe prüfen solle. Ein Ansatz, den die Vertreter der anderen Fraktionen unterstrichen. Verwaltungsteam und Ausschussmitglieder erarbeiteten eine Beschlussempfehlung für Verwaltungsausschuss und Rat, die die Verwaltung beauftragt, nach geeigneten Förderprogrammen für ein solches Vorhaben zu fahnden und Konzepte zur Umsetzung zu entwerfen. Dieser stimmte der Ausschuss einmütig zu.
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