Unsere Serie Ehrenamt: Bettina Schwarz – und die Museumslandschaft Rodenberg | Schaumburger Wochenblatt

Unsere Serie Ehrenamt: Bettina Schwarz – und die Museumslandschaft Rodenberg

Bettina Schwarz in ihrem Element. (Foto: gk)
Bettina Schwarz in ihrem Element. (Foto: gk)
Bettina Schwarz in ihrem Element. (Foto: gk)
Bettina Schwarz in ihrem Element. (Foto: gk)
Bettina Schwarz in ihrem Element. (Foto: gk)

Bettina Schwarz öffnet mit vollem Schwung die schwere Tür zum Rodenberger Museum auf der Museumsinsel. Und dann merkt man: Das ist ein Stück Zuhause für sie. Begonnen hat ihr Engagement vor 18 Jahren, mit dem Hinweis, dass an der Rodenberger Mühle helfende Hände gebraucht werden. So ist sie mit ihrer ganzen Familie zum Museumsverein dazugestoßen und seitdem dabeigeblieben.

„In der Mühle haben wir mit angepackt, sauber gemacht und die Öffnungstage mit unterstützt. Und von der Mühle zum Museumsverein war dann der Schritt nicht so groß, sondern eigentlich folgerichtig“, erklärt sie mit einem überzeugenden Lächeln. Als im Jahr 2012 ein Vorsitzender im Heimatverein gesucht wurde, sagte sie Ja und wurde gewählt. Seitdem engagiert sich Bettina Schwarz gemeinsam mit den weiteren Vorstandsmitgliedern für die Weiterentwicklung und das Leben der Museumslandschaft Amt Rodenberg e.V.

„Ich bin eine leidenschaftliche Rodenbergerin. Und von daher finde ich, dass man sich schon einbringen muss, um der Stadt Gutes zu tun, um der Gesellschaft etwas zu geben. So kenne ich das von zuhause, so ist das in meiner Familie immer gewesen. So sind wir immer wieder ehrenamtlich tätig, ob in der Kirchengemeinde oder eben hier im Museum.“ Es stand mal im Raum, dass sie sich auch politisch engagieren sollte. „Aber ich habe mich dann für ein Ehrenamt außerhalb der Politik entschieden“, worüber sie offenkundig sehr froh ist. „Wir haben hier im Museum eine angenehme Arbeitsatmosphäre. Wir gehen höflich miteinander um. Wir haben unterschiedliche Meinungen, was ganz in Ordnung ist, aber wir kommen auch seitens des Vorstandes immer wieder auf einen Konsens“, betont Schwarz.

Als Vorsitzende ist sie auch für mehr als 200 Mitglieder des Museumsvereins verantwortlich. Alles macht sie ehrenamtlich mit großem zeitlichem Aufwand. Wie groß er ist, könne sie nicht genau in Stunden bemessen. „Die Woche ist allerdings schon sehr davon geprägt. Verbunden mit positivem Stress. Es macht Spaß. Und Ehrenamt in Rodenberg macht glücklich“, betont sie – und strahlt wieder. „Immer wieder bieten wir unterschiedliche Aktionen an. Dann stehe ich auch mit vollem Einsatz dahinter. Auch die ganze Familie. Ohne sie im Hintergrund hätte ich auch nicht den Vorsitz übernommen, unabhängig von den weiteren zuverlässigen Mitstreitern im Verein.“

„Mein ehemaliger Geschichtslehrer würde sich heute wohl totlachen, wenn er sehen würde, dass ich den Vorsitz eines Museumsverein innehabe. Denn einen speziellen Bezug zur Geschichte hatte ich nie. Mir liegt aber das Rodenberger Museum am Herzen. Nicht nur weil ich Rodenbergerin bin, sondern weil wir damit etwas für die Zukunft aufstellen und erhalten können.“ Sie fühle sich wohl in Rodenberg und möchte somit, „dass sich andere auch hier wohl fühlen“. Dazu könne sicherlich beitragen, „wenn man sich mit der eigenen Geschichte des Ortes beschäftigt, sich dann damit auch etwas identifizieren kann und außerdem heimisch fühlt.“ Dazu möchte sie das Museum lebendig halten und vermeiden, dass es verstaubt. Mit ihm könne man Geschichte lebendig machen. „Auf der einen Seite möchte ich, dass sich die Menschen für diese Geschichte interessieren und anderseits auch angesprochen fühlen und sagen: Da mache ich mit.“ Besonders gerne betreut sie die Hochzeiten im Museum und die Veranstaltungen in der Windmühle. Ihre absolut besondere Herzensangelegenheit ist das Programm im Inselfoyer. Auch da habe die ganze Familie sehr viel Herzblut hineingesteckt, hebt sie voller Begeisterung hervor.

Wenn sie als Vorsitzende an die Zukunft denkt, dann möchte sie erreichen, „dass die Museumsinsel an sich noch attraktiver gestaltet wird“. So, dass auch „der räumliche Bezug zur Stadt stärker erlebbar wird. Viele wissen gar nicht, dass wir eine Museumsinsel mit einem Schlossgebäude haben. Da sind wir auf einen guten Weg, auch wenn es noch etwas Zeit dafür braucht.“ Und was macht Bettina Schwarz, wenn sie darüber hinaus noch Freizeit hat? „Ich gehe gerne im Deister spazieren oder genieße unseren Garten. Darüber hinaus kann ich mich inzwischen auch um ein Großkind kümmern“, schildert sie bescheiden – und verschließt im Gehen die große Tür des Museums, zu den so kostbaren historischen Exponaten Rodenbergs.


Winfried Gburek
Winfried Gburek

Freier Redakteur Schaumburger Wochenblatt

north