MESSENKAMP (jl). Das Motto ist hier Programm: Vor dem Dorfgemeinschaftshaus lodert ein Feuer, um die Flammen herum haben sich die Sänger der Chorgemeinschaft Messenkamp/Lauenau positioniert. Lieder, die umgehend zum Mitsingen und Schunkeln animieren, erklingen aus voller Kehle. „Wären wir ein Ehepaar würden wir heute Messinghochzeit feiern”, begrüßt Karl-Heinz Zeugner, Vorsitzender des Männergesangvereins (MGV) Messenkamp, die Gäste und stellt für den Verlauf des Abends anlässlich des 45-jährigen Bestehens der Chorgemeinschaft gleich etwas klar: „Wir haben kein Programm, sondern machen das aus der lockeren Hose heraus.” Das Motto: Singen am Lagerfeuer. Nur kurz lässt er den Blick in die Vergangenheit schweifen, ehe der gesellige Teil des „Geburtstags” beginnt. Nachdem der MGV allein in einem Jahr um ein Dutzend Sänger auf nur noch 17 geschrumpft war, klopfte er 1973 bei der „Eintracht Lauenau” an. Im Flecken waren damals doppelt so viele Sangesbrüder aktiv. „Wir wurden herzlich aufgenommen und besiegelten die Gemeinschaft per Handschlag”, erinnert sich Zeugner. Einer, der die Fusion hautnah miterlebt hat, ist der damalige Vorsitzende Hans Häselhoff. Noch heute engagiert er sich im Chor ebenso wie die beiden „Gründungsmitglieder” der Gemeinschaft Fritz Remmer und Reinhard Wehrhahn. Heute singen zwar nur noch 18 Herren gemeinsam – der Altersdurchschnitt liegt in Messenkamp bei 80,3, in Lauenau bei 73,1 Jahren. Ihre Freude daran ist aber nach wie vor sichtbar und hörbar groß. Davon konnten sich die Mitfeiernden selbst überzeugen, gaben die Sangesbrüder doch einen Reigen schwungvoller Volks- und Trinklieder zum Besten. Mal lagen sie vor Madagaskar, mal ließen sie ihre Töne „Jenseits des Tals” erklingen und gaben mit „Trink, trink Brüderlein trink” die Anweisung Kummer und Schmerz zu meiden –”dann ist das Leben ein Scherz”. Chorleiterin Christina Ziegler begleitete „ihre” Männer dabei am Akkordeon. Foto: jl