Der Sonnenenergie-Spezialist Enviria plant in Rehren entlang der A2 insgesamt auf bis zu 45 Hektar drei neue Flächen-Fotovoltaikanlagen (kurz PV-Anlagen) zu bauen. Das Unternehmen plant eine Reihe an ähnlichen großen Anlagen in ganz Deutschland und stellte die Pläne jetzt beim Bauausschuss in Auetal vor. Interessant dabei: Enviria plant eine 500 Mega-Watt Fotovoltaik-Pipeline durch ganz Deutschland zu bauen. Der Platz an der A2 in Niedersachsen ist dabei strategisch gewählt und bietet Vorteile für die Gemeinde Auetal und deren Einwohner, so der Projektverantwortliche Johannes Bock, der die Pläne des Unternehmens vor kurzem in Auetal vorstellte.
„Wir gehen davon aus, dass wir in den bereits langfristig gesicherten Flächen rund 27 Mega-Watt Peak installieren können. Dabei übernehmen wir alle Kosten auch bereits im frühen Stadium der Projektierung, beispielsweise für F & B. Planänderung im Zuge des städtebaulichen Vertrages, so Bock. Die von Enviria vorgesehenen ersten beiden Grundstücke befinden sich nördlich der Autobahn-Rastanlage Nord in Richtung Auetal Highway, sowie bei der Rastanlage Süd in Richtung des Ortsteils Rannenberg. Insgesamt ist die Nutzung von zehn Flurstücken angedacht, im ersten Schritt werden es knapp 25 Hektar sein. Laut dem Unternehmen könne die Gemeinde dafür zunächst mit jährlichen Zuwendungen in Höhe von etwa 54.000 Euro rechnen. Aber auch die Einwohner können profitieren. Bock stellte dabei einen exklusiven Stromtarif in den Raum, den Enviria als dezentraler Stromanbieter für private Nutzer weitergibt. Dabei spricht man von 18,5 Cent pro Kilowattstunde für den hälftigen privaten Verbrauch, erklärte Bock.
Die einzelnen PV-Anlagenmodule selbst werden – Stichpunkt Biodiversität – in einem Abstand von gut drei Metern zueinander aufgestellt. Dazwischen bleibt Platz, sodass zum Beispiel Schafe weiden oder Imker ihre Bienenvölker aufstellen können. Nach einiger Zeit kann sich so ein geschützter Lebensraum entwickeln, wobei das im Jahr 2017 gegründete Start-up empfiehlt, die Anlage gleich bedürfnisorientiert zu planen. „Hinsichtlich der Flächenkulisse und der Artenvielfalt stellen wir sicher, dass die Anlage in die Landschaft eingepasst wird und nach Wunsch auch Hecken als Sichtschutz angepflanzt werden“, erläuterte Johannes Bock auf Nachfrage.
Die Ausschussmitglieder geben jetzt die Pläne zur Beratung in ihre Fraktionen weiter. Wann das Thema dann wieder öffentlich diskutiert wird, steht noch aus.