Der Stadtrat hat am Mittwoch getagt und einige Entscheidungen getroffen. Das Gremium schlägt unter anderem der Deutschen Bahn den Bau einer Brücke an Stelle des Bahnübergangs Frachtweg vor. Auch diese Variante sei wirtschaftlich, hieß es zur Begründung. Es gab bei der Entscheidung eine Enthaltung. Die Vorzugsvariante 4 der Bahn wurde hingegen abgelehnt. Durch den Bau der Nordumgehung fällt der Bahnübergang am Frachtweg weg. Die Bahn plant allerdings einen Ersatz und hat dazu Vorschläge unterbreitet.
Dem städtebaulichen Vertrag mit der Region Hannover über die bauliche Erweiterung der Paul-Moor-Schule hat der Rat einstimmig zugestimmt. Bürgermeister Carsten Piellusch berichtete, dass die Regionsversammlung den Vertrag ebenfalls ohne Änderung einstimmig beschlossen habe. „Das Thema hat uns viele Jahre beschäftigt, obwohl wir nicht der Träger der Schule sind“, sagte der SPD-Fraktionsvorsitzende Martin Ehlerding. Es gehe aber um die Kinder, die auch aus Wunstorf kommen, sie seien auf Hilfe dringend angewiesen. Das Vorgehen könne ein Beispiel für gute kommunale Zusammenarbeit werden.
Der Rat bekräftigte einstimmig, was bereits zur Positionierung der Stadt zum Bau der ICE-Neubaustrecke Hannover-Bielefeld gesagt wurde. Vorgeschlagen wird eine Trasse südlich an der Bundesautonbahn 2. „Der Ausbau der ICE-Strecke liegt nicht in unserer Hand, es betrifft aber unsere Stadt erheblich“, sagte Ehlerding. Besonders betroffen seien Kolenfeld und die Kernstadt, darum sei es gut, wenn der Rat sich positioniere. „Wir wollen ein klares Zeichen setzen und stehen an der Seite der Kolenfelder. Wir lassen uns nicht gegen andere Ortschaften ausspielen“, so der Ratsherr. Ein Ausbau der Bestandsstrecke in der Kernstadt komme nicht in Betracht. Für Karl-Peter Philipps (CDU) ist Kolenfeld bereits mit der Autobahn durch viel Lärm belastet. Die Neubaustrecke südlich der Autobahn zu bauen, mache Sinn. „Vor 25 Jahren war das Thema bereits auf dem Trapez, nun hat uns die Geschichte eingeholt“, sagte Philipps. Ratsvorsitzender Rolf Herrmann (SPD) geht davon aus, dass der Beschluss in den kommenden 25 Jahren nicht umgesetzt werde bei der Geschwindigkeit der Deutschen Bahn (DB).
Einstimmig beschlossen wurde der Bebauungsplan Fahrradparcours Erich-Kästner-Straße. Anne Dalig (Grüne) freut sich, dass es nun endlich losgeht. Es werde was Gutes für Radsportbegeisterte geschaffen. Ebenfalls einstimmig wurde der Umbau der Grundschule Steinhude zur Ganztagsschule beschlossen. „Es wird etwas entstehen, worauf wir stolz sein können“, so die CDU-Fraktionsvorsitzende Christiane Schweer. Der Baumbestand werde im Wesentlichen erhalten und das Gebäude sich mit seinen Giebelfassaden sehr gut einbringen. Abgerissen wird die Turnhalle an der Grundschule, sie wird von Vereinen und Gruppen genutzt. Schweer bittet darum zu prüfen, ob ein Ersatz geschaffen werden könne. Über eine Idee ihres Ratskollegen Wilhelm Bredthauer (SPD) wollte Schweer öffentlich noch nicht eingehen.
Der Tagesordnungspunkt „Einführung eines Monitorings zur Erhöhung der Transparenz und Verbindlichkeit bei der Umsetzung von Ratsbeschlüssen wurde abgesetzt. Es sind noch Beratungen in der Verwaltung nötig.