Eher unauffällig und unbemerkt, ist der Martinimarkt ein traditioneller Treffpunkt und Wirkungstag von zehn Männern, die alle Rodenberg wohlgesonnen sind und zur Martiniloge gehören. Eine Gemeinschaft von Männern, die vor 55 Jahren mit dem Ziel gegründet wurde, etwas für die Unterstützung der Stadt Rodenberg zu tun.
Das Logenjahr läuft immer von Martinimarkt zu Martinimarkt, mit monatlichen Treffen, bei denen die Gemeinschaft gepflegt wird und das Gespräch darüber, wie und wo die Martini-Loge die Stadt Rodenberg unterstützen könnte. Jährlich finden drei Logensitzungen statt. Die wichtigste ist am Gründungstag, am Tag des Martinimarktes. Eine weitere ist am Tag Heilige Drei Könige, am 6. Januar, und die dritte am Johannistag im Juni.
Mit der Berufung eines neuen Mitglieds lässt sich die Martiniloge bewusst Zeit, denn die neue Person soll auch zur Loge passen. Vor allem von der menschlichen Seite her, so betonen sie. Und: Das Herz muss für Rodenberg schlagen. Einmal im Jahr macht die Martiniloge eine Logenfahrt. Der „Meister vom Stuhl“ der Martiniloge muss sie vorbereiten.
Nach einer Frühstücksrunde vor 55 Jahren hat alles mit der Martiniloge begonnen, zu der sich Rodenberger Männer trafen. Ihre Zielsetzung war sehr schnell klar. Das kleine Städtchen am Deister zu fördern und zu unterstützen. So gehörte zu den größeren Projekten der Kinkelday-Brunnen auf dem Amtsplatz, das Glockenspiel am Ratskeller und die Schutzhütte an der Rodenberger Windmühle. Projekte, die die Logenbrüder immer aus eigenen Mitteln finanzierten.
Am Martinimarkt-Dienstag wird die Martiniloge ihre traditionellen Runden auf dem Martinimarkt gehen, nachdem man sich zum Frühstück im Gasthaus zur Mühle getroffen hat. Aus diesem Anlass wird auch vor dem Gasthaus eine besondere Logenfahne aufgezogen. Sie trägt die Stadtfarben sowie ein „Logenauge“ mit zehn Sternen, für die Anzahl der Logenmitglieder. Ein symbolisches Handeln, als offizieller Start des Martinimarktes und das veranschaulicht, dass der Blick der Martiniloge weiterhin auf die Stadt Rodenberg gerichtet bleibt. Im Anschluss erfolgt die Ehrung der verstorbenen Mitglieder auf dem Friedhof. „Mit diesem Hintergrund gehen wir im Anschluss auch zum Gespräch mit dem Bürgermeister und Stadtdirektor ins Rathaus“, kündigt der Meister vom Stuhl, Detlef Jäger, an. Gemeinsam nehmen sie an der Eröffnung des Martinimarktes am Amtsplatz teil und gehen über den Martinimarkt und zu einigen Geschäftsleuten. In einer Mitgliederversammlung im Ratskeller wird traditionsgemäß ein neuer „Meister vom Stuhl“ und ein Zeremonienmeister gewählt. Wahrscheinlich kommt es in diesem Jahr auch zur Wahl eines neuen Logen-Mitglieds.