Er hat Vereine geründet, gehörte dem Rat und Samtgemeinderat von Rodenberg an und leitet seit 59 Jahren den Fremdenverkehrsverein Rodenberg e.V. Auch wenn gerade dieser Verein eine Herzenssache für Friedrich Hardekopf ist, wird er den Vorsitz im 88. Lebensjahr abgeben. „Die sechzig Jahre mache ich nicht mehr voll“, winkt er lachend gegenüber dieser Zeitung ab. Der Wechsel ist allerdings nicht so leicht, wie sich in der jüngsten Mitgliederversammlung zeigte. Die angekündigte Neuwahl eines Vorsitzenden konnte nicht stattfinden, da der zweite Vorsitzende verkehrlich bedingt nicht rechtzeitig zur Versammlung kommen konnte. Nach der jährlichen Bürgerparkbegehung am 28. September soll die Wahl in der Gaststätte „Zur Windmühle“ nachgeholt werden. Thorsten Rikehr hat sich bereiterklärt, den Vorsitz zu übernehmen.
Mit 583 Mitgliedern gehört der Rodenberger Fremdenverkehrsverein zu den mitgliederstärksten Vereinen der Samtgemeinde. Insgesamt 30 neue Mitglieder konnten aufgenommen werden. Aber die Bereitschaft, Verantwortung im Vorstand zu übernehmen, hält sich sehr in Grenzen, wie Hardekopf erklärte. „Die Suche nach einer Nachfolgerin oder einem Nachfolger gestaltete sich mehr als schwierig.“ Gelingt es, in der Septemberversammlung einen neuen Vorsitzenden zu wählen, so steht gleichzeitig fest, dass auf ihn und den gesamten Vorstand eine Herkulesaufgabe zukommt. Dabei geht es nicht nur um das Bemühen neuer Mitglieder und die Programmgestaltung, um das Vereinsleben weiterhin lebendig zu halten, sondern vor allem darum, den Fremdenverkehrsverein zu einem Tourismusverein zu entwickeln, der für die Zukunft der Stadt Rodenberg kreativ und aktiv zur Seite steht. Mit der deutlichen Unterstützung des Stadtdirektors kann der neue Vorsitzende auch weiterhin fest rechnen, wie Thomas Wolf in dieser und mehreren vorangegangen Mitgliederversammlungen betonte.
Hardekopf konnte in seinem letzten Rechenschaftsbericht als Vorsitzender wiederum über Freud und Leid berichten. Hierbei viel Positives rund um die Aktivitäten des Leuchtturmprojekts des Vereins, dem Bürgerpark auf dem Alten Rodenberg. So beispielsweise die Neuanpflanzungen von Bäumen, die gute Nutzung der Schutzhütte,
das Engagement und die Aktivitäten von örtlichen Schulen für und im Park sowie die zunehmende Beliebtheit des Bürgerparks, auch von Gästen außerhalb von Rodenberg. Probleme bereitet der zunehmende Vandalismus, der jüngst besonders die Schutzhütte betraf. Auch das Aufkommen von Müll nehme zu. Das Waldklassenzimmer ist in die Jahre gekommen und muss erneuert werden, betonte der Vorsitzende: „Etwa 12 Tausend Euro wird es kosten. Die Stadt hat sich bereiterklärt, im nächsten Jahr hierfür einen Zuschuss von 4.000 Euro zu geben.“
Samtgemeindedirektor Wolf ließ es nicht bei einem Grußwort, sondern gab einen kurzen Einblick in die 50-jährige Geschichte der Samtgemeinde, gespickt mit manchen Details, die auch „Ur-Rodenberger“ unter den 30 Sitzungsteilnehmenden bis dahin unbekannt waren. Ein anschließender Film über Rodenberg wirkte daraufhin wie eine visuelle Ausfaltung und ein Ansporn, für die Zukunft Rodenbergs.